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Programm für Festivalsommer nimmt Gestalt an

Das Gastronomie-Konzept steht bislang nur zum Teil. Zu wenig Bürgerbeteiligung und kulturelle Breite wurden kritisiert.

25.03.2023 UPDATE: 26.03.2023 06:00 Uhr 1 Minute, 56 Sekunden
Vor der Altstadtkulisse soll der Festivalsommer vom 24. Juli bis 3. September das Gefühl der der Gartenschau nach Eppinger zurückbringen. Foto: Armin Guzy

Eppingen. (guz) Bodypainting-Tage, ein Disney-Projekt mit Musicalsängern, Austro-Pop, eine Schlagerparty, eine Udo-Jürgens-Tribute-Show, aber auch etwas Härteres von einer hochgelobten AC/DC-Coverband und am 2. September ein großes Abschlussfest: So wird – unter anderem und in groben Zügen – das Programm für den sechswöchigen Eppinger Festivalsommer aussehen, der den "Spirit" der Gartenschau in diesem Jahr, möglicherweise aber auch in den Folgejahren aufrechterhalten soll.

Marcel Gencgel, der Leiter des Geschäftsbereichs Liegenschaften und Infrastruktur und Planer des Festivalsommers, informierte den Gemeinderat in der jüngsten Sitzung über den Stand der Vorbereitungen. Jetzt gehe es in die Detailplanung, sagte er. Derzeit wertet die Verwaltung die eingegangenen Angebote für Bühne und Technik aus. Im Mai soll es weitere Informationen zu Veranstaltungsdetails geben.

Bei der Aussprache kam es jedoch auch zu Verstimmungen. Kurzzeitig wurde es sogar lauter, als aus den Reihen der Grünenfraktion Kritik am Programm und der spärlichen Bürgerbeteiligung geäußert wurde, die Oberbürgermeister Klaus Holaschke so nicht stehen lassen wollte. Ihm fehle noch ein Konzept, wie man das Ehrenamt einbinden und Ideen der Bürger nutzen könnte, hatte Peter Wieser moniert und überdies hinsichtlich des Programms die "fehlende Breite", vor allem für das jüngere Publikum, angesprochen. Udo Jürgens reiße ihn "jetzt nicht vom Hocker", und AC/DC sei ja genau genommen auch eine Oldie-Band. "Es geht auch darum, wie man das Festival weitertreibt – oder ists nur ein Nachklapp von der Gartenschau", sagte er.

Bürgerengagement müsse auch gebündelt werden, schließlich gehe es auch um Planbarkeit und Verlässlichkeit, entgegnete Holaschke sichtlich angefressen. Er erinnerte, wie später auch Reinhard Ihle (SPD) daran, dass der Beschluss, einen Festivalsommer zu veranstalten, erst im vergangenen Oktober gefasst wurde; über den Zeitraum – den längsten unter mehreren Vorschlägen – war sogar erst im Dezember abgestimmt worden. "Dann lasst uns einen Kulturarbeitskreis gründen", schlug er für künftige Veranstaltungen vor.

Jetzt aber müsse man "auch mal zum Punkt kommen". Auch Bürgermeister Peter Thalmann stellte sich hinter Gencgel und gegen die latent mitschwingende Kritik, dass der Festivalsommer nur eine Wiederholung des Gartenschauprogrammes sei. "Wir hatten ein super Programm. Einen besseren Nachhall hatten wir noch nie", sagte er, stellte aber in diesem Zusammenhang auch klar, dass es "ganz ohne Eintritt nicht gehen wird". Wie Wieser und Holaschke äußerte sich auch Thalmann positiv zu einer möglichen Fortsetzung.

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Auf Anfrage der Verwaltung bei Schulen und Vereinen sind bislang 21 Rückmeldungen eingegangen. Unter anderem sollen die von der Gartenschau bekannten Reihen "Kraichgauhelden", "Fit im Park" und "Sundowner" sowie die kirchenkulturelle Veranstaltung "Herzblut" fortgesetzt werden – und zwar über die Zeit des Festivalsommers hinaus

Kosten spart die Stadt beim Sicherheitskonzept, weil damit das Büro "Event Consult Europa" beauftragt werden konnte, das bereits bei der Gartenschau tätig war, also nicht "von null" anfangen muss. Noch nicht vollständig geklärt ist das Gastronomie-Konzept.

Dass die Weiherterrasse bewirtet wird, ist zwar bereits gesetzt, doch die Verwaltung bezweifelt, dass dieses Angebot ausreicht, um insbesondere bei großen Veranstaltungen die Besucher bewirten zu können. Deshalb werden derzeit "zwei zusätzliche Einheiten" geplant. Jörg Haueisen (FBW) regte dazu an, "auch erprobten Vereinen eine Chance zu geben".

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