Gerücht um Luftröhrenschnitt an Kraichgau-Realschule entkräftet
Angeblich soll dieser an einem Mädchen in der Kraichgau-Realschule vorgenommen worden sein, weil es keine Luft bekam - Rektor Gutald-Rondot: "Das stimmt nicht."

Das Schild zeigt den Weg zur Kraichgau-Realschule in Sinsheim. Archiv-Foto: Tim Kegel
Von Christian Beck
Sinsheim. Die Gerüchte, die durch die Stadt geistern, klingen schlimm: Eine Schülerin an der Kraichgau-Realschule soll keine Luft bekommen haben. Vor den Augen anderer Schüler soll ihr deshalb ein Luftröhrenschnitt gesetzt worden sein. "Das stimmt nicht", sagte Rektor Holger Gutwald-Rondot auf RNZ-Nachfrage. Einen Luftröhrenschnitt habe es definitiv nicht gegeben.
Wahrscheinlich bezieht sich das Gerücht auf Ereignisse, die sich am zurückliegenden Mittwoch an der Schule zugetragen haben. Eine Schülerin habe hyperventiliert, also sehr schnell geatmet. Und zwar aus Panik, dass sich eine Erkrankung bemerkbar macht, mit der sie zu kämpfen hat. Die Erkrankung ist der Redaktion bekannt, wird aber hier nicht erwähnt, um die Identität des Mädchens zu schützen. Gutwald-Rondot, der zufällig mit dabei war, berichtet, dass sie von Ersthelfern des Lehrerkollegiums versorgt wurde. Es sei darum gegangen, ob dem Mädchen ein Notfallmedikament gegeben werden soll. Dies habe die Schülerin aber nicht gewollt, wahrscheinlich ob der starken Nebenwirkungen.
Dann haben laut Gutwald-Rondot Lehrer mehrere Wolldecken hochgehalten oder aufgehängt. Denn das Mädchen sollte vor den Blicken anderer geschützt werden. Aus diesem Grund habe man auch dafür gesorgt, dass Schüler auf anderen Wegen das Schulgebäude verlassen. Schließlich sei ein Notarzt gekommen, ein Rettungswagen habe die Schülerin ins Krankenhaus gebracht. Inzwischen gehe es ihr besser, die Mutter habe sich sehr für die Versorgung ihrer Tochter bedankt.
Ein weiterer Vorfall hat sich laut Gutwald-Rondot am zurückliegenden Dienstag ereignet: Eine Schülerin habe sich unwohl gefühlt. Mit den Worten "Können Sie mir helfen, mir geht’s ganz komisch", sei sie ins Sekretariat gekommen. Laut Aussage des Rektors wurde sie nicht ohnmächtig, war aber wohl kurz davor. Auch sie sei ins Krankenhaus gekommen, auch ihr gehe es inzwischen besser.
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Seit einigen Wochen wird vor allem im Internet darüber diskutiert, ob Mund-Nasen-Masken bei Kindern zu gesundheitlichen Problemen oder gar zum Tod führen können. Der HNO-Arzt und Corona-Skeptiker Bodo Schiffmann ist ein Vertreter dieser Theorie. Wissenschaftliche Beweise dafür hat er im RNZ-Gespräch nicht vorgelegt. Viele andere Mediziner halten diese Theorie für falsch. Vielfach wird Schiffmann vorgeworfen, er nutze den Tod von Kindern aus, um Unwahrheiten zu verbreiten.
Vor dem Hintergrund dieser Diskussion fragte die RNZ bei Gutwald-Rondot nach, ob Masken bei den zwei Vorkommnissen eine Rolle gespielt haben könnten. Am Mittwoch auf keinen Fall, betont der Rektor, da die Schülerin aufgrund ihrer Erkrankung von der Maskenpflicht befreit sei, also gar keine getragen habe. Und am Dienstag? Gutwald-Rondot sagt: "Ich bin kein Arzt. Aber so wie ich das wahrgenommen habe: nein." Das Mädchen sei in der Pubertät. Dass Schülerinnen in diesem Alter Kreislaufprobleme bekommen und deshalb Sanitäter an die Schule kommen, sei nicht so selten. Hier spiele es auch eine Rolle, dass manche wenig oder nichts zum Frühstück essen.
Was das Thema Masken im Unterricht anbelangt, sagt der Rektor aber auch: "Schwer ist das für die Kinder aber allemal, die Maske zu tragen." Seit Freitag gebe es aber zwei zusätzliche "Masken-Pausen" pro Schultag. Dabei dürften die Schüler unter Aufsicht auf den Pausenhof, um dort unter Einhaltung des Mindestabstands die Maske für einige Minuten abzusetzen.



