Landwirtschaft im Kraichgau

Bauern wollen gemeinames Süppchen kochen

Vertrieb lokaler Produkte  soll vernetz werden - Bestell- und Liefernetzwerk soll getestet werden

09.03.2018 UPDATE: 10.03.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 35 Sekunden

Gut zwei Dutzend landwirtschaftliche Erzeuger aus dem Kraichgau hatten sich zu einem ersten Vernetzungstreffen getroffen. Foto: Alexander Becker

Kraichgau. (abc) Die fruchtbaren Lößböden und das milde Klima des Kraichgauer Hügellandes sind günstige Grundlagen für die heimische Landwirtschaft. Die Bauern kochen aber - beispielsweise beim Vertrieb regionaler Erzeugnisse - bislang oftmals buchstäblich ihr eigenes Süppchen. Um dahingehend künftig Synergien zu bilden, hatte der Verein "Regionalentwicklung Kraichgau" mit Sitz in Angelbachtal erstmals zu einem Vernetzungstreffen für Kraichgauer Erzeuger in das Ernährungszentrum nach Bruchsal eingeladen.

"Ich hätte nie gedacht, dass so viele Leute kommen", freute sich die Leiterin der Geschäftsstelle von "Regionalentwicklung Kraichgau", Dorothee Wagner, über gut zwei Dutzend Teilnehmer aus den Landkreisen Heilbronn, Karlsruhe und Rhein-Neckar. Zwar liege Bruchsal außerhalb der Gebietskulisse von "Leader Kraichgau", doch gehöre die Stadt eindeutig zum Kraichgau, was bedeutend wichtiger sei. "Wir haben gerne unsere Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt", bekannte Sandra Schüßler von der Außenstelle Bruchsal des Landratsamtes Karlsruhe und betonte, dass das Ernährungszentrum für sieben umliegende Landkreise verantwortlich sei. Auch für diese Einrichtung sei Vernetzungsarbeit eine große Aufgabe.

Anhand von sieben Fragen, die sie dem Publikum stellte, konnte Dorothee Wagner erkennen, dass sich bereits erste Interessensgruppen gebildet hatten. In einer Vorstellungsrunde wurde außerdem deutlich, dass auch der ehemalige Landkreis Sinsheim stark vertreten war. Beispielsweise waren Abordnungen des Weingutes Uhler & Blank (Sinsheim-Weiler), der Winzergenossenschaft und des Wildobsthofes Mitsch (beide Sulzfeld), des Bauernladens Grüner Hof (Ittlingen), des Ölhauses H&R (Eppingen) und des Hofladens Fischer (Eppingen-Rohrbach) vor Ort, die sich dann in einer Kennenlernrunde vorstellten. Zwischendurch konnten einige mitgebrachte Leckereien verzehrt werden, wobei insbesondere "Benders Schlemmerscheune" (Mühlhausen-Tairnbach) eine große Auswahl hauseigener Spezialitäten offerierte.

Anschließend tauschte man sich über eigene Wünsche und Erwartungen zum Vernetzungstreffen aus. Besonders groß war dabei das Interesse an der Konzeption einer eigenen Regionalmarke, die den Kraichgau und seine Erzeugnisse bekannter machen soll. "Das ist auch eines der Ziele von Regionalentwicklung Kraichgau, aber teuer und schwer zu erreichen", betonte die Leiterin der Geschäftsstelle und riet den Anwesenden, zunächst etwas in kleinerer Dimension zu denken. "Wir werden in Kürze ein intelligentes Bestell- und Liefernetzwerk für die ländliche Nahversorgung testen", kündigte Barbara Schäuble vom Landratsamt des Rhein-Neckar-Kreises an. Und Bettina Hartlieb (Kraichtal) hat sich kürzlich die Internetadresse www.kraichgau.de gesichert. "Ich stelle sie gerne allen Interessierten als Forum zur Verfügung. Vielleicht können wir allein schon damit etwas bewegen", bot sie den Anwesenden Hilfe an.

Den Organisatoren zufolge war das Vernetzungstreffen so erfolgreich, dass es künftig zweimal im Jahr stattfinden soll. Die nächste Zusammenkunft ist im November vorgesehen.

Auch interessant
"Regionalentwicklung Kraichgau": Fast eine halbe Million für den Kraichgau
: Sinsheimer Schüler sammelten Vorschläge für eine Kraichgau-Verschönerung
(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.