Rauenberg nutzt Einsparpotenziale der Anschlussunterbringung bei Malschenberg
Der Neubau für die Anschlussunterbringung in Malschenberg war erneut Thema im Gemeinderat

Das Anwesen in Malschenberg (Letzenbergstraße 2) für die Anschlussunterbringung von Flüchtlingen. Foto: Pfeifer
Rauenberg. (aot) Einsparungen in Höhe von 95.000 Euro konnte Rauenbergs Verwaltung jetzt im Fall des in Malschenberg geplanten Neubaus für die Anschlussunterbringung vermelden. In der jüngsten Sitzung legte man die Neuplanung mit einem Volumen von rund 1,6 Millionen Euro inklusive Nebenkosten vor. Nachdem man eine Gewerbehalle in Malschenberg erworben und sich wegen der Schadstoffbelastung gegen eine Nutzung entschieden hatte, beschloss man den Abriss und dafür den Neubau von vier Doppelhaushälften für ursprünglich angesetzte 1,7 Millionen Euro. Diese Variante verspricht, besser vermarktbar zu sein, wenn die Gebäude nicht mehr für Flüchtlinge benötigt werden.
Zu den Sparmaßnahmen gehört der Ausbau nichttragender Innenwände in Trockenbauweise, das hätte auch den Vorteil eines leichteren Umbaus bei einer Nutzungsänderung. Auch bei Heizung, Warmwasserversorgung, Beleuchtung, Dämmung, Bodenbelägen und den Treppenhäusern wurden Einsparpotenziale genutzt, außerdem wurden die ursprünglich vorgesehenen Dachgauben gestrichen.
Rechnungsamtsleiter Thomas Dewald führte aus, dass jedem Flüchtling eine Mindestfläche von 10 Quadratmetern zustehe und die Gebäude möglichst viele Personen aufnehmen sollten. Nur so erhalte die Gemeinde den maximalen Zuschuss, er rechne mit etwa 450.000 Euro.
Der Gemeinderat befürwortete die Verwaltungsvorlage bei zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung. Gebilligt wurde auch eine zweite Dusche pro Gebäude. Abgelehnt wurde der Antrag auf Rollläden, die Mehrkosten in Höhe von 12.000 Euro zur Folge gehabt hätten.
Jürgen Steger (CDU) kritisierte die Informationspolitik der Verwaltung: Nach der jetzigen Planung könnten nahezu 40 Personen in den Doppelhaushälften untergebracht werden, in der Diskussion mit Malschenberger Bürgern habe man aber von viel weniger gesprochen. Hermann Brand (Freie Wähler) erwiderte, dass Rauenberg nach neuster Pressemitteilung 75 weitere Flüchtlinge zugewiesen bekomme: Diese müsse man schließlich unterbringen. Er meinte: "Jeder Tag Verzögerung ist ein verlorener Tag."
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Bürgermeister Peter Seithel verwies auf den öffentlichen Charakter der Gemeinderatssitzung, bei der sich jeder Bürger über den neusten Stand der Dinge informieren könne. Im Übrigen müssten die Häuser auch nicht durchgehend voll belegt werden. Mit Blick auf die Kosten ergänzte er, dass die Gemeinde je nach Status der Flüchtlinge von ihnen selbst, vom Job-Center oder dem Landratsamt Miete erhalte, sich die Investition also zumindest teilweise amortisiere.



