Einen Abend lang einfach mal an sich denken
Der erste Basar im Siegelsbacher Bürgerzentrum war ein Erfolg.

Siegelsbach. (gab) Wenn abends rund ums Bürgerzentrum alles zugeparkt ist, ist klar, dass dort etwas Außergewöhnliches stattfindet. Und genau so war es, als gerade der Frauenflohmarkt "Ladies-Night-Basar" der Landfrauen zum ersten Mal seine Pforten öffnete. Im großen Saal hatten Frauen an etwa 40 Ständen ihr Angebot an ausgedienten, aber noch nutzbaren Dingen ausgebreitet.
Käuferinnen konnten aus Schätzen wie Klamotten aller Art und Größe, sportlichen bis mondänen Schuhen, Schmuck, Büchern, Taschen und vielem mehr auswählen. Wer verkaufen wollte, zahlte eine kleine Standgebühr, mit der die Unkosten gedeckt wurden. Was er oder vielmehr sie einnahm, durfte die Verkäuferin behalten. Oder direkt wieder ausgeben.
Auch ausgefallene Dinge gingen über den Ladentisch. July Roßwag etwa wollte sich von ihren Plateauschuhen trennen, die sie vor ein paar Jahren kaufte. "Damals habe ich noch viel Cosplay gemacht", erklärte die 17-Jährige. Aber auch auf dem Christopher Street Day habe sie diese schon getragen "und einfach beim Ausgehen mit Freunden". Die Schuhe waren ein echter Hingucker. In den ersten beiden Stunden wurden sie indes noch nicht verkauft.
Dass an ihrem Stand gerade Ausgefallenes gut wegging, erzählten zwei andere Frauen. "Sachen wie meine kunterbunte Felljacke gingen als Erstes weg", freute sich eine von ihnen. Verkäuferin Heike Hofmann war auch sehr zufrieden mit dem Abend.
Das Ambiente sei sehr schön und angenehm, alles eher "ganz normal", was ihr sehr gefiel. Und auch der Nachhaltigkeits-Gedanke des Basars sprach sie an. Hin und wieder verließ sie ihren Stand und ließ sich vom Angebot anderer Frauen inspirieren.
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Stephanie Reichert aus Aglasterhausen ist Mary-Kay-Kosmetikvertreterin. Sie verkaufte an ihrem Stand nichts, sondern wollte zeigen, dass sie in der Region aktiv ist. "Eine Siegelsbacher Freundin brachte mich auf die Idee, hier mitzumachen", sagte Reichert, die begeistert war, dass "von Anfang an kontinuierlich viel los war im Saal".
Die Landfrauen kümmerten sich derweil um Leckereien für Kundinnen und Verkäuferinnen. Sie kredenzten selbst gemachte Sweethearts (Brownies mit Fruchtspießen), vegane und nicht vegane Canapés und fruchtige Sektvariationen. Letztere waren bald alle, "obwohl wir schon nachgeholt haben", wie Vanessa Dickmann vom Organisationsteam verriet.
Ihre Kollegin Lena Neubauer zog später höchst zufrieden das Fazit: "Die Premiere war ein voller Erfolg." Strahlend fügte sie hinzu, um 18 Uhr sei es "gleich gerammelt voll" gewesen. Den Landfrauen sei beim Basar wichtig gewesen, dass keine Kindersachen verkauft würden, betonte Dickmann, damit Käuferinnen sich ganz auf sich und ihre Bedürfnisse konzentrieren konnten.
Dass der Abend als "Ladies Night" begangen wurde, habe aber auch den Grund, dass Männer "einfach nicht so gern stöbern", meinte sie. Kommen durften sie natürlich trotzdem, und tatsächlich stromerten vereinzelt Männer durch den Saal. Die Idee des Basars stammt aus dem Jahr 2019. Bei einem Workshop zur Programmgestaltung schlug damals jemand dieses Format vor. Die Premiere sollte 2020 stattfinden, doch Corona verzögerte den Start.