Gartenschau Eppingen

Wer macht die Gartenschau zum Sommermärchen?

Ausschuss vergibt Aufträge für die Fällung von 135 Bäumen – Verwaltung holt Angebote für Ausstellungskonzeption ein

26.10.2018 UPDATE: 28.10.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 57 Sekunden

Die Eppinger müssen sich in Sachen Grün auf triste Zeiten einstellen. Im November beginnen die Rodungsarbeiten für die Daueranlagen der Gartenschau 2021. Foto: Angela Portner

Eppingen. (apo) Ab November müssen sich Bürger und Besucher der Altstadt in Sachen Grün auf magere Zeiten einstellen. Der Gartenbauausschuss hat jetzt über die Vergabe der Abbruch- und Rodungsarbeiten auf dem künftigen Gartenschaugelände entschieden. Das betrifft insbesondere die Bahnhofswiesen, über die sich der Blick dann baum- und strauchfrei auf die Altstadtsilhouette öffnet. Auch im Bereich des Postweges ist Kahlschlag angesagt. Die ehemals privaten Gärten, die sich nun im Eigentum der Stadt befinden, werden samt der dort stehenden Stein- und Holzhütten abgeräumt. Verschont werden dabei nur die Hütten, die in den historischen Gärten verbleiben.

Für Naturliebhaber mag die Zahl von 135 Bäumen, die Axt und Säge zum Opfer fallen, hart klingen. Tröstlich ist aber, dass es mehr als 200 Neupflanzungen geben wird. "Vielfach betrifft die Rodung auch Wildwuchs", sagte Frank Edlinger von der Abteilung Tiefbau und Grünplanung. Herzstück der Gartenschau wird die derzeitige Bahnhofswiese mit der großen Weiheranlage sein. Vor allem hier werden große Bäume weichen müssen, um den Blick auf das Gelände nicht zu verstellen. Das "tabula rasa" betrifft im ersten Abschnitt den Abbau der künstlerischen Bauten, dann folgen Büsche, Wegeanlagen und der Baumbestand.

Für Letzteres wird die Firma Wanielik aus Adelshofen einen Subunternehmer beschäftigen. Die notwendigen Baumfällungen übernimmt die Firma Schmidt aus Oberriexingen, mit der man seit Jahren zusammenarbeitet. Ende März soll das gesamte Gelände, circa 2,5 Hektar, frei für die Neuanlage der Daueranlagen sein. Drei Unternehmen nahmen an der öffentlichen Ausschreibung teil. Das Angebot des Erdbauunternehmens Wanjelik war mit 193.220 Euro das günstigste. Die Summe ist im Wirtschaftsplan des Eigenbetriebes "Gartenschau Eppingen 2021" gedeckelt, und die Ausschussmitglieder stimmten ausnahmslos der Vergabe zu.

Ebenfalls einstimmig beauftragte das Gremium die Verwaltung, Angebote für die Erarbeitung und Umsetzung der Ausstellungskonzeption einzuholen. Angefragt werden die Landschaftsarchitekturbüros von "Panorama" in Berlin, mit denen die Stadt bereits erfolgreich in Mühlbach zusammengearbeitet hat, sowie Elke Ukas aus Karlsruhe und Stefan Fromm aus Dettenhausen. Alle drei haben Erfahrungen mit Planungen im Umfeld von Gartenschauen. Das vorgegebene Budget liegt bei 900.000 Euro, beinhaltet aber weder die Kosten für Veranstaltungen noch für die erforderlichen Werbematerialien.

Für die Ausarbeitung und eine 40-minütige Präsentation vor dem Ausschuss erhalten die Büros eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 3000 Euro. Mit Unverständnis reagierte darauf Carmen Probst: "Jeder Handwerker gibt seine Angebote kostenlos ab." Bürgermeister Peter Thalmann merkte an, dass dies durchaus üblich sei, denn: "Dahinter steckt jede Menge planerischer Aufwand."

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Vier bis sechs Wochen haben die Unternehmen Zeit, um Ideen zu entwickeln und in eine konzeptionelle Form zu gießen. Die Frage, ob es nicht sinnvoller wäre, mit dem bereits bekannten Büro "Panorama" zusammenzuarbeiten, stelle sich schon aus rechtlichen Gründen nicht, denn man sei zu einer Ausschreibung verpflichtet. Tim Rohrer von "bwgrün", der bereits seit Frühjahr den Planungen beratend zur Seite steht, meinte: "Wenn ein anderes Unternehmen Eppingen zum Sommermärchen machen kann, ist mir das auch recht." Damit alles ordnungsgemäß läuft, wird das Büro Störzer mit der Erarbeitung des Leistungskataloges sowie der Betreuung und Abwicklung des Auswahlverfahrens beauftragt. Hierfür fällt voraussichtlich ein Honorar von 7000 Euro an.

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