Zwei Baustellen haben bald ein Ende
Der Ausbau der L 536 und die Sanierung der Wilhelmsfelder Ortsdurchfahrt sind fast abgeschlossen - 34er-Bus fährt ab Juni wie gewohnt

Die Ampel zeigt zwar grün, aber noch ist die Wilhelmsfelder Ortsdurchfahrt für den Verkehr gesperrt. Foto: Katzenberger-Ruf
Von Anja Hammer
Wilhelmsfeld. Das Ende ist in Sicht. Zwei Baustellen im und um den Luftkurort an der Landesstraße 536 stehen vor der Fertigstellung: Wie die RNZ vom zuständigen Regierungspräsidium in Karlsruhe erfahren hat, ist ab dem morgigen Samstag die Ortsdurchfahrt in Wilhelmsfeld wieder geöffnet. Zudem kommt am 30. Mai Landesverkehrsminister Winfried Herrmann ins Steinachtal und gibt den Abschnitt zwischen Wilhelmsfeld und dem Schönauer Stadtteil Altneudorf frei. Zumindest in der Theorie.
Als "Landesfeldweg" machte die L 536 lange Zeit Schlagzeilen. Vergangenes Jahr im März war es endlich so weit: Nach vielen Jahren des Protestes und des Wartens wurde der Abschnitt zwischen Wilhelmsfeld und Altneudorf endlich ausgebaut. Doch so erleichtert man im Steinachtal über die lange herbeigesehnte Maßnahme war, so groß war auch der Frust. Etwa, dass aus Kostengründen der Busverkehr erheblich eingedampft wurde.
Zuletzt hatte es die Wilhelmsfelder noch härter getroffen: In drei Bauabschnitten wurde auch die Ortsdurchfahrt, die Johann-Wilhelm-Straße als Teil der L 536 saniert. Insbesondere der letzte Bauabschnitt, der seit über einer Woche läuft, hatte es in sich. Denn mit dem gesperrten 300 Meter langen Abschnitt zwischen Silbergasse und Altenbacher Straße wurde die einzige funktionierende Verbindung für Autofahrer im Ort gekappt. Wilhelmsfeld ist seither zweigeteilt.
"Eine Umfahrung innerhalb des Ortes war nicht möglich", erklärt Bürgermeister Christoph Oeldorf. Wer derzeit jemanden am anderen Ortsende besuchen möchte, muss über Heiligkreuzsteinach und Schönau-Altneudorf fahren. Für die Anlieger wurde dieser Teil der Landesstraße 536 befahrbar gemacht. Das ist aber nur ein kleiner Trost: Denn aus der innerörtlichen Strecke von gut zwei Kilometern wird so eine über 20 Kilometer lange Route.
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Die große Beschwerdewelle blieb bislang aus, berichtet Rathauschef Oeldorf. "Die Bevölkerung hat sich erstaunlich gut mit der Situation arrangiert", sagt der Bürgermeister. "Viele laufen, auch die Kinder gehen vermehrt zur Schule." Was auch helfe, seien die Behelfsparkplätze, die Richtung Schriesheim angelegt wurden. Dafür habe das Land einen Abschnitt entlang eines Feldwegs aufgeschottert, wo nun 20 bis 30 Autos abgestellt werden könnten, so Oeldorf. Dieses Angebot werde gut genutzt.
Ab dem morgigen Samstag, 26. Mai, ist die Ortsdurchfahrt laut Regierungspräsidium wieder befahrbar. Theoretisch. Denn genau an dem Tag findet das Baustellenfest der Gemeinde auf der Johann-Wilhelm-Straße statt.
Ein kleiner Festakt steht auch am Mittwoch, 30. Mai, an. Dann haben sich Verkehrsminister Winfried Herrmann und Regierungspräsidentin Nicolette Kressl für eine offizielle Verkehrsfreigabe der L 536 Richtung Altneudorf angekündigt. Nur: Der Verkehr wird danach nicht fließen. "Es stehen noch Restarbeiten aus", sagt Irene Feilhauer, Sprecherin des Regierungspräsidiums auf RNZ-Nachfrage. Wann diese abgeschlossen sein werden und wann die L 536 dann tatsächlich wieder offen ist, soll am 30. Mai bekannt gegeben werden. Fest stünde nur, dass der 34er-Bus ab 4. Juni auf seiner regulären Strecke von Heidelberg-Wieblingen über Ziegelhausen, Wilhelmsfeld und Schönau-Altneudorf nach Heiligkreuzsteinach verkehrt.
Info: Mit einem Baustellenfest am Samstag, 26. Mai, möchte sich die Gemeinde bei den Bürgern für ihre Geduld bedanken. Ab 16 Uhr ist auf der Johann-Wilhelm-Straße in Höhe des Rathauses viel geboten: Kinderprogramm, Hüpfburg, Musik, Leckereien und vieles mehr wurde mit Hilfe von Vereinen organisiert.



