Sinsheim

Zahl der ehrenamtlichen Stadt- und Burgführer von drei auf zwölf erhöht

Sie zeigen die schönsten Ecken der Stadt - "Da steckt viel Herzblut drin"

04.09.2020 UPDATE: 05.09.2020 06:00 Uhr 2 Minuten, 10 Sekunden
Fünf Burg- und sieben Stadtführer gibt es nun. Ab diesem Samstag können wieder Führungen angeboten werden. Foto: Christian Beck

Von Christian Beck

Sinsheim. Aus drei mach zwölf: Innerhalb eines Jahres hat sich die Zahl der ehrenamtlichen Stadt- und Burgführer vervierfacht. Und seit diesem Samstag ist auch wieder möglich, was corona-bedingt die vergangenen Monate nicht ging: Gästen die schönen und historischen Seiten der Stadt zeigen. Der Verein "Freunde Sinsheimer Geschichte" und die Tourist-Info möchten mit den zusätzlichen Kräften besser und spontaner auf die Wünsche von Touristen eingehen.

Wie bei vielen Entwicklungen waren auch hier die geplanten Heimattage die Triebfeder. Vor diesem Hintergrund wurde gefragt, wer Besucher durch die Stadt führen möchte. Neun Personen kamen zum ersten Treffen. Und sie blieben auch, bis ein Kurs rund ein Jahr später absolviert war. Dabei sei es um rechtliche und organisatorische Aspekte gegangen, berichtet Anja Hildenbrand, die als Stadtführerin neu dabei ist. Sie und die weiteren Neulinge hätten in dem Kurs auch gelernt, wie man das Wissen vermittelt. Eben jenes Wissen über die Stadtgeschichte "haben wir uns selbst erarbeitet", berichtet sie.

Gemeinsam wurde dann schließlich geübt: Einer der neuen Führer in seiner künftigen Rolle, die anderen Kursteilnehmer spielten die Touristen. 25 Mal war die Gruppe so in der Stadt unterwegs, nur der Führer war immer ein anderer. "Jeder hat so etwas vom anderen gelernt", berichtet Hildenbrand. Und ein bisschen Hilfe gab es teilweise auch von den altgedienten Stadt- und Burgführern.

Zu ihnen gehört Erika Behaghel. Seit 2012 zeigt sie die schönsten Bereiche der Burg Steinsberg und erzählt viel über die Geschichte des Baus sowie die Historie des Kraichgaus. "Da steckt viel Herzblut drin. Und die Führungen machen mir viel Freude", erzählt sie. Dass es nun fünf Burgführer gibt, gefällt ihr. So könne man sich gegenseitig vertreten und entlasten.

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Neu dabei ist auch Marita Hesch, die jetzt als Rentnerin mehr Zeit hat. Sie liebe die Stadt und die Burg, erklärt sie. Und sie findet: "Gästeführer zu sein ist ein sehr schönes Hobby." Burgführer Wolfgang Stejskal hat Jutta Münz als Verstärkung gewinnen können. Sie kann künftig auch Führungen auf Englisch und Französisch anbieten. Und Sabine Reine-Gehbrecristos ist ebenfalls als Verstärkung neu an Bord. Sie soll künftig Führungen im Stift leiten. Diese müssen aber noch im Detail ausgearbeitet werden. Daneben sind auch Glühwein- und Nachtwächterführungen sowie Angebote für Kinder vorgesehen. Und die "Freunde Sinsheimer Geschichte" planen, Infotafeln an Gebäuden in der Stadt anzubringen.

Die klassische Stadt- und Burgführung ist vor allem für Tagestouristen konzipiert. Die hätten nicht so viel Zeit, deshalb dauere ein Rundgang eine bis eineinhalb Stunden, erklärt Jens Töniges, Vorsitzender der "Freunde Sinsheimer Geschichte". Die wesentlichen Elemente einer Führung seien bei jedem Leiter gleich, aber jeder setze noch einmal eigene Akzente. Der Vorteil der zusätzlichen Kräfte: Liege die maximale Teilnehmerzahl einer Veranstaltung bei zehn Personen und es melde sich Nummer elf, werde ein weiterer Führer angerufen und die Gruppe geteilt.

Seit diesem Samstag sind Führungen nun wieder möglich, gestartet wird mit der Skulpturenführung zu den "Alltagsmenschen". Der Andrang ist groß, die erste Führung ist ausgebucht: "Die Sinsheimer sind hungrig nach kulturellen Veranstaltungen", sagt Töniges dazu. Weitere Skulpturenrundgänge sind geplant für Samstag, 19. September, Sonntag, 4. Oktober, und Samstag, 17. Oktober. Für diese und alle weiteren Stadt- und Burgführungen kann man sich bei der Tourist-Info unter Telefon 07261 / 404109 oder per E-Mail an tourismus@sinsheim.de anmelden. Führungen zu buchen ist ebenfalls möglich.

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