Großereignis rückt immer stärker in den Mittelpunkt
Für die Gartenschau 2021 werden viele Freiwillige benötigt

Die Blütenpracht im Bürgerpark braucht 2021 besonders viele Helfer: Die Stadt hat nun ein Konzept für ehrenamtliches Engagement und sogenannte Gartenschaubotschafter auf den Weg gebracht. Foto: Armin Guzy
Eppingen. (guz) Die Stadt will ihren Bürgern die Möglichkeit geben, sich aktiv an der Gartenschau 2021 in Eppingen zu beteiligen - als Ideengeber, Gartenschaubotschafter oder ehrenamtliche Helfer. Ein entsprechendes Konzept wurde nun im Gartenschauausschuss des Gemeinderats vorgestellt und einstimmig gebilligt. "Beteiligungsprozesse sind ein Schlüssel zum Erfolg", versicherte Tim Rohrer von der Landesgesellschaft "bw grün", der schon zahlreiche Gartenschauplanungen begleitet hat.
Wenn beispielsweise statt eines Security-Mitarbeiters ein Eppinger Bürger die Besucher am Eingang empfingen und die Karten kontrollierten, ergebe sich daraus eine ganz andere Wahrnehmung. In welchem Beschäftigungsverhältnis die Helfer zur Stadt stehen sollen, muss allerdings noch entschieden werden.
Laut Rohrer soll Ende des Jahres ein Aufruf an alle Bürger ergehen, die sich eine Tätigkeit als Gartenschaubotschafter vorstellen können. Bis zu 20 werden gesucht, die sich bereits im Vorfeld bei der Organisation und als "Multiplikatoren" in der Bürgerschaft einbringen und außerdem auf Messen oder bei der Bundesgartenschau in Heilbronn die Eppinger Gartenschau bewerben, den Stand betreuen und Erläuterungen zu Eppingen geben.
"Wir wollen mit einem sehr, sehr schlanken Team eine große Strahlkraft erreichen", skizzierte Rohrer. Er habe damit bei anderen Gartenschauen gute Erfahrungen gemacht - ebenso mit Ideensammlungen wie der aktuell und noch bis Ende Juli laufenden, weil dadurch deutlich werde, welche Themen den Eppingern bei ihrer Gartenschau wichtig sind.
Bislang sind rund 200 Anregungen eingegangen. "Es darf gerne noch etwas mehr sein", sagte Rohrer, der die Ergebnisse Ende des Jahres in einer Bürgerveranstaltung vorstellen will. Bis zu vier dieser Vorschläge sollen dann bis 2020 verwirklicht werden; pro Projekt werden 15.000 bis 20.000 Euro nötig - und die Mitarbeit von zehn bis 15 freiwilligen Helfern.
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Ehrenamtliche als Empfangspersonal zu beschäftigen, sei hingegen ambivalent. Man müsse dann mit einem "gewissen Qualitätsverlust" rechnen, sagte Rohrer, weil es dann keine Bewerbungsgespräche gebe und die Freiwilligen dennoch ständig betreut werden müssten. Bei Personal, das auf Basis einer geringfügigen Beschäftigung eingestellt werde, könne man das Verhältnis notfalls auch leichter beenden.
Hinsichtlich der Kosten wäre die Ehrenamts-Variante zwar deutlich günstiger, man brauche bei etwa vier Stunden Arbeitszeit pro Woche aber fast 250 Freiwillige. Das sei alleine schon mengenmäßig "ein gewisses Risiko und eine Herausforderung für die Organisation. Einer Mischung aus Angestellten und Ehrenamtlichen erteilte Rohrer eine klare Absage: "Das geht gar nicht!"
Hier müsse das Prinzip "gleiche Arbeit, gleicher Lohn" gelten. Zugleich betonte er, dass man für diese Entscheidung noch Zeit habe, und ebenso mit der Entscheidung, ob die Gästeführer der Stadt auch übers Gartenschaugelände führen sollen. "Toll" wäre es laut Rohrer hingegen, "wenn wir zur Buga in Heilbronn schon ausgebildete Gartenschaubotschafter hätten."
Die Gartenschau sei im Moment noch ein abstraktes Konstrukt, räumte Rohrer ein, und Bürgermeister Peter Thalmann ergänzte, bislang habe das Augenmerk auf der Schaffung der Daueranlagen gelegen. Nun aber rückt die eigentlicher Veranstaltung immer stärker in den gedanklichen Mittelpunkt. "Noch drei Jahre, der Spannungsbogen steigt", sagte Oberbürgermeister Klaus Holaschke, der große Hoffnung auf das Engagement der Eppinger und ihre Identifikation mit der Großveranstaltung setzt: "Die Bürger sollen sagen: Gartenschau - das sind wir alle!"



