Die A6-Baustelle rückt immer näher an die Stadt heran
Halteverbot in der Steinsbergstraße wegen Abriss der Autobahnbrücke - Zierkirschen-Reihe bleibt noch eine Weile stehen

Die Steinsbergstraße wird in den kommenden Tagen zur Umleitungsstrecke wegen eines Brückenabrisses. Foto: Tim Kegel
Von Tim Kegel
Sinsheim. Der Ausbau der Autobahn A6 rückt näher an die innerstädtischen Gebiete von Sinsheim heran. Erste Anzeichen sind beidseitige absolute Halteverbotsschilder entlang der Steinsbergstraße in der Südstadt; sie gelten seit dem gestrigen Montag. Auch Steinsfurt ist von den kommenden Maßnahmen betroffen, indirekt auch die Anlieger der Bedarfsumleitungen entlang der B 39 und der Neulandstraße.
Mit Argusaugen blicken Anwohner der Steinsbergstraße auf die Beschilderung. Gemutmaßt wurde in Anrufen in der RNZ-Lokalredaktion, dass Baumfällungen die Ursache für das Halteverbot wären. Seit längerem ist bekannt, dass eine Reihe alter Zierkirschbäume auf Höhe des dortigen Lidl-Markts abgesägt werden soll. Deren Wurzelwerk drücke auf darunter liegende Versorgungsleitungen, hieß es im vergangenen Jahr im Sinsheimer Gemeinderat.
Baumfällungen seien jedoch in absehbarer Zeit nicht geplant, sagte gestern Oberbürgermeister Jörg Albrecht: "Das wäre der völlig falsche Zeitpunkt", derartig dringlich sei die Angelegenheit zudem nicht, dass eine Fällung der Kirschen während der Vegetationsperiode erforderlich sei.
Grund des Halteverbots sind die im Lauf der kommenden Wochen geplanten Abrisse der Autobahnbrücken im Quellbergweg sowie im Steinsfurter Burgweg. Die Bauwerke führen aufs Sinsheimer Feld in Richtung Sommerhälde/Förstel, beziehungsweise zu den Steinsfurter Aussiedlerhöfen Richtung Weiler. Die Brücken sind seit Montag gesperrt, ihre Bauausführung steht einer Verbreiterung der Autobahn auf insgesamt sechs Fahrspuren im Weg.
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Die Beschilderungen und die Ausweisung der Bedarfsumleitungsstrecken hat das Ordnungsamt der Stadt Sinsheim vorgenommen und geplant. Die Halteverbote entlang der Steinsbergstraße seien erforderlich, da "mit einem kurzzeitigen Anstieg landwirtschaftlichen Verkehrs zu rechnen" sei. Die beginnende Ernte bringe möglicherweise Mähdrescher mit sich, auch die Baufahrzeuge im Auftrag des Autobahnbetreibers ViA6West erforderten entsprechende Fahrbahnbreiten. Am gestrigen Vormittag wurde das Halteverbot jedoch von zahlreichen Autofahrern ignoriert.
Die hauptsächlich landwirtschaftlich genutzten Brücken sollen im Zuge des A 6-Ausbaus erneuert werden. Im Zuge der Abrissarbeiten wird die A 6 am Samstag, 7. Juli, ab 14 Uhr zwischen den Anschlussstellen Sinsheim (33a) und Sinsheim-Süd (33b) in beiden Fahrtrichtungen voll gesperrt. Die Arbeiten dauern bis Sonntag, 8. Juli, 16 Uhr. Der zweite Brückenabriss in Steinsfurt bringt eine zweite Vollsperrung der A 6 zwischen Sinsheim-Süd (33b) und Sinsheim-Steinsfurt (34) mit sich und soll am Wochenende des 14. und 15. Juli über die Bühne gehen, ebenfalls zwischen Samstag, 14 Uhr, und Sonntag, 16 Uhr, festgelegt.
Der Verkehr wird bei der Sperrung am 7. und 8. Juli an der Anschlussstelle Sinsheim ausgeleitet und über die ausgewiesene Autobahn-Bedarfsumleitungsstrecke bis zur Anschlussstelle Sinsheim-Süd geführt. In Fahrtrichtung Mannheim wird der Verkehr in Sinsheim-Süd ausgeleitet und ebenso über die ausgewiesene Autobahn-Bedarfsumleitungsstrecke zur Anschlussstelle Sinsheim geführt.
Am 14. und 15. Juli wird der Verkehr Richtung Nürnberg an der Anschlussstelle Sinsheim-Süd (33b) ausgeleitet und über die Neulandstraße/B 39 zur Anschlussstelle Sinsheim-Steinsfurt (34) geführt. In Richtung Mannheim wird der Verkehr ab Sinsheim-Steinsfurt ausgeleitet und über die B 39/Neulandstraße zur Anschlussstelle Sinsheim-Süd geleitet. Um Verkehrsbelastungen gering zu halten, wurden die Sperrungstermine auf das Wochenende gelegt. Skeptiker befürchten dennoch Staus aufgrund beginnender Sommerferien in mehreren Bundesländern. Die A 6 gilt als wichtige Nord-Süd-Verbindung.



