Die Gemeinde will nicht nur Zuschauer sein
Glasfaser-Trasse aus Lobbach soll Mönchzell ans Netz bringen

Symbolfoto: dpa
Meckesheim. (mare) Bürgermeister Maik Brandt beschrieb die Rolle Meckesheims bei der jüngsten Ratszusammenkunft: "Wir sind nur Zuschauer." Denn um den Glasfaserausbau streiten gleich mehrere Parteien. Eine Sonderrolle im Kampf ums schnelle Internet nimmt die Anbindung des Ortsteils Mönchzells ein. Daher beschloss der Gemeinderat, auf eigene Kosten eine Genehmigungs- und Ausführungsplanung für eine Zuführungstrasse zu beauftragen. Und damit selbst mitzuspielen.
"Die Lage ist sehr unübersichtlich", fasste Bürgermeister Brandt die aktuelle Konstellation knapp zusammen. Klar ist aber: Die Leitung des Zweckverbandes High-Speed-Netz Rhein-Neckar "fibernet" von Sinsheim nach Neckargemünd soll durch Meckesheim führen, nicht aber durch Mönchzell. Hier einen Anschluss herzustellen, ist aufwendig und teuer. "Die Fertigstellung der Hauptleitung durch Meckesheim verzögert sich und wird nicht vor März 2018 fertig werden", nannte Hauptamtsleiter Uwe Schwarz den weiteren Faktor Zeit. Also soll unabhängig von den BBV-Planungen als Alternative eine Trasse von Lobbach nach Mönchzell verlegt werden. "In Lobbach liegt eine Backbone-Leitung, wir haben hier nichts", fasste der Rathauschef zusammen. "Und das geht auf jeden Fall schneller." Dafür besteht jedoch noch keine Planung. "Es geht jetzt nicht um die Feinplanung, sondern dass Dampf nach Mönchzell kommt", drückte der Bürgermeister aufs Tempo.
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Das taten ihm die Räte gleich. Inge Hanselmann (CDU), Michael Emmerling (SPD) und Clemens Heck (CDU) bliesen unisono ins selbe Horn. Rund 5500 Euro wird die Planung die Gemeinde kosten. Geld, das gut angelegt ist, da war sich das Räterund einig. "Wir müssen da zügigst dran gehen", sagte Inge Hanselmann. Denn auch der Vectoring-Ausbau der Telekom mit 50 Megabit pro Sekunde sei bloß eine Übergangslösung, sagte Maik Brandt. So stimmte der Rat einstimmig dafür, die Planung in Auftrag zu geben. Und zwar bei "fibernet", das wiederum den Ingenieur beauftragt: "Wir können nicht direkt den Auftrag vergeben", erklärte Uwe Schwarz. "Glasfaser wird verlegt", sah der Bürgermeister aber seine Gemeinde im Spiel. "Ob von ,fibernet’, ob von der Telekom. Oder von uns."



