Glasfaserausbau

Mönchzell rettet Meckesheim

Die Vorvermarktung war dank dem Ortsteil erfolgreich - Es soll Leuchtturmprojekt werden

15.03.2018 UPDATE: 16.03.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 24 Sekunden

Ziehen sie zu sehr an einem Kabelstrang? Neidensteins Bürgermeister Frank Gobernatz, sein Meckesheimer Kollege Maik Brandt und BBV-Vertriebsleiter Wolfgang Ruh (v.l.). Foto: Alex

Meckesheim. (IAH) Die Entscheidung ist gefallen, Bürgermeister Maik Brandt strahlte: Das Glasfasernetz wird in der Gemeinde von privatwirtschaftlicher Seite verlegt. Diese Neuigkeit gab es am Mittwoch bei einer kleinen Pressekonferenz im Ratssaal. "Mönchzell hat Meckesheim gerettet", erklärte BBV-Geschäftsführer Wolfgang Ruh und präzisierte: Für den Bau des Netzes hatte die Breitbandversorgung Rhein-Neckar (BBV) zur Bedingung gemacht, dass ein Drittel der 2540 Haushalte und Unternehmen durch Abschluss eines Vorvertrags bis Ende Februar ihr konkretes Interesse an einem Breitbandanschluss durch Glasfaser bekunden.

Mit 314 Verträgen lag der Ortsteil fast 50 Prozent über der Vorgabe und kompensierte das etwas geringere Interesse der Meckesheimer, die mit 532 Verträgen nur 82 Prozent der geforderten Abschlüsse erreichten. "Ein gutes Pferd nimmt die Hürde knapp", kommentierte der Bürgermeister das Ergebnis spitzbübisch, um gleich wieder ernst zu werden und auszuführen, welche Bedeutung das Vorhaben für die beiden Ortsteile hat. Dieser enorme Schritt in die Zukunftsfähigkeit hätte die Gemeinde selbst fünf bis sechs Millionen Euro gekostet. So lautete die Kostenschätzung des Zweckverbands High-Speed-Netz Rhein-Neckar, fibernet.

Diesen Aufwand hätte die Gemeinde kaum selbst stemmen können, sagte Brandt, zumindest nicht kurzfristig. Fördermittel bekäme sie nicht, verdeutlichte er, "weil wir kein weißer Fleck auf dem Breitbandatlas des Bundes sind." Denn die Telekom hat in einigen Teilen des Gemeindegebiets ihr Kupferkabelsystem durch das Vectoring-Verfahren aufgewertet. Dadurch kann der Kunde mögliche Spitzenwerte bis zu 100 Megabyte pro Sekunde bekommen, falls er nahe genug am nächsten Verteilerkasten wohnt. Doch für viele, besonders in Mönchzell, sind die Abstände zu den Knotenpunkten groß und die Datengeschwindigkeiten entsprechend gering.

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Die BBV garantiert volle 100, 200 oder 300 Megabyte pro Sekunde - je nach Vertrag. Sie steht mit dem Geld ihrer Investoren bereit, um den Ausbau in moderner Glasfaser-Technologie anzugehen. Die Planung sei bereits beauftragt, so Ruh. In einem Vierteljahr soll sie stehen. Im Spätsommer wird mit der rund einjährigen Bautätigkeit begonnen Abschnittsweise werden nach und nach Teilgebiete aufgeschaltet. Freie Kapazitäten von kompetenten Baufirmen sind schon reserviert. Es liegt im Interesse der BBV, zügig im Zeitplan zu bleiben und zu liefern, was sie verspricht. "Meckesheim ist ein Leuchtturmprojekt", hieß es. Es werde aufmerksam von Eschelbronn, Neidenstein und weiteren Orten im Raum Sinsheim beobachtet, wo teilweise jetzt erst die Vorvermarktung läuft.

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