DEL-Halbfinale

Die Atempause für die Adler ist vorbei

Nach neun Tagen Pause sind die Adler fürs Halbfinale gegen Köln bereit - Marcus Kink: "Erwarten lange und intensive Serie"

01.04.2019 UPDATE: 02.04.2019 06:00 Uhr 2 Minuten, 4 Sekunden

Auf dem Weg ins Finale? Adler-Kapitän Marcus Kink sieht seine Mannschaft für das erste Playoff-Heimspiel gegen die Haie gerüstet. Foto: vaf

Von Rainer Kundel

Mannheim. Als Trainer der Adler Mannheim ist es in den diesjährigen Playoffs nicht so leicht, die richtige Mischung aus Lockerheit, guter Laune, Anspannung und Professionalität zu finden, wenn zwischen Viertel- und Halbfinale neun Tage liegen und der Gegner gerade mal 48 Stunden vorher bekannt ist. Kapitän Marcus Kink beschreibt die vergangenen Tage so: "Es war ein bunter Mix. Pavel und der ganze Trainerstab haben es verstanden, viel Abwechslung reinzubekommen", sagt der 34-Jährige, "wir haben die Zeit gut genutzt. Es war nicht schlecht, länger regenerieren zu können, wir richten uns auf eine lange und intensive Serie ein."

Vor dem ersten Halbfinale am Dienstag gegen die Kölner Haie (19.30 Uhr), hat Trainer Pavel Gross eine große taktische Flexibilität beim Gegner festgestellt: "Sie haben im Viertelfinale gegen Ingolstadt ganz anders agiert als im letzten Hauptrundenspiel gegen uns." Wer, wie die Haie, drei Matchbälle abgewehrt hat, sei auf jeden Fall gut im Rhythmus, betont der Mannheimer Trainer: "Wir müssen im ersten Drittel sofort bereit sein."

Dass gegen Nürnberg nicht alles ideal gewesen ist, vor allem im Defensivverhalten, haben die Trainer registriert. Insofern lag darauf der Schwerpunkt der Vorbereitung. "Wir sind eine erfahrene und clevere Mannschaft, aber jeder unter den letzten vier hat eine Menge Qualität", sagt Gross, der enge Spiele erwartet. Er streitet deshalb auch nicht ab, dass das Heimrecht bis zu einem möglichen Spiel sieben ein Faktor ist: "Es gibt Momente, da spürst du einfach diese Welle, diesen Druck von den Rängen als Unterstützung", erinnert sich der 50-Jährige an die Phase, als seine Mannschaft nach wenigen Sekunden des Rückstands gegen Nürnberg die Aufholjagd startete.

"Wir haben zwar schon viermal gegen Köln gespielt, aber es ist nie dieselbe Mannschaft, nie dasselbe Spiel", macht sich Gross auf Überraschungen gefasst. Unter diesem Aspekt seziert er mit seinem Assistenten Mike Pellegrims anhand kurzer Video-Sequenzen jede Partie. Zum Beispiel mit Verteidigern und "Special-Teams", also Unter- und Überzahlformationen, wie Abwehr-Hüne Denis Reul verriet.

Auch interessant
Adler Mannheim: Kölner Comeback beeindruckt Pavel Gross
DEL-Halbfinale: Gross' Adler empfangen Haie am Dienstag
DEL: Titelverteidiger München folgt Mannheim ins Halbfinale
Adler Mannheim: Zwei Adler unter NHL-Beobachtung
Adler-Sieg gegen Nürnberg: Mit dem zweiten Matchball im Halbfinale

Entgegen seiner Gewohnheit bestätigte Gross frühzeitig, dass Tommi Huhtala wieder eine Option sein wird. Der Stürmer hatte während Spiel vier in Nürnberg eine Beinverletzung erlitten. Das Mitwirken des 31-Jährigen hat für die Adler enorme Bedeutung: Sowohl bei der "Wasserverdrängung" vor dem gegnerischen Tor als auch in numerischer Unterzahl ist der Finne gesetzt. Zur Großwetterlage passt, dass keiner der Spieler sauer sind, die zuletzt wenige Einsätze erhielten. Für Phil Hungerecker, der seit Mitte Februar nur zweimal berücksichtigt wurde, hat Gross überwiegend Lob parat. "Phil ist ein guter Spieler, er hat Energie, wir müssen mit ihm aber noch an Kleinigkeiten arbeiten, zum Beispiel, dass ein Spiel zwei Tore hat" - ein Hinweis, dass der Rückwärtsgang des Flügelstürmers noch ausbaufähig ist.

Auch in Bad Tölz wird dieser Tage die veränderte Adler-Philosophie wahrgenommen. Hans Zach, der Doyen der deutschen Eishockeytrainer, ging bei einem Interview anlässlich seines 70. Geburtstages auf seine drei Monate als Feuerwehrmann bei den Adlern ein. "Mannheim hat sich extrem verbessert, das ist vor allem ein Verdienst von Pavel Gross, den ich sehr schätze." Der so Gelobte hatte dies am Montag noch nicht registriert, bezeichnete den bisherigen Erfolg jedoch als "Gemeinschaftswerk" des neuen Mannheimer Weges.

DEL-Halbfinale: Adler Mannheim - Kölner Haie (Dienstag, 19.30 Uhr, live in Sport1); EHC München- Augsburger Panther (Mittwoch, 19.30 Uhr)

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.