Der "Dührener Manschettenbauer" steht vor der Verwaltung
Eine Bronzefigur, die Manschetten trägt - Eine Statue, die an den Uznamen der Dührener erinnert

Sinsheim-Dühren. (abc/tk) Seit über 25 Jahren kennt man nun schon die "Dührener Manschettenbauern", die seither in Frack und Zylinder unzählige Veranstaltungen und Feste im Stadtteil und in Sinsheim begleitet haben. Mit einer Bronzeplastik, die seit längerem vor der neuen Verwaltungsstelle in der ehemaligen Sparkassenfiliale in der Karl-Schumacher-Straße steht, hat die frühere Unterabteilung des Obst- und Gartenbauvereins dem Uznamen der Einheimischen nun ein dreidimensionales Denkmal gesetzt.
Zugleich sei die Figur auch "das erste Projekt, das wir abgeschlossen haben", sagt Hans-Jürgen Hillenbrand, der Vorsitzende des seit Oktober 2019 eigenständigen Vereins "Dührener Manschettenbauern". Die Vereinsgründung fiel damals ziemlich genau in die Zeit, in der auch Fördermittel zur Errichtung der Figur beantragt wurden.
Das Gesamtprojekt ist recht kostspielig: Rund 42.000 Euro werden fällig, davon etwa 28.000 für Entwicklung, Planung und Guss der Figur sowie weitere 14.000 Euro für deren Umfeld. Nachdem die nicht ganz lebensgroße, im Schwarzwald gegossene Bronze Ende November vergangenen Jahres mit schwerem Gerät am Standort verankert wurde, seien nun auch die Gartenbauarbeiten abgeschlossen. Möglich war dies unter anderem durch Fördergelder der Europäischen Union, wie Dieter Wolfhard, der Schriftführer der Manschettenbauern, schildert. Wie alle Sinsheimer Stadtteile, gehöre auch Dühren zu der so genannten "Gebietskulisse Kraichgau" des Entwicklungsprogramms "Leader". Im Fall des Manschettenbauern habe man doppelt profitiert, so die Darlegung des Vereins, seien doch für die Bronzeplastik rund 14.100 Euro an öffentlichem Geld bewilligt worden, was etwa der Hälfte von deren Gesamtkosten entspreche. Bei der weiteren Finanzierung halfen Sponsoren, auch die Stadt Sinsheim streckte Geld vor, wie zu erfahren war; dies auch vor dem Hintergrund des 1250. Dührener Ortsjubiläums 2019. Ein weiterer Spendenaufruf ist angedacht.
Man habe zwar den ursprünglich angedachten Kostenrahmen einhalten können, heißt es vom Verein. Allerdings habe man Gartenarbeiten am Eingang der neuen Verwaltungsstelle erledigen und den Standort der Skulptur herrichten müssen. Erneut wurden öffentliche Gelder beantragt, dieses Mal aus dem "Regionalbudget", das der "Leader"-Trägerverein "Regionalentwicklung Kraichgau" mit Sitz in Angelbachtal verwaltet. Von den erneuten rund 14.000 Euro seien "etwa 10.000 Euro übernommen" worden rechnet Schriftführer Wolfhardt vor. Er bekräftigt auch, dass man bei der Gestaltung des Umfelds minutiös den "Bepflanzungsplan" des kommunalen Grünflächenamtes umgesetzt habe.
Eine Übergabe der Statue an die Öffentlichkeit steht noch aus. Diese sei nach Angaben des Vereins auch wegen des positiven Corona-Testergebnisses von Oberbürgermeister Jörg Albrecht verschoben worden. Inzwischen ist er genesen. An einem nicht näher bekannten Zeitpunkt nach dem Ende der Pandemie wolle man die Zeremonie nachholen. "Ein Gutes hat die Sache ja", glaubt Manschettenbauern-Vorsitzender Hillenbrand: Die Bevölkerung könne sich nun in aller Ruhe mit der Manschettenbauern-Statue vertraut machen.