Neues Parkhaus in Eppingen: Drei Varianten in der engeren Wahl
PDer Gemeinderat hat am Dienstag eine erste Vorentscheidung getroffen - Nun sollen die möglichen Kosten ermittelt werden

Von acht Varianten für ein Parkhaus auf dem Süßmostereiareal sind seit Mittwoch nur noch drei übrig. Foto: Guzy
Eppingen. (guz) Der Gemeinderat hat am Dienstag die acht Bauvarianten für ein Parkhaus auf dem Süßmostereiareal auf drei eingedampft. Der Beschluss fiel bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung. Die verbleibenden Varianten (alle mit 200 Stellplätzen oder mehr) sollen nun vom Planungsbüro Obermeyer, Karlsruhe, näher untersucht werden - jeweils für mindestens 20 000 Euro. Vor allem die geschätzten Gesamtkosten beziehungsweise das Verhältnis von Baukosten zur Anzahl der Stellplätze stehen dabei im Fokus.
Im jetzigen Stadium gibt es noch keine Aussagen dazu, wie teuer die jeweiligen Varianten werden könnten. "Da dürfen jedenfalls keine vier Millionen Euro mehr rauskommen", stellte OB Klaus Holaschke klar, nachdem die vormaligen Pläne bekanntlich an den Kosten gescheitert waren. Er schlug vor, mit Vertretern vom HGV, der Bürgerinitiative und den Gemeinderäten einige Parkhäuser in der Region vor Ort anzuschauen, wollte die Stellplatzbreite jetzt noch nicht festlegen und setzt außerdem hinsichtlich des geplanten Fußgängertunnels vom Parkhaus in die Stadtmitte inzwischen "ein dickes Fragezeichen".
Das Büro Obermeyer hatte in den vergangenen Wochen die Vor- und Nachteile der acht möglichen Ausführungen, die beim Bürgerinformationsabend vorgestellt worden waren, genauer untersucht. Auf Grundlage dieser ersten Gegenüberstellung schlug die Verwaltung nun vor, die Varianten 3 und 4 und die Vorschläge der Bürgerinitiative im Detail zu prüfen. Alle anderen Entwürfe scheiterten entweder an der Nähe zu den Nachbargrundstücken (5 und 8), der städtebaulichen Situation (11), der fehlenden Erweiterungsmöglichkeit (10) oder an der nötigen, aber sehr teuren Bohrpfahlwand (6).
Übrig bleibt einerseits Variante 3, bei der das Parkhaus zweigeteilt wäre, damit auch zwei Zufahrten hätte und eine zusätzliche Belüftung sowie ein Dach bräuchte. Diese Variante könnte allerdings in günstigerer Systembauweise umgesetzt werden. Der mindestens 200 000 Euro teure Abriss des Kesselhauses wäre nicht nötig. Auch bei Variante 4 bliebe das Kesselhaus für eine mögliche spätere Nutzung erhalten. Sie punktet auch mit durchgängig verbundenen Ebenen, wodurch nur eine Ein- und Ausfahrt nötig wäre und lässt Anpassungen zu. Weiter im Rennen ist auch der Vorschlag der Bürgerinitiative, den das Büro Obermeyer zeichnerisch verdeutlicht hat. Hier sind die Ebenen nicht miteinander verbunden, zwei Zufahrten wären also unumgänglich. Die Zahl der Stellplätze wäre mit rund 200 aber ausreichend und selbst die Süßmosterei würde erhalten bleiben - aus statischen Gründen. "Wir wollen keinen Palast, wir wollen nur Parkplätze", hatte die Bürgerinitiative in einem Schreiben an die Verwaltung bekundet.
Bei der Aussprache wurde deutlich, dass sich viele Stadträte breitere Parkplätze wünschen, um die Akzeptanz für das Parkhaus zu erhöhen. Waren zunächst 2,50 Meter Breite vorgesehen, werden nun vielfach 2,70 Metern gefordert. Allerdings würde sich damit immer auch die Zahl der Stellplätze verringern.
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"Das wird noch eine wichtige Frage", schätze Hartmut Kächele. Er will seine Entscheidung für eine der Varianten vor allem am Bedarf festmachen, den er durch den Wegfall von Parkplätzen in der Leiergasse und durch die weitere Innenstadtentwicklung tendenziell steigen sieht. Der SPD-Fraktionschef forderte dazu Prognosen von der Verwaltung. Denn: "Für 180 Parkplätze reicht auch ein Parkdeck", betonte er. Als einige Fraktion gab die CDU bereits einen Favoriten zu erkennen: Variante 4 mit 2,70 breiten Stellplätzen. "Wir brauchen ein Parkhaus, das angenommen wird, begründete Klaus Scherer.
Nicht durchsetzen konnten sich die Freien Wähler mit ihrem Antrag, auch Variante 10 weiter zu verfolgen, bei der sowohl Kesselhaus als auch Süßmosterei fallen würden. Die klare Mehrheit war dagegen, nicht zuletzt, weil Verwaltung und einige Gemeinderäte dem Kesselhaus noch Potenzial für eine künftige Nutzung zuschreiben.



