Philippsburger ist seit sechs Jahren Dauergast bei der TSG Hoffenheim
Harald Renkert ist Fußballer mit Leib und Seele: "Ich habe auch schon vor über 30.000 Zuschauern gespielt", sagt er.

Sinsheim. (of) Harald Renkert aus Philippsburg ist Fußballer mit Leib und Seele. Der heute 63-jährige gelernte Industriemeister ist seit sechs Jahren Dauerkartenbesitzer und fiebert auf der Gegengeraden in der Pre-Zero-Arena mit zwei Freunden bei den Heimspielen der TSG mit "seiner Mannschaft" mit.
Der gebürtige Karlsruher war schon als E-Jungendspieler beim FV Daxlanden am Ball, kam mit 17 Jahren in "Die Erste" und war schnell in der damaligen 1. Amateurliga als Goalgetter bekannt und ein nicht wegzudenkender Aktivposten. Heute kickt der verheiratete Vater zweier Mädels noch ab und zu bei den "Alten Herren" des SV Philippsburg, unternimmt gerne Touren mit dem Fahrrad bis in den Kraichgau oder wandert.
Während er früher ab und zu Gast im Karlsruher Wildparkstadion war, hat das Pendel in den vergangenen Jahren klar in Richtung Hoffenheim ausgeschlagen, "da mir die Philosophie des Vereins gefällt und die Mannschaft meist einen attraktiven Fußball spielt". Als Lieblingsspieler nennt er Grischa Prömel und Dennis Geiger, die er wegen ihrer Technik und Laufbereitschaft schätzt.
Obwohl er als großes Talent galt, hat Renkert nie den Verein gewechselt: "Mein Karrierehöhepunkt war Ende der 1970er-Jahre ein Spiel im Wildparkstadion vor über 30.000 Zuschauern", sagt er und schiebt lachend nach: "Es war allerdings das Vorspiel mit der A-Jugend des FV Daxlanden gegen den Karlsruher SC, bevor die Profis vom KSC gegen Fortuna Köln zum Aufstiegsspiel in die Bundesliga einliefen."
Bei der TSG Hoffenheim, dem "Aushängeschild in Baden und im Kraichgau" schätzt er, dass der Verein, nicht zuletzt durch das Engagement von Dietmar Hopp, für Innovation und Zukunft stehe. "Aber auch für Umweltschutz, wenn man das Konzept der Pre-Zero-Arena betrachtet."
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Die Gesellschaft und damit auch der Sport haben sich laut Renkert in den vergangenen Jahren stark verändert, und die Herausforderungen stellten alle vor große Aufgaben. "Für die Bundesliga-Profis wird dies unter anderem durch höhere Anforderungen und eine ständige Präsenz in der Öffentlichkeit spürbar. Weiterhin werden beim Training zunehmend digitale Hilfsmittel genutzt. Die sportlichen Herausforderungen steigen, und auch die Fans haben sich verändert."
Und wie sieht es in Sachen Nachhaltigkeit aus? "Sport und Nachhaltigkeit stehen oft im Konflikt zueinander." Sportvereine könnten wegen ihrer Beanspruchung der Landschaft zu einer Belastung für Natur und Umwelt führen. "Dabei leistet der Sport selbst einen wesentlichen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung. Wir sollten die Ressourcen, die zur Verfügung stehen, sinnvoll nutzen", findet er.
Und er hat auch Vorschläge, was bei der TSG verbessert werden sollte: "Zunächst würde ich die Eintrittspreise senken, damit sich auch der Otto Normalverbraucher ein Ticket leisten kann. Zudem sollten die Dauerkartenbesitzer und Stammzuschauer für ihre Loyalität zum Verein mit Vergünstigungen wie kostenlosem Parken, Treuepunkten oder Gutschriften belohnt werden."
Und Renkert stellt die Frage: "Warum ist das Stadion nur gegen große Teams wie Bayern oder Dortmund voll und gegen die Underdogs der Liga hingegen halb leer?" Dazu wäre seiner Meinung nach eine Umfrage unter den Fußballfans in der Region angebracht.
Er selbst ist jedenfalls Feuer und Flamme für seinen Verein. "Die Saison läuft bislang prima, auch wenn die vergangenen Heimspiele nicht die erhofften Ergebnisse brachten. Am Ende sollte eine Platzierung, die zu internationalen Spielen berechtigt, möglich sein."