Norma-Schließung in Eppelheim

"Es geht um unsere Existenz"

Der auf dem Gelände stehende Hähnchengrill soll einen neuen Standplatz erhalten – Die Stadt erteilt die Genehmigung aber nur für ein Jahr

15.01.2018 UPDATE: 16.01.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 33 Sekunden

Der Hähnchengrill der Vladulescus hat viel Kundschaft - jetzt muss vom Norma-Parkplatz weichen. Foto: Geschwill

Eppelheim. (sg) Die Schließung und der Abriss des Norma-Marktes in der Seestraße ist derzeit Hauptgesprächsthema in der Stadt. In diesem Zusammenhang taucht in der Bevölkerung häufig die besorgte Frage auf, was mit dem Hähnchengrill von Ilie und Katharina Vladulescu geschieht. Er hat seit zehn Jahren auf dem Norma-Kundenparkplatz seinen Standort und ist äußerst beliebt. Von dem Abriss des Lebensmittelmarktes und der Neubebauung des Geländes mit einem Fachmarktzentrum ist auch der Hähnchengrill betroffen.

"Bis Freitag müssen wir hier weg sein. Dann haben wir keinen Strom und kein Wasser mehr", erklärt Ilie Vladulescu. Das Ehepaar hat die Standfläche von Norma gemietet. Als Norma aufgrund der Neubebauung des Geländes von seinem Vermieter die Kündigung bekam, musste das Unternehmen folglich auch dem Hähnchengrill kündigen. "Wir bekamen unsere Kündigung im Dezember", erzählt Ilie Vladulescu. "Wir mussten dann handeln: Es geht um unsere Existenz", erklärt er.

Zunächst wurde ihm seitens des neuen Vermieters Hoffnung gemacht, dass der Hähnchengrill bis zum Frühsommer an anderer Stelle, nämlich an der Ecke Handelsstraße / Seestraße an der Einfahrt zum Kundenparkplatz seinen Verkauf weiterführen könne und es sich am neuen Fachmarktzentrum sicher ein Platz für einen Imbiss finden lasse. Doch vor einigen Tagen wurden beide mündlichen Offerten wieder zurückgenommen, wie Vladulescu informierte.

Das Ehepaar hat sich nun zwecks geeignetem Standplatz mit der Stadtverwaltung in Verbindung gesetzt und vom Bauamt den nur rund 100 Meter von ihrem jetzigen Standort gelegenen Parkplatz am Spielplatz an der Ecke Seestraße und Wernher-von-Braun-Straße vorgeschlagen bekommen. "Die Stadt will uns diesen Standplatz aber leider nur für die Dauer von einem Jahr genehmigen", erklärte Ilie Vladulescu. Er hätte gerne eine längerfristige Zusage. Der Hähnchengrill sichert ihnen ihren Lebensunterhalt. "Ein Jahr ist schnell vorbei", meint er. Für Abbau, Umzug, Aufbau und Renovierung seines Hähnchengrills muss er rund vier Wochen einkalkulieren, in denen er und seine Frau keine Einnahmen haben. Das soll sich möglichst nicht nach nur einem Jahr wiederholen.

Daher hat sich das Ehepaar bei Bürgermeisterin Patricia Rebmann für Donnerstag einen Gesprächstermin geben lassen. Bei ihr wollen sie nachfragen, ob Aussicht auf Verlängerung der befristeten Standgenehmigung besteht. "Wenn keine Verlängerung möglich ist, müssen wir uns überlegen, ob wir für ein Jahr dorthin umziehen sollen oder möglicherweise mit unserem Hähnchengrill in Eppelheim aufhören müssen", meint Ilie Vladulescu. Jetzt komme es auf die Antwort der Bürgermeisterin an.

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