Tolle Bewertung im Gault Millau 2021 für "Esszimmer in der Alten Post"
Kein böses Wort von Testessern - Küchenchef Weygold statt Dichterfürst Goethe

Weinheim. (web) "Nichts gegen die regionalen Weine, die schon Goethe hier getrunken haben soll. Aber wir kommen doch vor allem wegen Philipp Weygolds Küche ins historische Fachwerkhaus." Mit diesen freundlichen Worten beginnt die Restaurantkritik im Gault Millau 2021, und die hat den Gastgeber im "Esszimmer in der Alten Post" dann doch einigermaßen überrascht – in doppelter Hinsicht. So hatte keineswegs jeder damit gerechnet, dass der – zusammen mit dem Guide Michelin – wohl renommierteste Restaurantführer im laufenden Jahr überhaupt zusammengestellt wird. Und dann haben die Testesser tatsächlich kein böses Wort über das gehobene Restaurant in der Postgasse, Philipp Weygold (Küche) sowie dessen Frau Renate (Service und Weinberatung) verloren. Dabei können sie durchaus die spitze Feder auspacken, die Tester.
Für Zahlenfreunde: Das "Esszimmer in der Alten Post" kam auf 15 Punkte und zwei Hauben. Auch der Blick auf die übrigen Restaurants in der Region, die es ebenfalls in diese Kategorie geschafft haben, birgt Grund zur Freude. Laut Weygold sind dies Betriebe, "in denen fünf, sechs Leute am Herd stehen". Das Konzept seines Lokals ist anders: Im normalen Betrieb ist hier Platz für 18 Gäste, die reservieren und ein Drei- bis Sieben-Gänge Menü bestellen. Die Weygolds arbeiten eng mit Produzenten aus der Umgebung zusammen. Und wenn sich deren Angebot ändert, hat das schon mal Auswirkungen auf die Zutaten – aber nie negative, betont der Koch.
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An Silvester 2016/17 eröffnete das Restaurant an seinem heutigen Standort neu. Dieses Jahr wird der Jahreswechsel ruhiger. Der Teil-Lockdown dauert bis zum 10. Januar, mindestens. Für Stammgäste und Interessierte packen die Weygolds derzeit Adventsboxen, deren Inhalt man daheim zubereiten kann. Wie das funktioniert, steht auf www.esszimmer-weinheim.de. Auch über Weihnachten und zum Jahreswechsel soll es Schlemmerangebote geben. Beachtlich ist auch das Weinangebot – dem sich die Kritiker vom Gault Millau am Ende zuwenden, ganz ohne Goethe: "Die Weinkarte, modern am Tablet präsentiert, hat einen deutlichen Deutschland-Schwerpunkt."