Sattelzug fährt sich fest und wird von Kran geborgen (Update)
Der Fahrer hatte versucht, in einem für Autos vorgesehenen Wendehammer zu drehen.

Wilhelmsfeld. (luw) "Verfahrene" Situation in der Wilhelmsfelder Richard-Wagner-Straße: Ein Sattelzug kam am Mittwochnachmittag weder vor noch zurück. Mehrere Stunden blockierte das Fahrzeug die komplette Straße, eine Durchfahrt war nicht möglich. Am Abend wurde er von einem Kran geborgen.
"So etwas passiert hier ungefähr einmal im Monat", berichtete Anwohnerin Heidi Döringer-Ebert gegenüber der RNZ. Sie hatte besten Blick auf das Spektakel, wobei sie auch sagt: "Der Fahrer tut mir so leid ..."
Tatsächlich komme es in dieser Ecke des Luftkurorts immer wieder vor, dass schwere Lastwagen in die engen Straßen fahren – und dann mangels Wendemöglichkeit nicht mehr herauskommen. In diesem Fall handelt es sich um den Sattelzug einer Firma, die nicht aus der hiesigen Region stammt und Holz-Pellets liefert. Laut Döringer-Ebert wollte der Fahrer zunächst den Wendehammer im angrenzenden Riesenbergweg nutzen, um zu drehen. "Aber das ist viel zu eng, das geht nur mit Autos dort", erklärt die 62-Jährige.
Also sei der Lastwagen rückwärts wieder aus der Straße gerollt. Dann habe der Fahrer ihn in eine kleinere Stichstraße der Richard-Wagner-Straße rollen lassen. Aber hier kam er nicht mehr heraus: "Die Reifen drehen durch", schilderte Döringer-Ebert. Zudem habe das Fahrzeug bei dem missglückten Manöver den Zaun eines Privatgrundstücks durchbrochen.
Die Polizei bestätigte auf Nachfrage, dass sich gegen 13.15 Uhr ein "Verkehrsunfall" in dieser Straße ereignet hatte, bei dem ein Lkw gegen einen Zaun prallte. Die Firma, zu der das betreffende Fahrzeug gehört, wollte sich gegenüber der RNZ nicht zu dem Vorfall äußern und bat darum, nicht namentlich genannt zu werden. Kurios: Döringer-Ebert erzählt, dass sie von derselben Firma mit Pellets beliefert werde: "Aber bei uns kommen die immer mit einem kleineren Fahrzeug und Anhänger."
Über vier Stunden nach dem Vorfall kam Bewegung in die Angelegenheit: Zwei Kranwagen kamen, um den Lastwagen zu "befreien". Anwohnerin Carla Lotze-Wagner erklärte, dass mehrere Seile an der Front des Fahrzeugs befestigt wurden und es so aus der Stichstraße herausgehoben wurde. Allerdings war der Lastwagen dadurch immer noch nicht in die richtige Richtung gedreht: Laut Lotze-Wagner musste er wohl noch mehrere Hundert Meter rückwärts in der Richard-Wagner-Straße fahren, um dann endlich wieder freie Fahrt zu haben – und diesmal nun im Vorwärtsgang.
Update: Mittwoch, 25. Oktober 2023, 19.07 Uhr



