Neues Parkhaus in Eppingen: Breitendiskussion war letztlich überflüssig

Die Anlage in der Wilhelmstraße wird nun mit 2,70-Meter-Stellplätzen geplant - Schmalere Buchten hätten nur drei Plätze mehr gebracht

15.06.2016 UPDATE: 16.06.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 36 Sekunden

Auf dem Süßmostereigelände soll ein acht Meter hohes Parkhaus mit drei Ebenen entstehen. Ein kürzerer, elf Meter hoher Baukörper würde wohl am Widerstand der Nachbarn scheitern. Foto: Guzy

Eppingen. (guz) Das geplante Parkhaus in der Wilhelmstraße mit bis zu 205 Parkplätzen wird lang und flach, kann bei Bedarf um eine vierte Ebene mit 50 Plätzen aufgestockt werden, bekommt 2,70 Meter breite Buchten und wird durchgängig im gegenläufigen Verkehr befahrbar sein. Einstimmig hat sich der Gemeinderat am Dienstag auf diese rund vier Millionen Euro teure Planvariante 4.1 festgelegt.

Zuvor diskutierte das Gremium über die Alternative eines auf 46 Meter verkürzten Bauwerkes, das durch eine weitere Parkebene ebenfalls rund 200 Stellplätze geboten hätte, dafür allerdings höher und nicht erweiterbar gewesen wäre. Der höhere Baukörper hätte sich zwar harmonischer ins Gesamtbild eingefügt und außerdem weniger Fläche des Süßmostereiareals verbraucht, sie wäre aber wohl "an der Freude der nördlichen Nachbarn" gescheitert, schätzt Bürgermeister Peter Thalmann.

Erstaunt zeigten sich einige Gemeinderäte über die neue Berechnung der möglichen Stellplätze. Das Planungsbüro Obermeyer aus Karlsruhe hatte deren Zahl bei verschiedenen Breiten ermittelt. Das überraschende Ergebnis: 2,50 Meter breite Parkplätze bringen wegen baulicher Zwänge an den Stützpfeilern und die 16 rollstuhl- und elternkindgerechten Parkplätzen mit Sondermaßen insgesamt lediglich drei Plätze mehr als die Variante mit 2,70 Meter breiten Buchten.

Eine Steilvorlage für die CDU-Fraktion. Sie hatte bei der früheren Diskussion um die Stellplatzbreite 2,70 Meter durchgängig gefordert, war damals aber an der Ratsmehrheit gescheitert. Dass nun angesichts des geringen Zugewinns bei schmaleren Buchten alle Fraktionen auf den CDU-Kurs einschwenkten, war Fraktionschef Klaus Scherer nun eine Genugtuung. Jörg Haueisen (FBW) und Peter Wieser (Grüne) räumten ein, dass sie für ihr damaliges Votum für die 2,5-Meter-Variante reichlich verbale Prügel aus der Bürgerschaft bezogen hatten.

Noch offen ist die Frage, wie die Fassade des Baukörpers einmal aussehen wird. Bürgermeister Thalmann will die Diskussion darüber nicht führen, bevor die Ausschreibungsergebnisse auf dem Tisch liegen. Bereits im jetzigen Stadium wird das Projekt auf 3,9 Millionen Euro geschätzt. Der vorangegangene Anlauf für ein Parkhaus war an der Vier-Millionen-Marke gescheitert - allerdings bei weniger Stellplätzen als jetzt geplant sind. Dennoch ist bei dieser finanziellen Größenordnung klar, dass auf die Fassadengestaltung keine großen Summen verwendet werden; derzeit sind rund 150 000 Euro für die Fassadengestaltung in den Gesamtkosten eingeplant. Oberbürgermeister Klaus Holaschke sprach sich für eine "funktionale Lösung" aus, die hauptsächlich die technisch notwendigen Mindestanforderungen erfüllt. Man müsse die Fassadenbetrachtung dennoch "schon jetzt in Richtung Erweiterung denken", warf Peter Wieser ein.

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Damit die Arbeiten noch in diesem Jahr starten können, soll der Baubeschluss noch vor der Sommerpause gefasst werden.

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