Hirschberg

"Hohe Waid" denkt über größere Projekte nach

Generalversammlung der Energiegenossenschaft: Im Gespräch wegen Agri-Photovoltaik, Interessiert an Anlagen für Mehrfamilienhäuser.

09.06.2022 UPDATE: 10.06.2022 06:00 Uhr 1 Minute, 44 Sekunden
Auf Erfolgskurs: die „Energiegenossenschaft Hohe Waid“ bei ihrer Versammlung am Mittwoch im Hilfeleistungszentrum. Der Bilanzgewinn ist trotz Herausforderungen durch die Corona-Pandemie gestiegen, ebenso die Zahl der Mitglieder. Foto: Kreutzer

Von Stefan Zeeh

Hirschberg. Trotz der Corona-Pandemie war die "Energiegenossenschaft Hohe Waid" im vergangenen Jahr sehr erfolgreich. "Sieben neue Mitglieder mit 22 Geschäftsanteilen sind hinzugekommen", berichtete Dieter Binz vom Vorstand den knapp 30 erschienenen Mitgliedern bei der Generalversammlung am Mittwochabend im Hilfeleistungszentrum. Damit sind nun insgesamt 623 Geschäftsanteile an 166 Mitglieder ausgegeben worden.

Neue, von der Genossenschaft betriebene Anlagen sind ebenfalls hinzugekommen. So etwa die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des neu gebauten evangelischen Kindergartens in Leutershausen. Mit knapp 80 Kilowatt-Peak ist sie die größte Anlage der Genossenschaft. Gerne hätte sie auf dem Dach des Kindergartens eine noch größere errichtet, Platz dafür wäre gewesen. "Der Architekt hat jedoch nicht erlaubt, Module überall anzubringen", erläuterte Vorstandsmitglied Jürgen Steinle deren Begrenzung.

Dafür soll bereits im Herbst die nächste Photovoltaik-Anlage der Genossenschaft mit einer Leistung von rund 40 Kilowatt-Peak auf dem Dach des Sportplatzgebäudes in Leutershausen in Betrieb gehen. Und man denkt über größere Projekte in Form einer Freiflächenanlage, unter der auch Landwirtschaft betrieben werden kann, sogenannte Agri-Photovoltaik, nach. "Wir sind diesbezüglich im Gespräch mit zwei großen Playern", erklärte Steinle, wollte sich zu diesem Zukunftsprojekt aber nicht weiter äußern.

Ebenso würde die Genossenschaft gerne auf Mehrfamilienhäusern Photovoltaik-Anlagen errichten und den Strom an die Mieter verkaufen. Für ein solches Projekt ist laut Steinle aber viel Vorarbeit notwendig. Außerdem prüfe man, ob es sich wirtschaftlich lohne, alte Anlagen, für die die Förderung ausläuft, zu übernehmen.

Ein ganz neues Geschäftsfeld der Energiegenossenschaft sind Ladesäulen für Elektroautos. Die erste genossenschaftseigene Ladesäule wurde erst vor wenigen Wochen an der ehemaligen Schillerschule in Leutershausen in Betrieb genommen, eine zweite kurz danach beim Hotel Krone in Großsachsen. Und eine dritte Ladesäule könnte in rund vier Wochen in Ladenburg in der Straße "Neue Anlage" hinzukommen, so Vorstandsmitglied Friederike Mauler. Einen großen finanziellen Gewinn erhofft man sich aber nicht durch die Ladesäulen. "Wir lernen viel dadurch", so Binz.

Aber nicht alles läuft bei der Energiegenossenschaft wie gewünscht. So brach während der Corona-Pandemie der Anteil des von auf Kindergärten installierten Photovoltaik-Anlagen verkauften Stroms ein, da in dieser Zeit die Kindertagesstätten geschlossen waren und diese den Strom nicht abnahmen. Höhere Ausgaben verursachte dazu der Bezug von Holzpellets für die Pelletheizungen der Genossenschaft, mit denen verschiedene Gebäude über ein Contracting beheizt werden. Trotzdem konnte der Bilanzgewinn von rund 50.000 Euro im Jahr 2020 auf gut 62.000 Euro im vergangenen Jahr gesteigert werden.

Zur Verwendung des Gewinns erinnerte Aufsichtsratsvorsitzender Dietmar May die Versammlung daran, dass man wegen des hohen Verwaltungsaufwands nur alle zwei Jahre eine Ausschüttung an die Genossenschaftsmitglieder vornehmen wolle. Deshalb solle in diesem Jahr keine Ausschüttung erfolgen. Dafür wolle man 20.000 Euro in die Ergebnisrücklage einstellen. Die Versammlung stimmte dieser Vorgehensweise bei einer Enthaltung zu.

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