Eppingen

Stadt eröffnet am 20. Juli das langersehnte Parkhaus

"Einfahrt frei" ab 15 Uhr – Handel feiert Eröffnung mit langem Einkaufsabend

25.06.2018 UPDATE: 26.06.2018 06:00 Uhr 2 Minuten, 2 Sekunden

Am 20. Juli wird das Parkhaus eröffnet. Gefeiert wird mit Rede, Musik und einem langen Einkaufsabend. Foto: Angela Portner

Von Angela Portner

Eppingen. "Die Demokratie ist eine Schnecke", zitierte Oberbürgermeister Klaus Holaschke einst Altkanzler Helmut Schmidt. Hinsichtlich der Bebauung des Süßmostereiareals war sie besonders langsam. Der ursprünglichen Idee bezüglich Grundstücksverkauf und Bau eines Einkaufszentrums 2006 folgte der immer lauter werdende Ruf nach einem Parkhaus, mit dessen Planung man sich seit 2011 beschäftigt. Am Freitag, 20. Juli, wird es um 15 Uhr erstmals "Einfahrt frei" heißen.

Gefeiert wird die Parkhauseröffnung mit viel Musik sowie einem langen Einkaufsabend bis 20 Uhr. Am darauffolgenden Samstag läuft in der Innenstadt Musik vom Band, und die Händler laden ihre Kunden zu einem Frühstück von 9 bis 14 Uhr ein. Eine Tombola lockt an beiden Tagen mit Einkaufsgutscheinen.

Für Bürgermeister Peter Thalmann stand beim Bau immer die Benutzerfreundlichkeit im Vordergrund. Berechtigt, denn so mancher Eppinger hatte im Vorfeld geunkt, dass die Großgarage wahrscheinlich gar nicht genutzt werde. Den ewigen Nörglern standen die gegenüber, die oft vergeblich und genervt nach einem Parkplatz suchend durch die Innenstadt kurvten.

Leidtragende der Parkmisere aber waren vor allem die Händler, die seit Umbau der Brettener Straße zur "Fast-Fußgängerzone" mit Umsatzrückgängen leben, weil die Parkplätze dort erheblich reduziert wurden. Deren Argumentation: Auch wenn die Stadt nun mit deutlich gestiegener Aufenthaltsqualität mehr Kunden anzieht, brauchen die in der Regel auch ein Plätzchen fürs "heilige Blechle".

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Mit 192 Parkplätzen sind es nun sogar 20 mehr als ursprünglich geplant. Die Gebühren von 50 Cent für die erste Parkstunde, einer zweiten kostenfreien und einem Höchstsatz von vier Euro sowie der Möglichkeit, den Obolus beim Einkauf erstattet zu bekommen, scheinen sehr günstig. Vielparker zahlen monatlich 40 Euro, nachts sowie an Sonn- und Feiertagen kostet es gar nichts. Zudem sorgen 2,70 breite Parkbuchten - üblichen sind meist 2,50 Meter - für bequemeres Ein- und Ausparken.

Der Innenraum wirkt durch die lichtdurchlässige Fassadengestaltung offen und großzügig. Parkhausmuffel brauchen keine Angst vor der in anderen Häusern so typisch düsteren Enge zu haben. Eine große Sanitäranlage mit Behindertentoilette steht allen zur Verfügung, ob Parkhausnutzer oder nicht. Besonders erfreulich ist, dass man laut Thalmann mit 3,6 Millionen Euro Baukosten unter den geplanten knapp vier Millionen Euro bleiben wird.

Zwei Fliegen mit einer Klatsche geschlagen hat man bei der Renovierung des zufällig beim Ausbaggern gefundenen Kellergewölbes, das in die Außenwand integriert wurde. Sozusagen ein "add on" für historisch interessierte Parker oder ständig auf Motivsuche befindliche Fotografen.

Erhalten hat man auch den aus Sicherheitsgründen abgedeckt bleibenden Zugang, beziehungsweise Abstieg über die alte Wendeltreppe in den ursprünglichen Keller der Süßmosterei. "Vielleicht können wir zur Eröffnung sogar eine kleine Führung anbieten", sagt Thalmann vorsichtig optimistisch.

Die Zufahrt ist von der Ludwig-Zorn-Straße und von der Wilhelmstraße aus möglich. Hier erfolgt generell auch die Ausfahrt. Um die "Qualität des öffentlichen Raumes zu steigern", wird im Einfahrtsbereich, vom Marktplatz kommend, eine tropfenförmige Verkehrsinselfläche dafür sorgen, dass die Parkströme zur Haupteinfahrt gegenüber des Rathauses gelenkt werden.

Durch die Sandsteinmauer und die in dezentem Goldfarbton schimmernde Fassade gelingt der thematische Bezug zur historischen Stadt. Auf den Betrachter wirkt der Bau eher filigran als klotzig. Mit breiten Gehwegen und Baumbepflanzung mutet die neu gestaltete Wilhelmstraße nun fast wie eine innerstädtische Allee an.

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