Hallenbad wird teurer, Eiscafé Madeira schließt Ende Oktober
Im Hallenbad gelten bald höhere Preise. In der Schule gibt es weniger Essen.

Kirchardt. (gab) Die Rheuma-Liga ist mit etwa 30 Gruppen neben den Schulklassen die Hauptnutzerin des Kirchardter Hallenbads. Sie verzichtet künftig gern auf den Warmbadetag, da eine therapeutische Mindesttemperatur durch konstante Wassertemperatur von 30 Grad gedeckt sei, erzählte Kämmerin Ramona Rau-Marthaler in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats.
Einstimmig einigte sich das Gremium darauf, auf den Warmbadetag ab Oktober zu verzichten und das Wasser ständig auf 30 Grad Celsius zu halten. Ab Oktober hat das Bad auch in allen Schulferien geschlossen, da die Rheuma-Liga keinen Bedarf bei ihren Mitgliedern mehr sieht.
Aber die Nutzung wird zukünftig auch teurer. Aufgrund der Energiekrise im vergangenen Winter wurden im Bad einige Energieeinsparmaßnahmen umgesetzt. Trotzdem wurden seit 1993 die Gebühren nicht angepasst, erklärte die Kämmerin. Vor allem die Energiekosten seien in dieser Zeit stark gestiegen. Der Zuschussbedarf liegt laut Haushaltsplan 2023 bei knapp 190.000 Euro pro Jahr. Laut Rau-Marthaler ist die Rheuma-Liga mit einer Gebührenanpassung einverstanden, wünsche sich diese aber in vier Schritten, um die Sprünge etwas kleiner zu halten.
Ab Oktober zahlen örtliche Gruppen (etwa Badegruppen des Fördervereins Hallenbad) 21,50 Euro pro Stunde netto, sonstige Nutzer (etwa die Rheuma-Liga oder auswärtige Schulen) 55 Euro. Ab Oktober 2024 kostet die Nutzung für örtliche Gruppen 23 und für sonstige Nutzer 62,50 Euro pro Stunde, ab Oktober 2025 zahlen örtliche Gruppen 24,50, sonstige Nutzer 70 Euro, und ab Oktober 2026 örtliche Gruppen 26 und sonstige Nutzer 77,50 Euro netto pro Stunde.
Während im Schwimmbad in ausreichend Wasser gebadet werden kann, stößt die Mensa der Birkenbachschule nebenan an ihre Kapazitätsgrenzen. "Es werden 120 Essen gebraucht, aber eigentlich ist die Mensa für nicht mehr als 60 gedacht", erklärte Bürgermeister Gerd Kreiter. Darum sei die Verwaltung zu dem Entschluss gekommen, dass Schüler, die nur bis 14 Uhr an der Schule sind, künftig nicht mehr in der Mensa essen können. Es sei nicht selbstverständlich, dass frisch vor Ort gekocht werde, aber darauf lege er Wert, damit man nicht auf Fertigmahlzeiten oder Ähnliches zurückgreifen wolle.
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Von der neuen Regelung sind etwa zehn Kinder betroffen, sagte Kreiter. In den Kindergärten gelte sie bereits seit einem Jahr. Gemeinderat Jürgen Czemmel (CDU) merkte an, die Anzahl der Essen werde künftig eher größer. Er plädiere dafür, das Angebot etwas "abzuspecken" und Dienste zuzukaufen oder mit einer anderen Einrichtung zu kooperieren.
Kleine Einbußen für alle seien doch besser als ein Wegfall für Einzelne. Josef Kaya (SPD) stimmte Czemmel zu und betonte, wichtig sei, über verschiedene Strategien nachzudenken, "nicht irgendwann, sondern schnell". Schlimm sei, wenn ein Kind kein Essen bekäme, ein anderes oder gar ein Erwachsener aber schon. Kreiter betonte, ein Treffen mit der Mensa-Leitung sei bereits terminiert.
Weder Kinder noch Erwachsene können ab November im Eiscafé Madeira Eis schlemmen, da die Gemeinde den Pachtvertrag nicht verlängert hat. Ein Vertrag mit einem neuen Pächter sei noch nicht geschlossen, heißt es aus dem Rathaus.