Dem Feuerrad wird weiter die Stange gehalten
Freiwillige Feuerwehr setzt eine rund 20 Jahre lange Tradition fort. 22 Strohballen wurden verbrannt.

Sinsheim-Dühren. (abc) Eigentlich haben die hiesigen Feuerwehrleute den alten Brauch aus dem Odenwald importiert, doch am Dienstagabend schien es so, als wäre das imposante Feuerrad schon immer von der Freiwilligen Feuerwehr über die abgeernteten Felder oberhalb des Sportplatzes gerollt worden. Die Publikumsresonanz war einmal mehr gigantisch.
Auch zahlreiche Gäste aus nah und fern hatten den Weg in den Ortsteil gefunden, um das Spektakel zu beschauen. "Wir waren schon einmal da und kennen das auch aus Darsberg und Wilhelmsfeld", berichtete Herbert Meidrich. "Man trifft auch viele Bekannte", freute sich der Sinsheimer Felix Hohlweck, der zum ersten Mal da war. "Wir waren noch nie da, obwohl es nebenan ist", sagte seine Ehefrau Christa und lobte den zur Verpflegung angebotenen Kinderpunsch sowie die Würste.
Letztere kamen, wie der deftige Feuerrad-Eintopf, aus der tschechischen Gulaschkanone von Klaus Bernstorf. "Wir haben ja sonst nicht viel in Dühren. Aber ich finde das sehr schön, dass das die Feuerwehr macht. Aber hier geht man jedes Jahr hin und erfährt, was im Ort los ist", sagte Stammgast Josef Lorenz Pitz.
Daher kannte er das Prozedere ganz genau, das sich im Vorfeld abspielte. Am Samstag zuvor hatten viele Aktive der Teilortswehr 22 Strohballen in das Stahlgerüst des Feuerrades gestopft, die Klaus Abele, der Vorsitzende des Fördervereins der Freiwilligen Feuerwehr Dühren, spendiert hatte. Zuvor waren einige Schweißarbeiten nötig gewesen, um Schäden zu beheben, die während des vergangenen Jahres entstanden waren.
Weiterhin mussten die beiden hölzernen Schubstangen ausgetauscht werden, von denen eine abgebrochen war. "Metallstangen wären zu schwer und würden außerdem zu heiß", erklärte Joachim Speer, Kommandant der Dührener Wehr. Außerdem ergänzte er, dass der Austausch der Stangen ohnehin alle paar Jahre notwendig wird.
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Derartig runderneuert, rollte das Feuerrad dann auch reibungslos vor dem Publikum entlang. Die Feuerwehrleute kamen dabei aber gehörig ins Schwitzen, da sie etliche Zwischenspurts einlegen mussten, damit die Funken nur so stieben. "Ein schönes Feuer", verkündete Georg Philipski, Leiter der Kunstwerkstatt innerhalb der Kraichgau-Werkstatt.
"Ich finde das immer gut", sagte unter anderen Klaudia Nagelpusch vom SPD-Stadtverband und lobte den nach wie vor großen Zulauf. Für sie ist das Feuerrad außerdem "ein schöner Abschluss für die Faschingszeit". Nicht zuletzt deshalb soll die Tradition fortgeführt werden.



