Umbau

Weg für Eppinger Fachmarktzentrum geebnet

Schmuck-Atelier schließt und ermöglicht Umbau des ehemaligen Edeka-Marktes in der Mühlbacher Straße

08.07.2020 UPDATE: 09.07.2020 06:00 Uhr 2 Minuten, 6 Sekunden
Der seit Ende 2017 geschlossene Edeka-Markt kann nun zu einem erweiterten Fachmarktzentrum umgebaut werden. Foto: Angela Portner

Von Armin Guzy

Eppingen. Die Verhandlungen waren zäh und nicht immer spannungsfrei, haben am Ende nun aber doch zum Erfolg geführt: Armin Rühle schließt ein Schmuckgeschäft, Piercing- und Tattoo-Studio "ATeM". Damit kann die Krause Bauträger-Holding GmbH den ehemaligen Edeka-Supermarkt an der Mühlbacher Straße nun zu einem größeren Fachmarktzentrum umbauen, was bekanntlich seit Jahren angekündigt, aber bislang nicht verwirklicht ist.

Rühle betreibt seit 23 Jahren sein Schmuckgeschäft in einem Anbau auf dem ehemaligen Edeka-Areal. Nachdem die Krause-Gruppe (Bayreuth) Ende 2017 – nach ebenfalls jahrelangem Tauziehen – auf der gegenüberliegenden Straßenseite auf dem ehemaligen Firmengelände der Schreinerei Hecker einen neuen Edeka-Markt gebaut hatte, sollte der Umbau des alten Marktgebäudes zu einem reinen Fachmarktzentrum folgen. Und weil der Anbau am Schuhgeschäft Deichmann einem Neubau mit Bäckerei-Café weichen soll, kündigte der Investor den Mietvertrag mit Rühle. Doch der Schmuckhändler bestand nicht nur auf der Erfüllung seines Vertrages, sondern wollte sein Geschäft sogar noch erweitern. Daraus wurde nichts: "Leider konnten unsere Vorstellungen einer adäquaten Ladenfläche im Inneren des geplanten Fachmarktzentrums nicht umgesetzt werden", bedauert Rühle.

Hintergrund

> Das geplante Fachmarktzentrum soll ein Bäckerei-Café mit Außenbewirtung beherbergen, das direkt an das Gartenschau-Gelände grenzt. Als bisherige Mieter bleiben die Schuhhandelskette "Deichmann", der "Tedi"-Markt und der (dann vergrößerte) Textildiscounter "KiK". Da die

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> Das geplante Fachmarktzentrum soll ein Bäckerei-Café mit Außenbewirtung beherbergen, das direkt an das Gartenschau-Gelände grenzt. Als bisherige Mieter bleiben die Schuhhandelskette "Deichmann", der "Tedi"-Markt und der (dann vergrößerte) Textildiscounter "KiK". Da die Modekette Charles Vögele, die als zugkräftiger Ankermieterin vorgesehen war, vor zwei Jahren zerschlagen wurde, soll nun der Drogeriemarkt "dm" Kundenfrequenz in den Markt bringen. Weiterer Mieter ist der Textildiscounter "Takko". Die Gesamtfläche des künftigen Fachmarktzentrums wird mit 3500 Quadratmeter nur wenig größer als der bisherige Markt sein. Eine neue Aufteilung soll aber eine bessere Nutzung der Fläche ermöglichen. (guz)

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Jahrelang konnten sich beide Parteien also nicht einigen – ein wesentlicher, wenn auch nicht der alleinige Grund, warum sich bis vor wenigen Wochen fast nichts tat auf dem Gelände. Nun aber ist, wie beide Seiten bestätigen, eine Vereinbarung zur Aufhebung des Mietvertrags geschlossen. Zu welchen Konditionen, darüber herrscht Stillschweigen. Rühle teilte schriftlich mit, dass er sein Geschäft zum Ende August endgültig schließen wird, bereits mit dem Ausverkauf begonnen hat und in nächster Zeit kein anderes Schmuckgeschäft eröffnen wolle – "weder in Eppingen noch sonst wo". "Ich weiß noch nicht, was ich in Zukunft machen werde", gesteht Rühle. "Erst mal abschalten und Pause machen – dann sehen wir weiter."

Da der Weg nun frei ist, will die Krause-Gruppe ordentlich Tempo machen. Bis Mai kommenden Jahres, sagt Projektmanager Udo Schäfer, soll der Umbau fertig sein. Der avisierte Termin kurz nach der Eröffnung der Gartenschau, deren westlicher Teil nahe dem Fachmarktzentrum liegt, wäre dann fast noch die Punktlandung, an die viele nicht mehr geglaubt hatten. "Das ist machbar", versicherte Schäfer, denn das neue Zentrum soll zwar eine moderne Fassade erhalten, letztlich aber ein ohne großen Aufwand zu realisierender "Zweckbau" sein. Die bisherige Option, den alten Markt komplett abzureißen und neu zu bauen, sei vom Tisch. Eingeebnet wurden bislang allerdings Wohnhäuser und der Trakt des früheren Supermarktes, in dem die Sozialräume und Büros untergebracht waren. Am Dienstag habe man die Pläne bei der Stadtverwaltung abgegeben, die nun die rechtliche Grundlage für den Bau schaffen muss. "Nach den Sommerferien soll’s losgehen", sagt Schäfer.

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Zuvor ist allerdings noch ein umfangreiches Prozedere abzuarbeiten. "Wir streben an, Ende des Monats einen Offenlagebeschluss zu haben", sagt Bürgermeister Peter Thalmann. Läuft alles glatt, könnte der Gemeinderat dann in der letzten Sitzung vor der Sommerpause den Umbauplänen zustimmen. Falls sich aus der anschließenden Beteiligung der Öffentlichkeit und der Behörden keine Einwände ergeben, könnte der Satzungsbeschluss im Oktober gefasst werden. Für Verwaltungsspitze und Kommunalpolitiker war der bisherige Stillstand viele Monate lang ein Reizthema. "Für die Stadt ist es wichtig, dass es weitergeht", sagt Thalmann nun und betont, dass die Stadt mit der Verlegung des Postwegs und dem Umbau der Mühlbacher Straße ihre Hausaufgaben längst gemacht habe.

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