Fördermittel bewilligt

Geldsegen für die Burg Steinsberg in Sinsheim

Die Sanierung macht Fortschritte - Über 200.000 Euro zusätzliche Zuschüsse bewilligt

10.05.2017 UPDATE: 11.05.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 50 Sekunden

Die Burg Steinsberg ist das - sanierungsbedürftige - Wahrzeichen von Sinsheim. Foto: Kegel

Von Christian Beck

Sinsheim. Die Sanierung am Turm der Burg Steinsberg geht offenbar gut voran, ein Viertel der Arbeiten ist erledigt - dies teilte Baudezernent Tobias Schutz auf RNZ-Anfrage mit. Nun gab es gestern eine weitere erfreuliche Nachricht: Zusätzliche Zuschüsse wurden bewilligt. 238.580 Euro aus Landesmitteln des Denkmalschutzes erhöhen den Förderanteil auf rund ein Drittel. Etwa 1,2 Millionen Euro kosten die Arbeiten am Bergfried, die voraussichtlich Mitte nächsten Jahres abgeschlossen sein werden.

Mit Baudenkmälern ist es oft so eine Sache: Das Amt für Denkmalschutz erlässt zahlreiche Vorgaben - was den Erhalt anbelangt, bleibt der Besitzer auf allen Kosten sitzen. Im Falle der Burg Steinsberg stellt sich das glücklicherweise anders dar: Laut Schutz waren der Stadt bereits 100.000 Euro von Seiten der Denkmalstiftung zugesagt worden, der gleiche Betrag fließt noch einmal über ein Sonderprogramm des Bundes. Mit den bereits erwähnten knapp 240.000 Euro hat man dem Baudezernenten zu Folge eine gute Quote erreicht: "Mehr ist nicht drin", stellt er klar. Und dass dieser Betrag überhaupt zustande gekommen sei, verdanke man dem Engagement mehrerer Politiker. "Da haben sich alle Beteiligten sehr eingesetzt", betont Schutz.

Aktuell ist vom Turm nicht viel zu sehen, bis Mitte nächsten Jahres soll er eingerüstet und für Besucher gesperrt bleiben. "Unsere Motivation ist es vor diesem Hintergrund, möglichst schnell fertig zu werden", berichtet Schutz. Und nach aktuellem Stand könnte das auch klappen: Nachdem der Turm mit Hilfe von Drohnen untersucht worden war, um sich ein möglichst genaues Bild von den Schäden machen zu können, wurde nun das Mauerwerk gereinigt. Zudem wurde die alte Fugenmasse entfernt: Vor Jahrzehnten war hier schon einmal saniert worden. Doch der Fugenmörtel war zu hart, hielt den Temperaturschwankungen nicht stand und platzte ab, so dass Regenwasser eindringen konnte.

Als nächster Schritt machen sich die Arbeiter nun an die Steine selbst. Die zentrale Frage dabei lautet: Was kann erhalten werden, was muss man ersetzen? Die Maßnahme werde eng begleitet von Gutachtern und einem Restaurator. "Die reden über jeden einzelnen Stein", betont Schutz. Könne ein Sandsteinblock, ein so genannter Buckelquader, nicht komplett erhalten werden, kommen Vierungen zum Einsatz. Dabei wird ein Teil von einem neuen Stein ersetzt.

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Kann ein Quader erhalten werden, wird mit chemischen Mitteln die Steinoberfläche gesichert. Dabei wird ein Stoff eingebracht, der Schichten im Sandstein wieder fest miteinander verbindet. Diese Vorgehensweise war von Steinmetzmeister Kurt Abele als ungeeignet kritisiert worden. Baudezernent Schutz sieht diesbezüglich kein Problem: "Ich bin mir sicher, dass da nichts passiert", erklärte er auf Nachfrage.

Was die Kosten anbelange, sei man aktuell "im Rahmen". Die Arbeiten hätten im Vergleich zur Ersterkundung weitere Schäden zu Tage gefördert, man habe bei den Finanzen jedoch genügend Puffer eingeplant. Ob die Maßnahme tatsächlich Mitte des kommendes Jahres abgeschlossen werden kann, ist laut Schutz stark von der Witterung abhängig. Die Sanierung mit Hilfe von chemischen Mitteln sei im Winter schwierig, da eine Steintemperatur von fünf Grad Celsius nicht unterschritten werden dürfe.

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