Leben mit Geschwistern

Nicht nur die Musik verbindet Dossenheimer Trio

Die drei Geschwister sind aktiv bei der Pfarrmusik und leben die familiäre Tradition.

13.05.2022 UPDATE: 15.05.2022 06:00 Uhr 1 Minute, 58 Sekunden
Die Geschwister Tobias Pfeifer (v.l.), Miriam Reinhard und Robin Pfeifer sind allesamt bei der „Musikkapelle der katholischen Pfarrgemeinde“ verwurzelt. Foto: Alex

Von Doris Weber

Dossenheim. Die Pfarrmusik – offiziell "Musikkapelle der katholischen Pfarrgemeinde" – kennt in der Bergstraßengemeinde irgendwie jeder. Und damit kennt man auch den Namen Pfeifer. Robin Pfeifer, zuvor Trompeter im Orchester, ist seit 2011 Dirigent. Tobias Pfeifer spielt Posaune und seit einiger Zeit Euphonium. Miriam Pfeifer, die seit ihrer Heirat Reinhard heißt, leitet das Jugendorchester und spielt selbst Klarinette. Das Besondere: Die drei genannten "Pfeifers" sind Geschwister – und leben alle mit ihren Familien in der Bergstraßengemeinde. Auch ihre Kinder haben teilweise schon den Weg in die Pfarrmusik eingeschlagen.

Diese enge Verbundenheit ist außergewöhnlich – und kommt dennoch nicht von ungefähr. Ihr Onkel Karl Pfeifer gehörte zu jener Gruppe junger Männer, die 1950 einen Neuanfang wagten und die Pfarrmusik zum Leben erweckten. Ihm gelang es, eines der Pfeifer-Geschwister für die Trompete zu begeistern. Viele Jahre lang prägte Robin Pfeifer die Konzerte mit beeindruckenden Soli. Bis zu dem Tag, an dem er selbst den Taktstock übernahm. Für die Ausbildung zuständig, hatte ihn sein Onkel einst auch unterrichtet. Etwas, das sich gerade übrigens wiederholt: Onkel Robin unterrichtet heute den Sohn seines Bruders Tobias. Die Geschwister Miriam und Tobias zogen dann bald in die Pfarrmusik nach.

So kommt es, dass sich die Geschwister mindestens einmal in der Woche treffen, nämlich freitags bei der Orchesterprobe. Aber auch über diesen Termin hinaus ist man sich verbunden. Über die Zeit, in der alle drei Geschwister eigene Familien gründeten, scheinen sie ein gutes Miteinander von Distanz und Nähe zueinander entwickelt zu haben. Mal fährt man zusammen mit den Eltern über ein verlängertes Wochenende weg. Große Urlaube plane man indes für sich. Dennoch kann es vorkommen, dass man sich dann einmal mit den anderen verabredet.

Die Geschwister haben aber noch mehr Gemeinsamkeiten. Alle drei sind Lehrer geworden. Miriam Reinhard unterrichtet an einer Grundschule, Tobias Pfeifer ist Konrektor an einer Realschule, Robin Pfeifer unterrichtet an einer Realschule plus. In Mannheim und Ludwigshafen – dort liegen die Schulen – erleben sie Gesellschaft ganz anders, als sie sie vom behüteten Idyll ihrer Heimatgemeinde kennen. Das Leben in der Bergstraßengemeinde erscheint ihnen dagegen auch wie ein Leben auf einer "Insel der Glückseligen". Dieses Lebensgefühl potenziert sich im Übrigen in der Pfarrmusik. Sie wird von vielen als eine große Familie empfunden. Das spüren auch Zugezogene, die gern aufgenommen werden und tatsächlich dann auch bleiben. Das ermutigt wiederum alle drei dazu, sich über das eigene Vergnügen hinaus eben auch für den Verein selbst zu engagieren. "Die Pfarrmusik war es schon immer wert", sagt Tobias Pfeifer, der einige Zeit als Zweiter und kurz auch als Erster Vorsitzender Verantwortung übernahm.

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Die drei sind beste Freunde und haben dennoch auch einen eigenen Freundeskreis – teilweise natürlich jeweils überlappend. Musik ist das Bindeglied, das "Dossenheim Brass" zusammenbrachte. Die Jungs spielen außerdem zusammen Fußball. Der Schwester attestieren sie, Talent zu haben. In Kindertagen durfte – oder musste – sie immer mitspielen.

Basis ihres Einvernehmens ist ihr unerschütterliches Vertrauen, das sie untereinander haben. Das trägt sie als Geschwister und Gemeinschaft – und das war auch beim gemeinsamen Gespräch mit der RNZ zu spüren. Achtung und Respekt und viel gemeinsames Lachen waren allgegenwärtig: Das strahlen alle drei auch aus.

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