Was steht an in den Stadtteilen?
Was wird 2020 wichtig? Was läuft gut, was muss besser werden? Christian Beck fragte bei allen zwölf Ortsvorstehern nach

Die meisten Sinsheimer wohnen in den zwölf Stadtteilen. Deshalb nimmt die RNZ diese zu Jahresbeginn erneut in den Blick und hat den Ortsvorstehern jeweils drei Fragen gestellt: Was ist dieses Jahr besonders wichtig? Was läuft gut? Und was sollte besser werden?
Adersbach
> Besonders wichtig: Die Planungen für die neue Verwaltungsstelle bei der Mehrzweckhalle gehen in die heiße Phase, Alexander Hotz erwartet den Baubeginn im zweiten Halbjahr. "Außerdem versuchen wir, auch in Adersbach eine Helfer-vor-Ort-Gruppe ins Leben zu rufen."
> Was läuft gut? Gut geklappt hat laut Hotz der Glasfaserausbau. Schnelles Internet gibt es voraussichtlich im Februar.
> Das sollte besser werden: Nach wie vor fehlt die Radwegeanbindung in Richtung Kernstadt – für den Ortsvorsteher "ein inzwischen untragbarer Zustand". Mit Unterstützung der Stadtverwaltung hofft er auf eine Förderzusage des Rhein-Neckar-Kreises.
Dühren
> Besonders wichtig: Alexander Speer nennt barrierefreie Wege und Bushaltestellen für Senioren und Menschen mit Behinderung, den Umzug der Verwaltungsstelle in das ehemalige Sparkassengebäude, den Umbau des Feuerwehrgebäudes und des Kindergartens, die Übergabe des neuen Feuerwehrfahrzeuges sowie ein neues Baugebiet.
> Was läuft gut? "Dühren hat im vergangenen Jahr ein Dorfjubiläum gestemmt, dass sich sehen lassen kann", findet der Ortsvorsteher. Dazu gehörte das erste "Bürgerfeuerwerk" zum Jahreswechsel. Dühren habe ein reges und breit gefächertes Vereinsleben, die "Dührener Manschettenbauern" haben sich als neuer Verein etabliert.
> Das sollte besser werden: Die Verkehrsbelastung in der Ortsdurchfahrt nennt Speer "sehr hoch", der Ortschaftsrat wünsche sich eine Beschränkung auf Tempo 30 in der Ortsdurchfahrt, bis die Autobahnbaustelle abgeschlossen ist. Dühren benötige zudem seniorengerechte Wohnungen.
Ehrstädt
> Besonders wichtig ist laut Frank Wintterle die Möglichkeit, ein Baugebiet zu erschließen, die Feuerwehr brauche ein neues Löschfahrzeug und Platz dafür, und der Hochwasserschutz müsse vorangetrieben werden.
> Was läuft gut? Die Zusammenarbeit zwischen den Vereinen gefällt dem Ortsvorsteher, ebenso, dass die Bürger sich in die Arbeitsgruppe "Heimat im Alter – im Alter daheim" einbringen und der Ausbau des Glasfasernetzes.
> Das sollte besser laufen: Laut Wintterle fehlt ein Laden im Ort. Zudem kämen nur wenige Adersbacher zur Bürgerinformation bezüglich des Glasfaserausbaus und in die Ortschaftssitzungen.
Eschelbach
> Besonders wichtig: Die frei gewordenen Grundstücke im Ortskern müssen laut Wolfgang Maier bebaut werden. Neben vielen Veranstaltungen beteiligt sich Eschelbach an den Heimattagen. Dazu komme die Vorplanung zum 950. Dorfjubiläum im Jahr 2021.
> Was läuft gut? Der Rasenplatz mit Beregnungsanlage und Flutlicht sowie der neu gestaltete Spielplatz in der Almendstraße kämen gut an. Der Ortsvorsteher ist "sehr stolz auf die Bereitschaft und den Zusammenhalt unserer Vereine" und nennt als Beispiel das DRK-Jubiläum.
> Das sollte besser werden: "Die größte Enttäuschung für unser Dorf hat uns die AVR bereitet", sagt Maier, da die vom Ortschaftsrat organisierte Grünschnittsammlung künftig bis zu 750 Euro kosten soll. Zudem litten die Eschelbacher unter dem Autobahn-Ausweichverkehr.
Hasselbach
> Besonders wichtig: Die Bauarbeiten in der Verwaltungsstelle werden laut Ulrike Bauer hoffentlich in diesem Jahr abgeschlossen werden, damit der ausgelagerte Kindergarten wieder ins alte Domizil umziehen kann.
> Was läuft gut? Die Ortsvorsteherin ist begeistert über elf Geburten im vergangenen Jahr in Hasselbach und nennt den Einwohnerzuwachs gigantisch. Die Vereine beteiligten sich an vielen Terminen der Heimattage. Die renovierte Kirche bezeichnet Bauer als "Schmuckstück".
> Das sollte besser werden: Laut Bauer gibt es keine Bauplätze mehr im Neubaugebiet. Viele befestigte Feldwege seien in einem sehr maroden Zustand. Und sie bemängelt, dass es von Hasselbach keinen Radweg nach Sinsheim gibt.
Hilsbach
> Besonders wichtig: Martin Gund nennt zwei anstehende Jubiläen: 25 Jahre städtischer Kindergarten und 75 Jahre freiwillige Feuerwehr. Zudem beteiligten sich viele Vereine an den Heimattagen. Das Neubaugebiet im Gewann "Engelhardsgrund" müsse auf den Weg gebracht werden. Mit Abschluss der Sanierung des ehemaligen Pfarrhauses in der Lampertsgasse 16 erhalte der Ortskern ein weiteres "Schmuckstück".
> Was läuft gut? Der Ortsvorsteher ist "stolz auf die vielen Veranstaltungen und Angebote unserer Vereine, Gruppen, Verbände und Kirchen und auf die stets gute Zusammenarbeit".
> Das sollte besser werden: Die Geschwindigkeitsüberschreitungen in der Markt- und Kraichgaustraße bereiteten Probleme, eine fest installierte Blitzeranlage komme aber nicht. Stattdessen würden mobile Blitzer zum Einsatz kommen. Ebenfalls großen Ärger verursachten wilde Müllablagerungen. Die Versorgung mit schnellem Internet gilt es laut Gund zu verbessern.
Hoffenheim
> Besonders wichtig: Laut Karlheinz Hess muss die Planung für die Bahnunterführung vorangebracht werden. Zudem wird das Hochwasserrückhaltebecken "Balsfelder Weg" ertüchtigt.
> Was läuft gut? Der Hof des Heimatmuseums ist überdacht – "das lässt sich gut an", findet Hess. Sehr zufrieden ist er mit dem neuen Außenbereich beim evangelischen Kindergarten. Und dank des städtischen "Schwarztrupps" würden Straßenschäden schneller repariert.
> Das muss besser werden: Laut Hess ist der Verkehr "ein Riesenproblem". Er schlägt vor, die wenig genutzte Fußgängerquerungshilfe in der Eschelbacher Straße zu entfernen, um den Verkehrsfluss zu erhöhen. Zudem brauche der Ort mehr Platz im Kindergarten und der Schule.
Reihen
> Besonders wichtig: Der Carnval-Verein feiert 44-jähriges Bestehen, der SV Reihen 100. Jubiläum. Mitte des Jahres ist laut Willibald Hönig der Anbau an der Wingertsbergschule fertig. Bei der Verwaltungsstelle wird eine neue Brücke gebaut, das 20. Dorffest wird gefeiert.
> Was läuft gut? Laut Hönig hat Reihen eine "super-gute Infrastruktur" und viele aktive Vereine und Bürger, die sich ehrenamtlich stark einbringen.
> Das sollte besser werden: Es gebe keine Bauplätze. Außerdem bräuchte der Ort mehr öffentliche Parkplätze, auf den Straßen stünden immer mehr Autos.
Rohrbach
> Besonders wichtig: "Bei den Festen wollen wir uns im Rahmen der Heimattage so gut wie möglich einbringen", erklärt Friedhelm Zoller. Zudem nennt er eine gemeinsame Putzaktion.
> Was läuft gut? Laut Zoller die innerörtliche Nachverdichtung; die Stellplatzsatzung greift. Die Rohrbacher seien froh über den Bäcker und den Verkaufswagen der Metzgerei.
> Das sollte besser werden: Zoller nennt den Unterhaltungszustand einzelner Straßen sowie die Regelung des ruhenden Verkehrs an einzelnen Stellen.
Steinsfurt
> Besonders wichtig: Rüdiger Pyck zählt das Baugebiet "Zwischen den Hölzern", die Neuordnung des Schulhof-Areals, die Schließung von Baulücken, die Entschärfung der Parksituation im Ortskern und die Heimattage-Beteiligung auf.
> Was läuft gut? Der Ortsvorsteher nennt viele Steinsfurter, die sich ehrenamtlich einbringen, und eine gute Infrastruktur.
> Das sollte besser laufen: "Unsere Bürger sind sehr stark von dem Verkehr durch Steinsfurt belastet", berichtet Pyck, insbesondere in der Steinsfurter Straße.
Waldangelloch
> "Besonders wichtig für uns ist die Fertigstellung der Großbaustelle Ortsdurchfahrt Michelfelder Straße", erklärt Edgar Bucher.
> Was läuft gut? Die Anwohner brächten sehr viel Verständnis für die Baustelle auf. Und der Ortsvorsteher freut sich über die Gründung des Vereins "Waldangelloch Aktiv".
> Das sollte besser laufen: "Leider haben ein paar wenige Anwohner am Hasenpfad keine Einsicht bezüglich der Notwendigkeit der Umleitungsstrecke entlang ihrer Wohnungen", sagt Bucher.
Weiler
> Besonders wichtig sind für Manfred Wiedl das Burgfest, die Planungen für die Sanierung der maroden Verwaltungsstelle und für ein Baugebiet, die Sanierung des Vorplatzes der Leichenhalle und ein Fußgängerüberweg beim Friedhof.
> Was läuft gut? Wiedl nennt die Sanierung der Burg, das gute Verhältnis der Ortsverwaltung mit Vereinen, Kirchen und Einwohnern, die gute Nahversorgung und das große Engagement der Feuerwehr und der Helfer-vor-Ort-Gruppe.
> Das sollte besser werden: Die Instandhaltung und Erneuerung von diversen Fahrbahnbelägen stehe an. Die vielen Gehweg- und Kreuzungsparker sollten möglichst auf ihrem Grundstück parken. Die Grünschnittpflege an den Grundstücksgrenzen sollte besser werden.



