Sinsheim

Stadt muss keine teure Trasse für die Neulandstraße bauen

Vollsperrung bewilligt, Straße gespart - Umleitung führt am Stadion vorbei

22.01.2020 UPDATE: 23.01.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 40 Sekunden

Von Christian Beck

Sinsheim. "Wir sind ein wenig stolz", sagt Oberbürgermeister Jörg Albrecht. Denn die Stadt kann über eine halbe Million Euro sparen. Nach etwa dreieinhalbmonatiger Verhandlung mit dem Regierungspräsidium (RP) Karlsruhe einigte man sich darauf, dass die vorübergehende Umfahrung an der Neulandstraße nicht gebaut werden muss.

Stattdessen wird voraussichtlich ab Februar der Kreisverkehr an der Kreuzung zur Gutenbergstraße unter Vollsperrung entstehen. Die innerörtliche Umleitung führt über die Dietmar-Hopp-, Schwarzwald-, und Strombergstraße.

Ausgangspunkt der Angelegenheit ist der Neubau des Kaufland-Marktes auf dem sogenannten Edel-Areal. Unter anderem für die Anlieferung entsteht dort ein Kreisverkehr. Ursprünglich hatte das RP gefordert, dass während der Bauzeit des Kreisels rund 150 Meter Straße inklusive Beleuchtung auf dem früheren Edel-Areal parallel zur Neulandstraße gebaut werden muss.

Da die Neulandstraße eine sogenannte Bedarfsumleitung der Autobahn A6 ist, war eine Vollsperrung abgelehnt worden. Rund neun Monate später wäre die neue Straße wieder abgerissen worden. "Aber das hätte man niemandem vermitteln können", erklärt Albrecht.

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Umweltaspekte, ein fragwürdiger Umgang mit Steuergeldern – die Vorgaben des RP, die die Stadt auf eigene Kosten hätte umsetzen müssen, stießen auf Unverständnis und scharfe Kritik. Die teure Straße auf Zeit wollte niemand akzeptieren.

Nun, nach etlichen Treffen, Telefonaten und seitenweisem Schriftverkehr, wurde eine für die Stadt billigere Lösung gefunden: Die Neulandstraße kann aus beiden Richtungen bis kurz vor die Baustelle an der Kreuzung Gutenbergstraße befahren werden. Die Gutenbergstraße selbst sowie die Seitenstraße "Am breiten Bäumchen" bleiben über das Gelände der ehemaligen Autobahnmeisterei erreichbar.

Doch was passiert, wenn die A6 dicht ist? Wer in Richtung Heilbronn fährt und an der Anschlussstelle Sinsheim abfährt, soll über die Dührener-, Jahn- und Stromberg- sowie Schwarzwald- und Dietmar-Hopp-Straße zur Anschlussstelle Sinsheim-Süd geleitet werden.

Wer in Richtung Mannheim unterwegs ist und an der Anschlussstelle Sinsheim-Süd abfährt, soll eine andere Route nehmen: Über die Neulandstraße und "In der Au" zum Linus-Barth-Kreisel, dann durch Rohrbach und die Hauptstraße bis zur Anschlussstelle Sinsheim. Wer bereits bei Sinsheim-Steinsfurt abfährt, soll durch Steinsfurt und dann die gleiche Route weiterfahren.

Unter anderem mit der Zweiteilung der Verkehrsströme habe man das RP überzeugen können, erklärt Ordnungsamtsleiter Werner Schleifer. Die Ausweichroute über Rohrbach und die Hauptstraße sei auch für Heimspiele der TSG wichtig.

Dass diese Variante zwar viel Geld spart, aber auch viel Verkehr in die Orte und die Stadt bringt, ist Albrecht und Schleifer klar. Sie hoffen auf Verständnis. Voraussichtlich am Dienstag, 11. Februar, soll die Sperrung in der Neulandstraße beginnen, sechs bis acht Monate wird sie dauern. Eine Bürgerinformationsveranstaltung ist vorgesehen, der Zeitpunkt steht noch nicht fest.

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