Bürger haben beim Eppinger Parkhaus erneut das Wort
Gemeinderat legte sich noch nicht auf eine Bauform fest - Tendenz geht zu Variante 4 und zu breiteren Stellplätzen

Drei Varianten stehen für den Bau eines Parkhauses auf dem Süßmostareal zur Diskussion. Die Bürger sollen dazu auf einer Bürgerversammlung zu Wort kommen. Foto: Brötzmann
Eppingen. (db) Der Gemeinderat hat sich auf seiner Sitzung am Dienstagabend erneut mit dem Thema Parkhausprojekt "Süßmostareal" befasst. Beschlossen wurde nach der Aussprache zwar noch nichts, dass die Mehrheit des Gemeinderates aber zu Variante 4 tendiert, war deutlich erkennbar. Bevor die endgültige Entscheidung über eine der drei Varianten fällt, sollen die Parkhauspläne nochmals in die Bürgerdiskussion.
Nachdem im Dezember der Grundsatzbeschluss gefasst wurde, drei Planungsvarianten weiter zu verfolgen, hatten die Räte zwischenzeitlich mehrere Parkhäuser besichtigt und mit den Parkhausbetreibern unterschiedliche Aspekte zur baulichen Gestaltung und Bewirtschaftung diskutiert.
Oberbürgermeister Klaus Holaschke erinnerte daran, dass man beim vorangegangenen Anlauf bei der Marke von 4,2 Millionen Euro die Reißleine gezogen habe, und machte folgende Vergleichsrechnung auf: Bei 180 Stellplätzen beliefen sich die Kosten für einen Parkplatz mit 2,5 Meter Breite damals auf 24.000 Euro. Bei der gleichen Anzahl Stellplätze liege man nun bei 3,1 Millionen Euro. Das entspricht rund 17.200 Euro für einen Parkplatz. Das Ergebnis entspreche einer Einsparung von 1,1 Millionen Euro und damit rund 25 Prozent.
Die geschätzten Parkhauskosten bewegen sich bei deutlich mehr als 200 Stellplätzen bei allen drei Varianten zwischen 3,85 und 3,98 Millionen Euro. Abzuziehen davon wären noch Fördergelder, sodass die Stadt im Ergebnis mit 2,5 Millionen Euro kalkulieren kann.
Das Büro Obermeyer stellte in der Sitzung den aktuellen Planungsstand der drei unterschlichen Parkhausvarianten vor. Variante 3 sieht 212 Stellplätze auf drei Parkebenen vor. Die unterste kann nur über die Wilhelmstraße angefahren werden, die übrigen über die Ludwig-Zorn-Straße. Variante 4 ergibt 225 Stellplätze, die über alle Ebenen durchgängig angefahren werden können. Die Variante 23 BI geht auf einen Vorschlag der Bürgerinitiative zurück und sieht 211 Stellplätze vor. Hier können nicht alle Ebenen durchgängig befahren werden. Bei dieser Variante bliebe jedoch die Süßmosterei erhalten.
Breiten Raum nahm die Diskussion über die Größe der Stellplätze ein. Die Fraktionen von CDU und FBW sprachen sich eindeutig für Stellplätze mit 2,70 statt 2,50 Meter Breite aus und entschieden sich jeweils für die Variante 4. Für die FBW ist die Durchfahrbarkeit des gesamten Parkhauses außerdem ein sehr wichtiger Punkt. SPD-Fraktionssprecher Hartmut Kächele fand, dass die neuen Pläne Hoffnung machen. Man wolle sich aber heute in der Ratssitzung nicht auf eine Variante festlegen.
Grünen-Fraktionssprecher Peter Wieser zeigte sich überrascht über die dennoch hohen Kosten. Er hatte gehofft, dass die Systembauweise wesentlich günstiger kommt. Breitere Stellplätze hält er bei Kurzzeitparkern für angebracht. Auch seine Fraktion wolle sich derzeit noch nicht festlegen.
OB Holaschke gab zu verstehen, dass Mischformen bei den Stellplätzen von 2,5 bis 2,7 Meter Breite durchaus denkbar wären. Von Seiten der SPD und der Grünen kam der Wunsch auf, die Bauplanung noch einmal nachzurechnen. Die Verwaltung schlug abschließend vor, die Bürger in die Diskussion um die Parkhausvarianten bei einer Bürgerversammlung einzubeziehen. Der Rat stimmte diesem Vorschlag geschlossen zu. Als Termin legte das Gremium den 5. April fest.



