Bad Rappenau/Sinsheim

Wenn sich die Brücke gegen den Abbruch wehrt

Teilabriss der Autobahnbrücke zwischen Bonfeld und Fürfeld - Es ging reibungslos vonstatten

10.06.2018 UPDATE: 11.06.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 47 Sekunden

Zwei schwere Bagger waren für den Abbruch des Brückenteils erforderlich. Foto: Karoline Beck

Bad Rappenau/Sinsheim. (tk/kab) Ein Abbruchspektakel an prominenter Stelle hat am Wochenende Schaulustige in seinen Bann gezogen und für Verkehrsbehinderungen und Umwege gesorgt, wenn auch in geringerem Ausmaß als erwartet: Schweres Gerät, bestehend aus mehreren Raupenbaggern und Ladern, war bei den Abrissarbeiten an der Autobahnbrücke der Aautobahn A6 zwischen Bonfeld und Fürfeld im Einsatz. Das rund 60 Jahre alte Bauwerk aus Stahlbeton erwies sich als zäher Brocken und als Herausforderung für die Abbruchfirma.

Für die Dauer der Arbeiten war die Landesstraße 1107, die unter der Brücke verläuft, ab dem späten Freitagabend bis zum gestrigen Sonntagabend gesperrt. Umleitungen führten zur Autobahnanschlussstelle Bad Rappenau, deren Auffahrten von der Baumaßnahme nicht tangiert waren.

Vom Abriss betroffen war zunächst der Nordteil der Autobahnbrücke. Im Lauf der kommenden Woche folgen weitere kleine Teilabbrucharbeiten an Bauwerksresten; eine Straßensperrung wird nach Angaben der Bauleitung jedoch aller Voraussicht nach nicht erforderlich sein.

Als wichtiges Datum für den Fortgang des sechsstreifigen Ausbaus der A 6 gilt die Bundesgartenschau in Heilbronn, die am 17. April 2019 beginnt. Der von den jüngsten Abbrucharbeiten betroffene nördliche Fahrbahnstreifen soll bis dahin neu aufgebaut werden; die Autobahnspur der Gegenrichtung wird erst nach dem Ende der Buga am 6. Oktober 2019 in Angriff genommen, wie es heißt.

Die Abbrucharbeiten, die in der Trockenheit des Sommers für eine weithin sichtbare Staubentwicklung sorgten, hätten sich als aufwendiger erwiesen als zunächst gedacht, wie Bauleiter Robert Kastenberger von der mit dem Abbruch beauftragten Max Wild GmbH aus Berkheim im Allgäu der RNZ schilderte: "Die Brücke ist sehr stark bewehrt", sagte Kastenberger, fast wirke es, als wehre sich die erst vor wenigen Jahren teilsanierte Konstruktion gegen den Abbruch: "Der Beton ist sehr gut", so der Bauleiter.

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Ein zweiter schwerer Abbruchbagger sei angefordert worden: "So was haben wir schon lange nicht mehr gehabt." Trotz des Zusatzaufwands lag man besser im Zeitplan als erwartet; zunächst war von einem Ende der Arbeiten am frühen Montagmorgen die Rede gewesen. Rund 1800 Kubikmeter Abraummaterial fielen bei dem Abbruch an.

Begonnen hatte der Brückenabbruch und die damit verbundene Sperrung am vergangenen Freitagabend. Der Abriss fand zeitgleich mit dem "Blacksheep-Festival" in Bonfeld statt. Vor allem nach Ende des zweiten Veranstaltungstags in der Nacht von Freitag auf Samstag hatten gab es hier für viele Autofahrer kein Durchkommen.

Die Baustelle konnte jedoch umfahren werden, die Verkehrsbehinderungen hielten sich wegen der nicht von den Arbeiten tangierten Autobahnanschlüsse somit in Grenzen.

Schaulustige hatten sich im Verlauf der Brückenarbeiten im Umfeld der Baustelle eingefunden, durften das Spektakel mit einem Sicherheitsabstand verfolgen.

Seit Längerem bekannt sind auch die Abrissarbeiten der Sinsheimer A 6-Brücke. Wie das Fürfelder Bauwerk ist auch das in Sinsheim zu schmal für sechs Fahrstreifen. Als Abbruchtermine sind der 7. und 8. Juli sowie der 14./15. Juli in Sinsheim vorgesehen, jeweils donnerstags und freitags. Anders als in Fürfeld sind in Sinsheim jedoch Vollsperrungen der Autobahnteilstücke vorgesehen.

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