Siegelsbach ist ein Ort zum Wohlfühlen

Ergebnisse zur Umfrage "Älter werden in Siegelsbach" - 83 Prozent der Befragten leben gern hier - 71 Prozent nutzen nie den Bus

10.11.2015 UPDATE: 11.11.2015 06:00 Uhr 1 Minute, 38 Sekunden

In der Gemeinde Siegelsbach fühlt sich die große Mehrheit der Einwohner wohl und will hier alt werden. Foto: Schmiedl

Siegelsbach. (isi) Einen achtseitigen Fragebogen zum Thema "Älter werden in Siegelsbach" haben 243 der 951 angeschriebenen Bürger über 40 Jahren ausgefüllt. Jetzt wurden die Ergebnisse im Bürgerzentrum vorgestellt. Mit "Eine Beteiligung von 25 Prozent ist sehr gut", erheiterte Katarina Lissek vom beauftragten AGP-Sozialforschungs-Institut die Besucher, normal sei ein Rücklauf zwischen zehn und 20 Prozent. Doch die Siegelsbacher sahen das womöglich anders.

Mehr als 50 Folien warf Katarina Lissek bei ihrer Präsentation an die Leinwand: Viele Informationen hatte sie gesammelt und die Ergebnisse bezüglich Wohnen, Mobilität oder Infrastruktur ausgewertet. 83 Prozent der Befragten leben gern in Siegelsbach, nur acht Prozent würden gern ganz woanders leben. 31 Prozent der Menschen leben seit ihrer Geburt in Siegelsbach, 35 Prozent sind seit über 30 Jahren im Ort. Für die Expertin bedeutet das, dass Siegelsbach ein Ort zum Wohlfühlen ist, in dem man gerne lebt. 83 Prozent der Befragten leben in den eigenen vier Wänden und die meisten wollen auch im Alter so lang wie möglich zu Hause leben: 73 Prozent haben den Wunsch, daheim gepflegt zu werden, wenn es einmal so weit sei.

Allerdings könnten sich 14 Prozent ganz klar und 65 Prozent vielleicht doch eine andere Wohnform vorstellen, also in einem Pflegeheim. Zu einer Alten-Wohngemeinschaft würden 23 Prozent ja und 58 Prozent vielleicht sagen. Auf ein ähnliches Interesse würde ein Wohnen zwischen jung und alt stoßen. Konkret würden 20 Befragte eine Altenwohnanlage nutzen wollen. Einen Generationen-Begegnungstreff fänden 85 Prozent wichtig, ein Begegnungscafé würden 86 Prozent besuchen. An einer Wohnraumberatung, etwa um Räume barrierefrei umzubauen, haben zehn Personen ein konkretes Interesse für ihre Angehörigen und 17 Personen für sich selbst.

Die eigenen vier Wände altengerecht umbauen würden 52 Prozent, 44 Prozent würden ihr Wohneigentum verkaufen oder vermieten und umziehen. Nur acht Prozent halten ihren Wohnraum für sehr seniorengerecht, bei 32 Prozent sei es "eher gut" mit der Barrierefreiheit. 18 Prozent halten ihr Häuschen eher für nicht geeignet fürs Alter. 43 Prozent der Befragten sind sich sicher, dass ihre eigenen Angehörigen - etwa Ehepartner oder Kinder -sie pflegen würden.

Noch ein wichtiger Punkt kam bei der Datenerfassung heraus: Auf die Frage "Wie häufig nutzen Sie den Bus?" antworteten 71 Prozent mit "nie" und 26 Prozent mit "selten". "Wenn es bessere Verbindungen gäbe, würden Sie dann den Bus nutzen?" war eine weitere Frage, auf die 65 Prozent mit einem klaren "Nein" antworteten. Kritisiert wurde die schlechte Anbindung mit dem öffentlichen Nahverkehr an Bad Rappenau oder Hüffenhardt. Das eigene Auto ist der meist genutzte Mobilitätsgarant - selbst bei den über 80-jährigen Siegelsbachern.

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Auch mit der Versorgung von Ärzten, Apotheken oder Post sind die Einwohner sehr unzufrieden. Die meisten Befragten gehen mehrmals pro Woche einkaufen - gerne auch im Ort.

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