50 Bürger bei der ersten Einwohnerversammlung
Bei der Auftakt-Einwohnerversammlung in der Mensa waren Finanzen und Hallenbadsanierung die Kernthemen

Hallenbad Eppingen. Foto: Angela Portner
Von Angela Portner
Eppingen. Bei der ersten von insgesamt sieben Einwohnerversammlungen waren rund 50 Bürger der Einladung in die Mensa gefolgt. Oberbürgermeister Klaus Holaschke und Mitarbeiter des Rathauses informierten dabei über Finanzsituation, Bevölkerungsentwicklung und Herausforderungen bei der Integration von Geflüchteten. Außerdem wurden im Rahmen der Innenstadtentwicklung anstehende Projekte wie die Gartenschau, Sanierung des Berliner Rings, Erschließung künftiger Baumaßnahmen und Parkraumbewirtschaftung thematisiert. Im Anschluss konnten Fragen gestellt und Anregungen vorgetragen werden.
Noch sieht es in Sachen Finanzen ganz gut aus. Die Stadt rechnet mit Gesamterträgen von 55,52 Millionen. Dem stehen Aufwendungen 53,38 Millionen an Ausgaben gegenüber, was einen Überschuss von 2,14 Millionen ergibt. Ein stattliches Ergebnis, aber angesichts anstehender Großprojekte ist Kämmerer Tobias Weidemann vorsichtig: "Aktuell wissen wir nicht, wie lange wir noch auf diesem hohen Niveau bleiben." Auch wenn die tatsächlichen Ergebnisse positiv ausfallen, sei die Stadt grundsätzlich eher eine steuerschwache Gemeinde und hat mit 17,66 Millionen ein überdurchschnittlich hohes Investitionsvolumen. Auch die Pro-Kopf-Verschuldung wird 2018 voraussichtlich ansteigen.
Erfreulich ist die Bevölkerungsentwicklung mit derzeit 22.051 Einwohnern, wovon 11.234 in der Kernstadt leben. "Der Trend ist zunehmend", freute sich Günter Brenner vom Ordnungsamt. Positiv, aber angesichts der gegenüber gestellten Sterbefälle weniger entscheidend, ist die zunehmende Geburtenentwicklung. Eher ist es die gute Infrastruktur, die besonders Familien anzieht. Hier punktet Eppingen mit allen Schulformen und einem "buntem Strauß" an Betreuungsmöglichkeiten. Jessica Wels gab einen Überblick über Angebot und Auslastung und machte dabei auch auf das städtische Portal "Little Bird" aufmerksam, über das Eltern Plätze für ihre Sprösslinge finden.
Über zukünftige Projekte im Rahmen der Innenstadtentwicklung und Planungsstände sprach Bürgermeister Talmann. Ganz nah ist die Sanierung und Neugestaltung des Berliner Rings im nächsten Jahr, über deren Details die Stadt bereits vor der Sommerpause bei einer Bürgerversammlung informierte. Weitere Punkte waren die anstehende Gartenschau und die damit verbundene Neugestaltung des "Schwanen" sowie energetische Sanierungen, Pausenhoferneuerung Grundschule im Rot, die Erschließung der Baugebiete Westlicher Pfaffenberg II, Zylinderhof III und Waldstraße sowie die Parkraumbewirtschaftung.
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Seitens der Bürgerschaft wurde der Wegfall von Behindertenparkplätzen kritisiert. Günter Brenner begründete das mit dem an der Kaiserstraße/ Ecke Brettener Straße vorliegendem Fahrbahngefälle. Beschwert wurde sich über Ruhestörungen aus unter den Wohnungen liegenden Gaststätten, was Brenner bereits seit Jahren unter den Nägeln brennt. Durch die Gaststättenverordnung, nachdem ein Wirt seinen Schankraum bis fünf Uhr morgens geöffnet haben darf, habe man hier allerdings nur wenig Handhabe, trotzdem sei man an der Sache dran. Gleiches gilt für Verkehrsteilnehmer, die Ausfahrten zuparken: "So viele Vollzugsbeamte können wir gar nicht einstellen."

Zur Sprache gebracht wurde außerdem die barrierefreie Ausstattung des Hallenbades. Bereits 2015 sollte das im Haushalt aufgenommen werden. Besonders die halb offene Umkleidemöglichkeit für Rollstuhlfahrer sowie der enge Rollstuhl, der für den Beckeneinstieg genutzt wird, seien eigentlich unzumutbar. Holaschke verwies auf laufende Investitionen sowie auf den vor einigen Tagen gestellten Förderantrag. Sollte dieser genehmigt werden, könne man die Investitionskosten noch irgendwie schultern, auch wenn andere Vorhaben dadurch nach hinten verschoben werden müssten. "Es gibt keine einfache Lösung", meinte das Stadtoberhaupt bedauernd.