Sinsheim

Das steht in den Stadtteilen an

Was ist 2021 wichtig? Was läuft gut, was muss besser werden? Die RNZ fragte bei den zwölf Ortsvorstehern nach.

06.04.2021 UPDATE: 07.04.2021 06:00 Uhr 5 Minuten, 37 Sekunden
In Hoffenheim ist der Bahnübergang ein Dauerthema. Foto: Christian Beck

Von Christian Beck

Sinsheim. Von Adersbach bis Weiler: Die RNZ hat den zwölf Ortsvorstehern wieder drei Fragen gestellt: Was ist dieses Jahr besonders wichtig? Was läuft gut? Und was könnte besser laufen?

Adersbach

In Adersbach werden neue Bauplätze erschlossen. Foto: Christian Beck

Besonders wichtig: Ortsvorsteher Alexander Hotz nennt hier das Bebauungsplanverfahren des Baugebiets "Am Kiesrain", das zehn Bauplätze in Adersbach erschließen wird.

Was läuft gut? Laut Hotz gebührt der Verwaltungsspitze ein großes Lob "für die Arbeit und die Art der Kommunikation in der Corona-Krise". Die Versorgung mit Informationen verlaufe vorbildlich.

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Was könnte besser laufen? Als unglücklich bezeichnet der Ortsvorsteher die Ankündigung, dass es zum zweiten Mal in Folge keinen gemeinsamen Ortstermin im Zug der Haushaltsberatung geben soll. Dies sei die einzige Möglichkeit im Jahr für Ortschaftsräte, direkt mit dem OB und den Dezernenten die Situation zu diskutieren, "was gerade in einer Zeit angespannter Finanzen umso wichtiger ist".

Dühren

Dühren sucht einen neuen Arzt. Foto: Christian Beck

Besonders wichtig: "Wir sind gespannt auf die Planung für den neuen städtischen Kindergarten und die weitere Entwicklung in unserem Dorf, auch hinsichtlich einer möglichen Nahversorgung (Arzt/Einkaufsmarkt)", teilt Alexander Speer mit.

Was läuft gut? Beim ersehnten Baugebiet soll die Vermarktung voraussichtlich Anfang 2022 beginnen. Der Ortschaftsrat hat laut Speer mit guten Ideen und Weitblick neue kleinere Projekte im Rahmen des Leader-Regionalbudget angestoßen. Und die örtlichen Vereine, stehen "schon wieder in den Startlöchern".

Was könnte besser laufen? Die Hausarztpraxis wurde zum Jahresende 2020 geschlossen. "Alle Bemühungen, einen Ersatz für Dühren zu bekommen, sind bisher im Sand verlaufen", sagt Speer.

Ehrstädt

In Ehrstädt geht es um das neue Feuerwehrfahrzeug. Foto: Christian Beck

Besonders wichtig ist Frank Wintterle, dass die Maßnahmen zum Hochwasser- und Starkregenschutz weiter fortgeführt werden sowie dass zu den Planungen zum möglichen Baugebiet "Heinzengrund" und der Bebauung der Freifläche in der Ehrenstraße die nächsten Schritte eingeleitet werden können. Außerdem sollte die Beschaffung eines neuen Feuerwehrfahrzeuges zum Abschluss kommen.

Was läuft gut? Hier nennt der Ortsvorsteher "das Miteinander im Ortschaftsrat und den Vereinen".

Was könnte besser laufen? Es sollte mehr kontrolliert werden, weil zu schnell gefahren wird. Außerdem wünscht sich Wintterle "ein größeres Interesse der Bürger für die Arbeit des Ortschaftsrates".

In Eschelbach freut man sich über das Jubiläumsbier. Foto: Christian Beck

Eschelbach

Besonders wichtig ist das geplante 950. Jubiläum Eschelbachs. Ob die Feierlichkeiten stattfinden können, ist laut Wolfgang Maier aber "immer noch sehr ungewiss". Doch es sei erfreulich, dass zumindest die Festschrift sowie ein Jubiläumsbier bereits im Umlauf sind.

Was läuft gut? Die Bebauung im Ortskern sei vorangeschritten: "Innerhalb eines Jahres konnten drei Baugenehmigungen erteilt werden", freut sich der Ortsvorsteher. Zudem seien einige Gewerbetreibende in den vergangenen Monaten auf tolle Ideen gekommen, um die Pandemie zu überstehen.

Was könnte besser laufen? Nach wie vor liege auf vielen Gehwegen Hundekot. Und die Parksituation in einigen Straßen lasse zu wünschen übrig. "Das Ordnungsamt ist bemüht hier für Ordnung zu sorgen."

Hasselbach

Die Hasselbacher Verwaltungsstelle wurde saniert. Foto: Christian Beck

Besonders wichtig: Laut Ulrike Bauer "stehen zum Glück keine größeren Projekte an".

Was läuft gut? Die Sanierung der Verwaltungsstelle nach einem Wasserschaden in der Decke wurde im vergangenen Jahr erfolgreich abgeschlossen. Sowohl der Kindergarten als auch die Verwaltungsstelle sind wieder in den frisch renovierten Räumen untergebracht. Das ehemalige Arztsprechzimmer wurde in das Sprechzimmer der Ortsvorsteherin umfunktioniert.

Was könnte besser laufen? Bauer macht sich große Sorgen, ob die Vereine aufgrund der Pandemiebestimmungen und aufgrund des hohen Altersdurchschnitts der Aktiven ihre Vereinstätigkeiten überhaupt wieder aufnehmen können. "Es wäre jammerschade, wenn es nicht gelingen sollte." Corona-bedingt fehlten die sozialen Kontakte für die alten und kranken Leute komplett.

In Hilsbach wird das ehemalige Pfarrhaus in der Lampertsgasse saniert. Foto: Christian Beck

Hilsbach

Besonders wichtig ist Martin Gund die Entwicklung eines Neubaugebietes im Gewann "Engelhardsgrund". "Mit dieser Maßnahme könnte auch die Erweiterung des städtischen Kindergartens im Gewann ,Kleinfeld‘ gegenüber in greifbare Nähe rücken." Darüber hinaus sei es wichtig, die Sanierungsarbeiten des ehemaligen Pfarrhauses in der Lampertsgasse abzuschließen und ein Nutzungskonzept zu erstellen. Auf dem Gelände der ehemaligen Gärtnerei Eisele ist eine Nachverdichtung vorgesehen.

Was läuft gut? "Ich bin stolz auf die Kreativität unseres Elferrates und der Gardemädels, die mit Bild- und Filmmaterial der letzten 30 Jahre mit einer Onlineprunksitzung auf ,YouTube‘ dafür sorgen, dass Fastnacht ein stückweit stattfinden kann", sagt Gund.

Was könnte besser laufen? Den Ausbau des Glasfasernetzes gelte es voranzutreiben. Die Ampel in der Marktstraße sollte für Menschen mit Sehbehinderung umgerüstet werden. In der Marktstraße und der Kraichgaustraße wird zu schnell gefahren; mit einer fest installierten Blitzeranlage in der Marktstraße sei aber weiterhin nicht zu rechnen. Zudem bemängelt Gunde "wilde Müllablagerungen".

Hoffenheim

Besonders wichtig ist in Hoffenheim nach wie vor, den Bahnübergang so umzugestalten, dass Rettungsfahrzeuge im Einsatz nicht minutenlang an der geschlossenen Schranke warten müssen, teilt Karlheinz Hess mit.

Was läuft gut? Die Planungen für den Bahnübergang gehen weiter. Hess glaubt jedoch, dass "wir in den kommenden drei bis fünf Jahren vermutlich erst einmal sehr kleine Brötchen backen" werden. Was könnte besser laufen? Der Friedhof weise einige erhebliche Mängel auf. "Von der Sanierung unserer Mehrzweckhalle sowie dem Ausbau unseres Dorfplatzes bei der evangelischen Kirche möchte ich im Moment gar nicht reden", ergänzt Hess.

Reihen

In Reihen wünscht man sich für die Lindenbaumhalle eine Toilette für Menschen mit Behinderung. Foto: Christian Beck

Besonders wichtig: Eine Behindertentoilette in der Lindenbaumhalle stehe ganz oben auf der Prioritätenliste, teilt Willibald Hönig mit. "Mit dem Einbau der Toilette wollten wir die Menschen mit Behinderung stärker ins kulturelle Leben mit einbinden." Die Maßnahme sei aber als "nicht machbar" abgelehnt worden.

Was läuft gut? "Mit der Entwicklung von Reihen in den letzten Jahren bezüglich Infrastruktur und Lebensqualität sind wir sehr zufrieden", sagt Hönig. Die Zusammenarbeit zwischen der Ortsverwaltung und den Bürgern verlaufe sehr gut und angenehm.

Was könnte besser laufen? "Die Nachfrage nach bezahlbarem Baugrund ist nach wie vor vorhanden. Leider fehlt es an städtischen Bauplätzen", erklärt der Ortsvorsteher. Zudem bemängelt er, dass im Moment keine Ortsbereisungen stattfinden.

Rohrbach

Die Rohrbacher freuen sich auf einen neuen Bolzplatz. Foto: Christian Beck

Besonders wichtig ist es laut Friedhelm Zoller, die Pandemie in den Griff zu bekommen, damit die Aktivitäten der Vereine wieder anlaufen können. "Die Vereine sind die Seele des Dorfes."

Was läuft gut? "Mit dem Anlegen des neuen Bolzplatzes neben dem Sportplatz wird das Freizeitangebot für Kinder und Jugendliche erweitert und abgerundet."

Was könnte besser laufen? Hier nennt Zoller die Verkehrsbelastung und den Zustand der Ortsdurchfahrt B 39.

Steinsfurt

In Steinsfurt wird das neue Wohngebiet erschlossen. Foto: Christian Beck

Besonders wichtig: Rüdiger Pyck wünscht sich, "dass wir gut durch die Pandemie kommen" und dass in diesem Zusammenhang Gewerbe und Vereine nicht so viel Schaden davontragen. Das Neubaugebiet "Zwischen den Hölzern" soll abgeschlossen werden und die weitere Dorfentwicklung im Rahmen des Sanierungsgebietes erfolgreich verlaufen. Pyck findet, dass der Zeitraum des Sanierungsgebiets verlängert und die Mittel aufgestockt werden sollten. Außerdem: "Die Herstellung und Erneuerung des Außengeländes im Bereich der Schulstraße wäre wünschenswert."

Was läuft gut? Pyck findet: "Das Vereins- und Dorfleben ist intakt. Die Bevölkerung ist sehr engagiert und hilfsbereit. Wir haben eine gute Grundstimmung. Unsere Infrastruktur hat sich gut entwickelt und bietet Perspektiven für die Zukunft.

Was könnte besser laufen? "Man kann immer etwas besser oder noch mehr machen", entgegnet der Ortsvorsteher auf diese Frage. Aber wenn man die Entwicklung von Steinsfurt betrachtet, müssten alle froh und dankbar sein. Aber: "Das Thema Verkehr muss stadtweit einen hohen Stellenwert einnehmen." Denn der Verkehr sei natürlich auch in Steinsfurt ein Thema.

Waldangelloch

Das wichtigste Thema in Waldangelloch ist die Nahversorgung. Foto: Christian Beck

Besonders wichtig: Laut Edgar Bucher muss das Dorfleben und die Dorfgemeinschaft mit ihren Vereinen und Gruppen in der Corona-Zeit aufrechterhalten werden. Die Dorfmitte müsse wiederbelebt werden, indem dort eine Bäckerei-Filiale wiedereröffnet wird. Die letzten Dorfwirtschaften – "es waren früher mal sechs an der Zahl" – müssten erhalten werden, ebenso die Metzgerei. Für Bucher besonders wichtig: ein Notfallplan für einen Stromausfall.

Was läuft gut? Die Boulebahn kann laut Bucher fertiggestellt und bespielt werden. "Die Ortsdurchfahrt konnte noch vor Weihnachten und dem Wintereinbruch für den Verkehr wieder freigegeben werden." Dank des neu gebauten Kreisels mit Zebrastreifen "wurde die Ortseinfahrt von Michelfeld kommend sicherer", teilt Bucher mit. Fahrzeuge seien nun in beiden Richtungen deutlich langsamer unterwegs.

Was könnte besser laufen? Hier nennt Bucher den Verlust des Bankautomaten der Volksbank und das Infragestellen des Gemeinderatsbeschlusses zur Notwendigkeit des Baus des Hochwasserrückhaltebeckens "Winkelbach".

Weiler

In Weiler wird der Zustand der Straßen kritisiert. Foto: Christian Beck

Besonders wichtig sind laut Manfred Wiedl die Fragen, wie sich Corona auf die Vereine auswirkt und wie es mit dem Vereins- und Dorfleben weitergeht. Er ist überzeugt: "Das wird bestimmt spannend." Zudem fragt er sich, wie sich Corona auf den städtischen Haushalt auswirkt: "Sind auf den Dörfern überhaupt kleinere Maßnahmen möglich oder durchführbar?"

Was läuft gut? Die Großbaustelle beziehungsweise die Sanierung der "Burg Steinsberg" sei soweit abgeschlossen, ebenso das Projekt des Ortschaftsrats "Bänke um die Burg".

Was könnte besser laufen? Probleme gibt es laut Wiedl weil viele Autos in den Wohngebieten auf den Gehwegen parken: "Fahrzeuge werden nicht aufs Grundstück gestellt." Viele Fahrbahndecken seien in miserablem Zustand – "sie gleichen fast schlechten Feldwegen". Außerdem sollte nach Meinung des Ortsvorstehers die Erschließung von "Leinwedel 2" zum Mischgebiet vorangetrieben werden.

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