Sinsheim

Saunen, Rutschen und ein Hotel - so soll die Badewelt ausgebaut werden

Arbeiten sollen nach dem Wunsch der Stadt Sinsheim Anfang nächsten Jahres starten

02.07.2019 UPDATE: 03.07.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 56 Sekunden

Die Badewelt ist ein Erfolgsmodell, durch die Erweiterung soll sie noch attraktiver werden. Nachdem nun der Erbschein des verstorbenen Investors Josef Wund vorliegt, steht dem Ausbau nichts mehr im Weg. Foto: Badewelt

Von Tim Kegel und Alexander Albrecht

Sinsheim. Die Erweiterung der Sinsheimer Badewelt rückt näher. Nachdem nun der Erbschein für den verstorbenen Investor Josef Wund vorliegt, könnten die Bagger bereits Anfang nächsten Jahres rollen. Die RNZ beantwortet die wichtigsten Fragen zu dem millionenschweren Ausbau.

Ursprünglich sollte die Erweiterung der Badewelt bereits Ende 2018 fertiggestellt worden sein. Warum hat es länger gedauert? Die Pläne stammen noch von Josef Wund. Der Badewelt-Investor war Ende 2017 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen. Seither wartete eine nach dem Bäderkönig benannte Stiftung auf den Erbschein, der als Voraussetzung für die Erweiterung gilt. Dieses Dokument hat das zuständige Nachlassgericht in Tettnang jetzt ausgestellt. Die Stiftung ist Alleinerbin.

> Was heißt das nun für die Badewelt? Der Wellnesstempel ist in das Eigentum der Josef-Wund-Stiftung (JWS) übergegangen. Die ist jedoch gemeinnützig und darf keinen "unternehmenslenkenden Einfluss" ausüben. Deshalb übernimmt diese Aufgabe eine Vermögensverwaltung, die der Investor zu Lebzeiten gegründet hat. Deren Geschäftsführer Peter Baumeister und Günter Renz kündigten in einer Mitteilung an, strategische Entscheidungen "dem letzten Willen von Herrn Josef Wund folgend" zu treffen. Wunds Familie bat in dem Schreiben um Verständnis, dass keine weiteren Stellungnahmen mehr abgegeben würden.

> Wann könnten die Bagger rollen? Sinsheims Oberbürgermeister Jörg Albrecht steht in ständigem Kontakt zu der Stiftung. Er rechnet damit, dass der millionenschwere Ausbau Anfang nächsten Jahres beginnt. Der Bebauungsplan ist geändert worden, die Grundstücke stünden bereit. Jetzt hofft der OB, dass die Bauanträge zeitnah eintrudeln.

Auch interessant
Badewelt Sinsheim: Das Wund-Erbe ist geregelt
Badewelt Sinsheim: Mit dem neuen Thermenstrand liegt die Karibik jetzt am Steinsberg
Kleiner, aber mit modernster Technik?: So soll die neue Sinsheimer Badewelt aussehen
Flugzeugabsturz bei Ravensburg: Tragischer Tod des Sinsheimer "Bäderkönigs"
: Sinsheimer "Badewelt" plant gigantischen Ausbau

> Was ist geplant? Wund wollte eine halbe Milliarde Euro investieren, Stiftungsgeschäftsführer Christoph Palm spricht von einem "dreistelligen Millionenbetrag". Nach Informationen des SWR könnte die Badewelt für knapp 400 Millionen Euro zum größten überdachten Badeparadies der Welt werden - inklusive neuer Wasserrutschen, Wellenbäder, weiterer Saunen und einem First Class Hotel. Das Rutschenparadies "Galaxy" war mit 38 Großrutschen geplant worden. Rutschen verlören aber bei mehrmaligem Benutzen den "Wow-Effekt", sagte Palm Mitte Februar der RNZ. Deshalb reichten vielleicht auch 13 oder 14 Rutschen aus, allerdings unterstützt mit Hilfe von virtueller Realität.

> Wie funktioniert das? In der Therme Erding, die ebenfalls der Wund-Stiftung gehört, können Badegäste beim Rutschen eine Brille mit einem integrierten Handy aufsetzen. Auf dessen Bildschirm läuft ein Film, dessen Bewegungen mit den Kurven der Rutsche abgestimmt sind. So entsteht die Illusion, dass man sich durch den Dschungel oder das Weltall bewegt. Der große Vorteil laut Palm: Mit Hilfe von verschiedenen Videos sei es spannender, ein und dieselbe Rutsche mehrmals hinunter zu schlittern. Mehrere Stimmen in Sinsheim gehen davon aus, dass maximal ein Hotel entstehen wird.

> Welche Neuerungen gibt es schon? Erst kürzlich sind rund um den See vor dem Glasgebäude der Badewelt auf 2000 Quadratmetern insgesamt 1100 Tonnen Sand aufgeschüttet und 60 aus Spanien importierte, winterharte Palmen gepflanzt worden. Diese werden unterirdisch per Dränage mit Wasser versorgt. Da die Gästezahlen oft das Maximum von 2000 Besuchern erreichen, soll sich mit dem neuen Strand die Lage entspannen, denn der Liegebereich hat sich deutlich ausgedehnt. Weitere Palmen sollen nach Unternehmensangaben gepflanzt, zwei Pools gebaut werden.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.