Angelbachtal

Kreiselbau wird "kritisch" für den Ort

Die Kreuzung beim ehemaligen Gasthof "Löwen" soll ab 17. Januar gesperrt werden.

22.12.2021 UPDATE: 23.12.2021 06:00 Uhr 2 Minuten, 14 Sekunden
Ab Mitte Januar wird das ehemalige „Löwen“-Haus abgerissen und ein Kreisverkehr gebaut: Die Kreuzung ist dann für voraussichtlich acht Monate gesperrt. Foto: Friedemann Orths

Angelbachtal. (fro) Da kommt was auf den Ort zu: Die Bauarbeiten für den geplanten Kreisverkehr und der Abriss der alten Gaststätte "Löwen" in der Michelfelder Ortsmitte an der Kreuzung Friedrich-/Wilhelmstraße und Karlstraße sollen laut einer Mitteilung der Gemeinde am 17. Januar beginnen. Das Bauvorhaben soll Ende August abgeschlossen sein. Während dieses Zeitraums von rund acht Monaten muss die Kreuzung gesperrt werden. Umleitungen werden eingerichtet; die Schilder dafür werden ab dem 10. Januar aufgestellt.

Der innerörtliche Verkehr soll demnach über die Industriestraße geleitet werden. Für Anlieger und den Bus soll die Umleitung über die Schulstraße und Hildastraße laufen. Außerdem soll der meiste Verkehr, dazu zählen auch Lkw, über Eschelbach, Dühren, Sinsheim, Weiler und Hilsbach geleitet werden. In die Zeit der Sperrung fällt auch die Sanierung eines Teilstücks der Friedhofstraße. Man habe "wissentlich damit geplant", die beiden Maßnahmen gleichzeitig erledigen zu lassen, sagt Bürgermeister Frank Werner im Gespräch mit der RNZ. Somit könne man eine zweite Sperrung vermeiden.

Dass der Abriss eines Gebäudes und der Bau eines flachen, 21 Meter durchmessenden Kreisels acht Monate dauert, liegt laut Werner daran, dass die mehr als 100 Jahre alte Wasserleitung und der Kanal gleich mit saniert werden.

Der Gemeinde ist klar, dass die Umleitung über die Schulstraße neben den Anwohnern auch die Schulkinder betreffen wird. Deshalb wolle man dort auch häufig kontrollieren, allerdings sind auf allen Umleitungen Kontrollen angekündigt. Die Sinsheimer Verkehrsbehörde beziehungsweise die Polizei werden dort häufig den Blitzeranhänger und andere mobile Messgeräte aufstellen. Klar sei aber auch, dass man keine flächendeckende Überwachung durch die Polizei und flächendeckendes Blitzen gewährleisten werden könne, sagt Werner.

Außerdem wird befürchtet, dass sich Lkw im Ort festfahren könnten. Werner berichtet von einem Vorfall während einer vorherigen Sperrung, als ein Fahrer fünf Sperrungsschilder ignoriert hatte. Damit das diesmal nicht passiert, soll vor allem zu Beginn der Sperrung die Polizei verstärkt Präsenz zeigen. "In den Anfangszeiten steht dann mal was quer", vermutet Werner. Nach einer gewissen Zeit habe sich die Sperrung dann aber auch rumgesprochen, auch bei den Lkw-Fahrern.

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Zusätzlich habe man den Zugang zur Sonnenbergschule versetzt, damit der Verkehr nicht zu dicht an den Kindern vorbeifährt, sagt Werner. In Schulstraße, Hildastraße und Industriestraße wird es außerdem beidseitige Park- und Halteverbote geben, damit der Bus durchkommt. Den Anwohnern will man in dieser Zeit zumindest das Be- und Entladen erlauben, sagt Werner. Die Parkbuchten in der Industriestraße bleiben.

Ansonsten gelte es abzuwägen. Wie bei jeder Umleitungsstrecke müsse sich das zu Beginn erst einspielen, weiß Werner, der – wie alle Angelbachtaler – mit der Sanierung der Eichtersheimer Ortsdurchfahrt und der Sperrung der B 292 nach Östringen kürzlich genug Erfahrungen auf diesem Gebiet gemacht hat.

Über die Wilhelmstraße fahren laut Werner täglich rund 10.000 Fahrzeuge. Auf den Umleitungsstrecken im Ort rechnet die Gemeinde mit einer Verdreifachung des momentanen Verkehrs. "Das Ding ist kritisch", sagt Werner, aber: "Wir haben ja keine Alternative." Die Umleitung habe man "auf Herz und Nieren geprüft".

Man wolle auch an die Gewerbetreibenden denken, die von der Sperrung ebenfalls, auch finanziell, betroffen sein werden. Direkt an der Kreuzung befinden sich ein Laden mit Post, eine Apotheke, ein Dönerladen und ein Bäcker. Deshalb habe man mit der Baufirma vereinbart, dass jeder Betrieb erreichbar sein wird, zumindest über einen Umweg. Man werde auch informieren, welcher Laden wann und wie zu erreichen sein wird. Man wolle das Möglichste tun, um die Umsatzeinbrüche so gering wie möglich zu halten. "Das Problem ist nicht zu lösen", weiß Werner aber auch.

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