Mit 60 Sorten Eis und dem Segen von oben
Nach dem ersten und dem zweiten "Roma" gibt es nun ein drittes: das "Roma Lab" in der Neulandstraße.

Sinsheim. (ks) "Die Eröffnungsfeier heute rangiert eindeutig unter den fünf Highlights dieser Art in meiner bisherigen Amtstätigkeit", sagte Oberbürgermeister Jörg Albrecht, quasi als Sahnehäubchen. Gefeiert wurde die Inbetriebnahme des "Roma Lab" in der Neulandstraße 24, der neuen, zentralen Eisproduktionsstätte der beiden "Roma"-Eiscafés in der Sinsheimer City und von deren Partnern.
Ihr alteingesessenes "Roma" und das noch relativ neue "Roma 2 Go" sowie fünf weitere Eisdielen beliefert die Familie Chimenti/Basile ab sofort aus der Dependance im florierenden zweiten Sinsheimer Zentrum; auch Straßenverkauf soll es geben – die umliegenden Betriebe und viele Einkäufer und Gäste der nahen Tourismusmagnete dürften es ihnen danken.
Bereits seit drei Generationen ist die Familie mit Wurzeln im Norden von Kalabrien in der Region tätig, anfänglich in Eschelbach, seit 1981 in der Bahnhofstraße in Sinsheim. Lange Jahre wurde das "Roma" von Elena Chimenti geführt – im Jahr 2020 eröffneten ihre beiden Söhne Francesco und Riccardo Basile zusätzlich das stylishe "Roma 2 Go" in der Rosengasse, ebenfalls mitten im Sinsheimer Stadtkern.
Und die beiden Jungunternehmer sind auch verantwortlich für die Entstehung des neuen "Eislaboratoriums". Hohe Ziele haben sich die beiden gesetzt, das möglichst beste italienische Gelato möchten sie anbieten, weitere Kunden hinzugewinnen und auch ökologische Gesichtspunkte bei der Eisherstellung nicht außer Acht lassen. Ein Schritt dazu sei die hochmoderne Wasserrückgewinnungsanlage, die die Abwassermenge "auf ein Minimum beschränken" soll.
Ungefähr 60 Eissorten stellt das "Roma Lab" bereits her, durch Variationen und das Umsetzen von Ideen, Wünschen und aktuellen Nachfragen sollen es noch einige mehr werden. Im neugebauten Kühlhaus können bis zu 300 Eisbehälter mit zwischen fünf und sieben Litern Inhalt bis zu sechs Monate lang aufbewahrt werden. Unter großem Applaus und flankiert von den beiden frischgebackenen Chefs zerschnitt Oberbürgermeister Albrecht mit goldener Schere das rote Eröffnungsband und übergab die neue Produktionsstätte ihrer Bestimmung.
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Ein Eiscafé ist auch ein Ort der Begegnung und so überraschte es nicht, dass ein großer Teil der circa 40 Anwesenden neben Familienmitgliedern aus Stammgästen der beiden "Innenstadt-Romas" bestand, die es sich nicht nehmen lassen wollten, der Eröffnung beizuwohnen.
Gastfreundschaft war dann auch das zentrale Thema von Pater Joy Padakoottil von der katholischen Kirche, der gekommen war, dem "Laboratorium" seinen Segen – und der Veranstaltung so etwas wie einen süditalienisch-folkloristischen Hauch – zu geben: "Vergesst die Gastfreundschaft nicht, denn durch sie haben einige, ohne es zu ahnen, Engel beherbergt", zitierte er den Brief an die Hebräer, als er traditionell ungesalzenes Brot und Olivenöl mit Weihwasser besprengte. Für einen kurzen Moment kehrte andächtiges Schweigen bei der Feiergemeinschaft ein.

Dann ging es wieder weltlich zu, frisch zubereitetes Eis wurde verkostet und für gut befunden. Albrecht, schon auf dem Sprung zum nächsten Termin, kaufte gleich ein paar Portionen, um die bereits auf ihn Wartenden zu besänftigen. "Tata", den kleinen Hund von Elena Chimenti, interessierte der ganze Rummel wenig. Er nutzte den kühlen Boden, um die Hitze besser ertragen zu können.