Angelbachtal

Bauplatzverkauf füllt den Etat

Dank ihrer Immobiliengeschäfte kann die Kommune den Schuldenstand auf ein Rekordtief drücken

25.10.2018 UPDATE: 26.10.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 39 Sekunden

Kräftig gebaut wird derzeit am Eichtersheimer Ortsrand im Baugebiet "Wackeldorn III". Inzwischen sind alle gemeindeeigenen Grundstücke verkauft. Foto: Ralf März

Angelbachtal. (ram) Eine Pro-Kopf-Verschuldung weit unter Kreisdurchschnitt, die Rücklagen mit über fünf Millionen gefüllt - und gleichzeitig wurde kräftig investiert: Die Finanzlage der rund 5000-Einwohner-Kommune kann sich sehen lassen. Dieser Eindruck spiegelte sich auch im Rechenschaftsbericht für das Haushaltsjahr 2017 wider.

Veranschlagt war ein Volumen von 16,3 Millionen Euro, abgeschlossen wurde letztendlich mit 18,8 Millionen. Als Gründe nannte Rechnungsamtsleiter Peter Horsinka höhere Steuerzuweisungen als angenommen, aber vor allem das große Interesse an den Bauplätzen, die mit dem Neubaugebiet "Wackeldorn III" am Eichtersheimer Ortsrand entstanden waren. Alle gemeindeeigenen Bauplätze sind inzwischen weg.

Einer der größten Posten des Verwaltungshaushaltes war die Kinderbetreuung: 1,75 Millionen Euro kosteten die vier Kindergärten und die Kinderkrippe im Jahr 2017. Rund 328.000 Euro betrugen die Elternbeiträge, 513.000 Euro übernahm das Land, ein Teil für die konfessionellen Kindergärten die Kirchengemeinde, das Defizit der Gemeinde betrage rund 790.000 Euro. Auch auf verschiedene andere Haushaltsposten ging Horsinka ein: Die Unterhaltungskosten für die Sonnenberghalle lagen bei rund 112.500 Euro, abzüglich Mieteinnahmen blieb ein Defizit von etwa 50.000 Euro. 272.000 Euro kostete die Unterhaltung der Grünanlagen samt Schlosspark, 190.900 Euro die Straßenunterhaltung, 53.000 Euro die Unterhaltung der Straßenbeleuchtung zuzüglich rund 85.000 Euro für den Strom. Hier sei ab dem kommenden Jahr mit rund 30.000 Euro niedrigeren Stromkosten zu rechnen, so der Kämmerer, da in den zurückliegenden Wochen große Teile der Straßenbeleuchtung auf Energiesparende LED-Lampen umgerüstet wurden.

Die Zuführungsrate vom Verwaltungs- in den Vermögenshaushalt lag bei rund 1,1 Millionen Euro. Im Vermögenshaushalt konnte aufgrund der hohen Bauplatzerlöse die Rücklage um 4,3 Millionen aufgestockt werden, Darlehen wurden keine aufgenommen.

Immer noch nicht endabgerechnet sei die 2017 eingeweihte Mensa im ehemaligen Feuerwehrgerätehaus neben der Schule, erklärte Horsinka. Abzüglich der Zuschüsse sei mit Kosten von etwa 500.000 Euro für die Gemeinde zu rechnen. Aber auch Kosten für die Leerrohrverlegung zum Glasfaserausbau (63.000 Euro) und Zuschüsse im Rahmen des Landessanierungsprogramms an private Eigentümer (69.000 Euro) fielen in den Bereich des Vermögenshaushaltes.

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Die Pro-Kopf-Verschuldung wurde durch die Kredittilgung von 302 Euro auf rund 278 Euro reduziert, zum Jahresende betrug der Schuldenstand knapp 1,4 Millionen Euro.

Bürgermeister Frank Werner zeigte sich stolz auf das Ergebnis: "Das kann sich sehen lassen, weit über Gemeindegrenzen hinaus", meinte er. Verstanden wissen wollte er diese Worte als Situationsbeschreibung, nicht als Eigenlob, wie er betonte.

Hinterfragt wurde von Karl Kern die jährliche Personalkostensteigerung. Diese liege bei 100.000 Euro, so der Kämmerer. Heimo Linse warf ein, dass es mit der Umstellung auf die neue Haushaltsführung bei der nächsten Jahresrechnung spannend werde. Ursula Balheim unterstrich, dass trotz Schuldentilgung und Rücklagenaufbau der Fortschritt und die Entwicklung der Gemeinde bedient werde. Einstimmig stellte der Rat anschließend die Jahresrechnung fest.

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