Berliner Ring wird Anfang 2019 saniert
Verwaltungsspitze und Planungsbüro informierten Anwohner über das anstehende Bauvorhaben

Der Straßenbelag ist marode, die Parksituation mangelhaft: Nach der Sanierung des ersten Abschnitts des Berliner Ring 2014 will die Stadt nun im kommenden Jahr den westlichen Straßenabschnitt in Angriff nehmen. Foto: Angela Portner
Von Angela Portner
Eppingen. "Das ist wie auf der Autobahn", beschwerte sich Hans Seiler, und auch andere Anwohner beklagen eine Verschlechterung der Wohnqualität durch die hohe Verkehrsbelastung am Berliner Ring. Seit mehr als fünf Jahren warten sie auf eine dringend notwendige Straßensanierung. Jetzt wird das Vorhaben konkret. In der Mensa des Schulzentrums informierten Oberbürgermeister Klaus Holaschke, Bürgermeister Peter Thalmann und Simon Schuster vom Ingenieurbüro Willaredt über die Planungen. Rund 50 Bürger sowie einige Stadträte waren der Einladung gefolgt, machten ihrem Ärger über die derzeitige Situation Luft und regten die eine oder andere Verbesserungen für den Vorentwurf an.
Kaum hatte Holaschke zur Begrüßung angesetzt, musste er bereits die ersten aufgebrachten Zwischenrufer beschwichtigen: "Wir haben längst erkannt, dass hier Handlungsbedarf besteht." Der Straßenbelag ist marode, die Parksituation mangelhaft und in Stoßzeiten kann man an manchen Engstellen kaum noch von fließendem Verkehr sprechen. Neben der derzeit zumindest abschnittweise ungeordneten Stellplatzsituation links und rechts der Fahrbahn ist außerdem die Straßenbreite unzureichend. Das betrifft vor allem die Schulbusse, die an einigen Stellen nicht aneinander vorbeifahren können.
Mit den Planungen hat die Stadt auf einen bewährten Anbieter gesetzt. Das Planungsbüro Willaredt aus Sinsheim hat bereits mehrere Projekte für die Stadt zuverlässig umgesetzt. Für den Berliner Ring/West geht der Ausbau von der Hardtwaldhalle bis zur Einmündung Feuerbachstraße. Die Planungen sehen eine Verbreiterung der Fahrbahn auf 7,60 (derzeit 6,50) und beidseitige Gehwege von 2,20 Meter vor. Insgesamt wird die Straßenbreite damit zwölf Meter betragen, was die Anlage von zusätzlichen Stellplätzen möglich macht.
Auf einer Länge von 580 Metern und einer Fläche von 8600 Quadratmeter geht es außerdem in den Untergrund: Neben der Verlegung von Versorgungsrohren für Erdgas-Südwest, Telekom und Netze BW wird voraussichtlich auf 300 Metern Länge ein Kanalaustausch erforderlich.
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Gerade dieser wird von den Anwohnern dringend herbeigesehnt. "Bei jedem Starkregen versaufen wir", klagt Gerda Heidelberger. Dass die Abwasserrohre falsch gelegt sind, vermutet Hans Seiler, bei dem die Hausgeräte im Keller seit Jahren auf einem Podest stehen. Zehn bis 20 Zentimeter drücke das Wasser nach oben. Auch der Einbau einer Rückhalteklappe habe keine Verbesserung gebracht, schilderte er bei der Veranstaltung.
Eine fest installierte Geschwindigkeitsanzeige und mehr Sicherheit bei der Straßenquerung mahnten andere Bürger an. Gerade im Kurvenbereich bei der Gaststätte "Jani" gehe es gefährlich zu. Günter Brenner vom Ordnungsamt versprach, den Bau eines weiteren Fußgängerüberweges oder den von Mittelinseln zu prüfen. Auch wenn aus rechtlichen Gründen keine komplette Bordsteinabsenkung möglich ist, sehen die Planungen abschnittsweise barrierefreie Querungsmöglichkeiten vor.
"Die Gelder stehen bereit", sagte OB Holaschke, der in diesem Jahr noch mit den Ausschreibungen beginnen möchte, da gute Fachfirmen auch schnell ausgebucht sind. Möglichst Ende Januar 2019 sollen dann die Aufträge vergeben werden. Der Terminplan ist mit einem anvisiertem Baubeginn im Februar durchaus sportlich: Ende des Jahres soll die Straße fertig sein. Schuster spricht wegen der umfangreichen Tiefbauarbeiten von einem "Idealfall".
Trotz eines abschnittsweisen Vorgehens, ist mit Beeinträchtigungen für die Anwohner zu rechnen. Das betrifft neben blockierten Zufahrten auch die Wasserversorgung, die dann über eine Notwasserversorgung erfolgt. "Wir werden Sie rechtzeitig informieren", versichert Holaschke.



