Wird bis zum Startschuss am 7. Mai alles fertig sein?
Corona bringt auch die Gartenschau-Baustelle etwas durcheinander. Die frühe Planung erweist sich nun als Vorteil.

Eppingen. (apo) Die Arbeiten am Fundament sind abgeschlossen, und auch die Treppenkonstruktion am Weiher steht: Ende vergangener Woche wurde das erste Holzelement montiert. Damit ist ein weiterer Meilenstein in den Vorbereitungen für die Gartenschau gesetzt. Bis zum Frühjahr soll auch die letzte Schraube ins Eichenholz gedreht sein. Beim Blick auf die laufenden Baumaßnahmen aber wird klar, dass der Zeitplan inzwischen sehr auf "Kante genäht" ist. Dabei sieht man kaum noch einen Platz, an dem kein Baugerät im Einsatz ist. Auch das Wetter hat bisher immer mitgespielt. Nur mit der Materialbeschaffung hat es wegen der Corona-Lage nicht immer termingerecht geklappt. Wird alles fertig sein, wenn am 7. Mai der Startschuss für den "Jahrhundertsommer" fällt?
Der Weiher ist mit Wasser gefüllt, an den Rändern recken sich schon seit Ende des Sommers die Schilfgräser in den Himmel, rund um den Hauptplatz sind viele junge Bäume gepflanzt, und die Sträucher sind längst fest in der Erde verwurzelt. Alte Sandsteinmauern wurden abgerissen und neue gebaut, über die renaturierte Elsenz und die Bächlein auf dem Hauptgelände wurden mehrere Brücken gestellt. Auch die Wassertische aus portugiesischem Granit sind samt Technik montiert. Gespeist werden sie wie der Weiher mit Leitungswasser. "Beste Qualität", sagt Projektleiter Frank Edlinger. Dass der Grund jetzt bereits von Algen besetzt ist, sieht man nur aus der Luft, und solange sie sich nicht explosionsartig vermehren, muss hier auch nicht eingegriffen werden.
Die "formale Kante" in Richtung Süden war bereits in den Planungen vorgesehen, für das Stufendeck mussten Bauhofmitarbeiter höhentechnisch etwas "nachjustieren". Die beschichteten Träger dafür wurden beim Hersteller vormontiert. Seit der Anlieferung sind Arbeiter nun damit beschäftigt, die Stahlkonstruktion fest im Boden zu verankern.
Von der Fensterbaufirma Lang aus Eppingen wurde jetzt das erste Eichenholzelement als Muster angeliefert und verschraubt. "In den nächsten Wochen kommen weitere", sagt Edlinger. Schon bald sollen die ersten Sitzstufen fertig sein. Integriert werden sie in die Podeste neben den Treppenanlagen. Dort führen auch die Rampen für die barrierefreien Zugänge hinab zum Wasser und damit auf das Hauptgelände.
Die Gesamtfläche dieses Bauabschnitts misst 850 Quadratmeter. Nettokosten von 420.000 Euro fallen für den Bau an, 180.000 davon allein fürs Fundament, das die Firma Bietigheimer im Zuge ihres Gesamtauftrages erstellt hat. "Derzeit sind ständig 35 bis 50 Leute auf den Baustellen beschäftigt", weiß Edlinger. Er hofft, dass alles bis Mitte März fertig ist. Wenn nichts "Unvorhergesehenes" passiert, liege man damit auch im Plan.
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Doch "wenn" und "unvorhergesehen" sind bekanntlich zwei Begriffe, mit denen sich schlecht rechnen lässt. Dabei war die Stadt in Sachen Vorbereitung im Vergleich zu anderen Gartenschauen immer weit voraus. Ein Vorteil, der ihr in der jetzigen Situation zugutekommt, denn mit der Corona-Pandemie und ihren Auswirkungen konnte niemand rechnen.
Jetzt ticken die Uhren in vielen Bereichen oft erheblich langsamer. Voraussichtlich werden die letzten Baumaschinen das Gelände hinten erst verlassen, wenn vor den Eingangstoren bereits die ersten Gäste erwartungsvoll ihre Tickets zücken. Trotzdem bleibt Edlinger zuversichtlich und winkt gelassen ab: "Das ist doch bei allen Großveranstaltungen so."



