Sinsheimer Schüler sammelten Vorschläge für eine Kraichgau-Verschönerung
Wichtig dabei: Die Ideen müssen Region und Menschen nützen

Geschäftsstellenleiterin Dorothee Wagner berichtete den Schülern über Sinn und Zweck des "Leader"-Projekts. Foto: Becker
Sinsheim. (abc) "Theorie und Praxis am Beispiel von..." heißt ein Seminarkurs, den Zwölftklässler des Wirtschaftsgymnasiums der Sinsheimer Max-Weber-Schule belegen. Dieser Kurs setzt sich auch explizit mit "Leader" auseinander, dem Förderprogramm der Europäischen Union und Landes zur Verbesserung der Lebensqualität im ländlichen Raum. Um mehr über die Arbeit des Vereins "Regionalentwicklung Kraichgau" sowie das Förderprogramm zu erfahren, haben die Schüler jetzt die "Leader"-Geschäftsstelle im Angelbachtaler Rathaus besucht.
Geschäftsstellenleiterin Dorothee Wagner erläuterte die Entstehung von "Leader" und die Arbeit vom Verein "Regionalentwicklung Kraichgau". Dann ging sie auf die Besonderheiten des regionalen Förderprogramms ein, in dessen Rahmen sich Kommunen, Unternehmen, Gruppen und Vereine sowie Einzelpersonen um einen Teil der in mehreren Tranchen ausgeschriebenen Fördergelder bewerben können. So sollen Ideen im Kraichgau unterstützt werden, die einen Beitrag dazu leisten, dass sich die Menschen in der Region wohlfühlen. "Es ist nicht unser Ziel, einen Antrag einzureichen, sondern Ideen auszuarbeiten, die dann später in der Region umgesetzt werden könnten", stellte mit Michael Schulz einer von drei Pädagogen der Max-Weber-Schule klar, die sich den Unterricht während des Seminarkurses teilen. "Das Ganze dient zudem als Studienvorbereitung, damit sich die Schüler später an der Universität oder Fachhochschule gut integrieren können", formulierte dessen Kollegin Julia Riede den Zweck des Kurses. Den Kontakt zu "Regionalentwicklung Kraichgau" hergestellt hatte Karl Heinz Schneckenberger, der als dritter Lehrer im Bunde auch ehrenamtlich innerhalb des Vereins tätig ist.
Im Vorfeld des Besuches hatten die Jugendlichen die Aufgabe, sich Gedanken zu machen, welche Projekte aus jugendlicher Sicht förderwürdig wären. Dies reichten von einem Trimm-Dich-Pfad über die Unterstützung von Musikvereinen, die Förderung von Biogas, die Nutzung von Streuobstwiesen, die Unterstützung der Flüchtlingsbetreuung, die Barrierefreiheit im Kraichgau und Recycling über die Gestaltung von Abenden in Jugendhäusern bis hin zur Schaffung eines Skaterparks. Die Schüler werden diese Ideen in den nächsten Monaten in allen Facetten beleuchten und ausarbeiten. "Ich bin jetzt schon gespannt auf die Ergebnisse am Schuljahresende", bekannte die Leiterin der LEADER-Geschäftsstelle. Gemäß des Vereinsmottos "Ich gestalte mit" nahm sie die Gelegenheit wahr, mit den Schülern auch die Bildung einer Projektwerkstatt für alle Jugendlichen des Kraichgaus zu besprechen, innerhalb derer gemeinsam eruiert werden soll, wie sich der Kraichgau attraktiver für Jugendliche gestalten lässt.