Wiesloch rüstet seine Laternen um
Neue dekorative Leuchten für Innenstadt - LED soll Strom sparen - Auch Radwege einbezogen

Für insgesamt über 1,7 Millionen Euro will die Stadt Wiesloch nach und nach ihre Straßenbeleuchtung auf stromsparende LED-Technologie umstellen. Foto: Siegfried
Wiesloch. (hds) Ab Frühjahr 2018 wird die Innenstadt in neuem Glanz erstrahlen. So werden die dortigen dekorativen Leuchten ersetzt und mit LED-Technik ausgerüstet, außerdem sind einige Radwege mit in die Planung einbezogen. Dafür stehen Haushaltsmittel in Höhe von rund 780.000 Euro zur Verfügung. Insgesamt werden über 240 neue Lampen aufgestellt. Außerdem werden im Verlauf der kommenden Monate auch 3000 Leuchtkörper bei den sogenannten "technischen Leuchten" ausgetauscht. Ziel ist es, mit der LED-Technik Stromkosten einzusparen. Insgesamt werden in Summe etwas mehr als 1,7 Millionen Euro für die gesamte Umstellung anfallen. Bereits vor einigen Jahren, im Zusammenhang mit der Wieslocher Bewerbung zur EU-Initiative "Intelligente Städte und Kommunen" (Smart Cities) war die LED-Umrüstung im Gespräch, allerdings erhielt damals die Weinstadt keinen Zuschlag und somit auch keine finanzielle Unterstützung.
Inzwischen haben sich die Mitglieder des Ausschusses für Technik und Umwelt auf die günstigere, sogenannte "Kofferleuchte" festgelegt, deren Leuchtkörperform besagten Koffern ähnelt. Die Verwaltung hatte die teurere Variante einer Zylinderleuchte vorgeschlagen, da diese schlanker konstruiert ist und somit keine "ausladenden Mastausleger" wie beim jetzt festgelegten Modell hat. Denn gerade in engen Gassen könnte der Ausleger vom Lkw-Zuliefererverkehr beschädigt werden. "Wir könnten in der Hesselgasse, der Freihofstraße oder auch der Bommertgasse Probleme bekommen", meinte Anja Dahner vom Fachbereich Gebäudeservice und Straßen. Da werde man sich etwas einfallen lassen müssen. "Möglicherweise müssen wir in diesen Bereichen andere Lampentypen einsetzen", erklärte sie.
In den zurückliegenden Monaten waren drei unterschiedliche Leuchtentypen aufgestellt worden, neben der Kofferleuchte und der Zylinderform noch die "Glockenbeleuchtung" mit gebogenem Mast. Die jetzt festgelegte Beleuchtung wird 490.000 Euro kosten und ist somit um 80.000 Euro günstiger als der Verwaltungsvorschlag.
Mit ins Programm aufgenommen werden konnten dank der günstigeren Innenstadtleuchten auch Radwegebeleuchtungen, so zwischen Dielheim und Wiesloch. Der Anteil der Weinstadt bei diesem Projekt beläuft sich auf 120.000 Euro. Ebenfalls mit Licht versorgt werden soll der Radweg von Baiertal nach Schatthausen. Die Grünen hatten sich für eine Beleuchtung dieser stark frequentierten Radwege und für eine entsprechende Umwidmung der frei werdenden Mittel eingesetzt, da die Wege in den Morgen- und Abendstunden sehr dunkel seien.
"Wir werden jetzt in die Ausschreibung gehen", so Anja Dahner vom Rathaus. Im Bereich der Radwege ist eine intelligente Lösung angedacht. Über spezielle Sensoren geht nur dann das Licht an, wenn eine Bewegung in diesem Bereich registriert wird. Geprüft wird derzeit, ob und in welcher Höhe Fördermittel abgerufen werden können. Für den Bereich Baiertal Richtung Schatthausen muss noch endgültig geklärt werden, ob die intelligente Lichtsteuerung im "Fuchsloch" nicht zu Beeinträchtigungen für die dort lebenden Tiere führen könnte.
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Weitere Anregungen und Wünsche aus der Bürgerschaft können allerdings nicht sofort umgesetzt werden. So war vorgeschlagen worden, die Straße "Am Schwimmbad" ebenfalls mit Lampen zu versehen, die Kosten dafür würden sich auf 140.000 Euro belaufen. Dies sei, so Dahner, derzeit finanziell nicht machbar. Dies gilt auch für den Feldweg von der Königsberger Straße bis hin zu "In den Weinäckern". Auch hier würden zusätzlich 75.000 Euro anfallen. Über diese Maßnahmen wird zu einem späteren Zeitpunkt erneut beraten werden.