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Hopp-Stiftung fördert Kunstrasen der SG

Bald wird auf Quarzsand und Kork trainiert. Damit soll vor allem der Rasen geschont werden.

27.05.2023 UPDATE: 27.05.2023 06:00 Uhr 1 Minute, 58 Sekunden
Christoph Diel, Joachim Locher, Henrik Westerberg und Markus Stumpf (von links) beim Spatenstich zum neuen Kunstrasen-Kleinspielfeld. Foto: Orths

Waibstadt. (fro) Dort, wo momentan Unkraut aus der Asche sprießt, soll die SG Waibstadt bald trainieren. Der symbolische erste Spatenstich für ein Kunstrasen-Kleinspielfeld wurde jetzt gesetzt, kommende Woche wird die Firma Becker aus Zuzenhausen dann auch richtig Hand anlegen zwischen den beiden Sportplätzen auf dem Gelände des Biesig-Stadions. Das Faustball-Grümpelturnier vom 7. bis 9. Juni soll durch die Baustelle nicht behindert werden.

Da die Gesamtkosten von rund 200.000 Euro für den Verein alleine wohl kaum zu stemmen gewesen wären, springt die Dietmar-Hopp-Stiftung ein, und zwar gleich mit der Hälfte, also 100.000 Euro. Den Rest müssen sich Verein und Stadt aufteilen, Bürgermeister Joachim Locher rechnet intern mit etwa 30 Prozent aus der Stadtkasse.

Henrik Westerberg, für die Stiftung dabei, kennt sich auf dem SG-Gelände gut aus: Schon die Erweiterung des Clubhauses und das Hauptspielfeld hat die Stiftung unterstützt, ebenso die Flutlichter. Bei vorherigen Besuchen sei man immer "strategisch" über die Fläche geführt worden, die jetzt zum Kunstrasenplatz wird, scherzte Westerberg gemeinsam Markus Stumpf, dem Vorsitzenden der SG. Somit sei das neueste Projekt also eine "konsequente Weiterentwicklung" der Stiftung des Areals. Umbenannt werden soll das Biesig-Stadion aber selbstverständlich nicht – das wäre dem Namensgeber der Stiftung vermutlich auch gar nicht recht, schließlich hat die Hopp-Stiftung schon zahlreiche weitere Projekte in den Bereichen Sport, Bildung, Medizin, Soziales oder Klimaschutz gefördert, was für Verwirrung bei den Navigationsgeräten sorgen könnte, sagte Westerberg lachend.

Locher wies darauf hin, dass Gemeinderat und SG-Mitglied Gerhard Rieser krankheitsbedingt nicht dabei sein konnte. Als Architekt hatte er das Spielfeld mitgeplant und stand regelmäßig mit der Dietmar-Hopp-Stiftung in Kontakt. Locher erläuterte auch den Grund für den Kleinfeld-Kunstrasenplatz: Die SG soll auch im Herbst und Winter bei schlechtem Wetter ordentlich trainieren können – tut man das auf dem Rasen, wird der ziemlich in Mitleidenschaft gezogen, und wird er neu eingesät, kann gar nicht trainiert werden. Das soll jetzt alles auf dem neuen Feld möglich sein, und der Rasen des Spielfelds verwandelt sich nicht in eine Matschwiese.

Das neue Feld ist laut Christoph Diel von Becker übrigens mit Quarzsand und Kork verfüllt, da Granulat aus Mikroplastik bekanntlich umweltschädlich ist und vom Feld in die Umwelt gelangen würde. Der Kunstrasen werde überdies CO2-neutral produziert: Die Fasern hätten einen 60-prozentigen Anteil aus Zuckerrüben, die restlichen 40 Prozent sind aus Polyethylen, also PET, beispielsweise aus alten Flaschen. So käme die Klimaneutralität bei der Produktion zustande. Das Spielfeld, laut Diehl soll es bei guter Pflege rund 15 Jahre halten, sei auch recyclefähig. Es kann entweder wiederaufbereitet werden oder wird zu Fasern verarbeitet. Und Westerberg nennt ein weiteres Argument: Kunstrasen muss nicht gewässert werden. Da stimmt ihm Locher zu, der außerdem darauf verweist, dass die Stadt "den Bauhof nicht nur für die Rasenpflege einsetzen" könne.

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Laut Diehl soll das Feld mit einer Stützwand mit kleiner Tribüne, einem Umlauf und einer Barriere, wenn alles optimal verläuft, in acht Wochen fertig sein. Etwas länger wird die ebenfalls geplante Umrüstung der Flutlichter auf LED-Technik dauern, weil die Stadt noch auf den Förderbescheid aus Berlin warten muss, sagte Locher. Er rechnet mit Ende des Jahres.

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