Rat stellt Weichen für die Dorfentwicklung

Mühlhausen. Die Rahmenplanung für Tairnbachs Ortsmitte war Thema im Gemeinderat - In nächster Zeit geschieht allerdings noch nichts

02.11.2012 UPDATE: 02.11.2012 09:09 Uhr 2 Minuten, 32 Sekunden
Rat stellt Weichen für die Dorfentwicklung
Mühlhausen. (seb) Die Tairnbacher Ortsmitte soll weiter an Aufenthaltsqualität gewinnen. In der jüngsten Sitzung, die im Tairnbacher Schloss stattfand, widmete sich Mühlhausens Gemeinderat der Rahmenplanung für die weitere Dorfentwicklung, insbesondere der Umgestaltung des Areals vor Kirche und Friedhof, der Kreuzung am Schloss sowie des Dorfplatzes zwischen Dreschhalle und Feuerwehrhaus. Der allgemeinen Rahmenplanung gab der Rat sein Plazet.

Konkret ging es in der Sitzung um den Standort der Feuerwehrgerätehalle, die laut den ästhetischen Gesichtspunkten, die Städteplaner Dietmar Glup anführte, an der südöstlichen Seite des Feuerwehrhauses (ehemaliges Sparkassengebäude) errichtet werden sollte. Der Rat stimmte dem bei zwei Gegenstimmen von Wolfgang Bitz (SPD) und Paul Fuchs (CDU) zu, die aus praktischen Gründen ("Kürzere Wege", so Fuchs) für die andere Gebäudeseite plädierten.

In nächster Zeit wird die Gemeinde wegen der angespannten Finanzlage noch keine größere Baumaßnahme in Tairnbachs Ortskern anpacken. Doch wolle man die Planungen bereits jetzt auf den Weg bringen, so Bürgermeister Jens Spanberger: Ein schlüssiges Konzept sei notwendig, um Zuschüsse aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum und eventuell anderen "Fördertöpfen" zu erhalten. Die Dorfentwicklung wird in die mittelfristige Finanzplanung aufgenommen und wenn möglich binnen fünf Jahren konkret.

"Ein Gebäude, das sich gut einfügt", sieht Dietmar Glups Planung vor. Daher solle die neue Gerätehalle eine Form entsprechend der früheren Bebauung, die abgerissen wurde, außerdem nicht unbedingt ein "schlichtes Blechflachdach" haben. Für den Dorfplatz gibt es bereits rechtskräftige Bebauungspläne, daher sah seine Planskizze am Westrand des Platzes schon eine "mögliche Bebauung" vor, die seiner Ansicht nach zum Ortscharakter passt.

Glup schlug auch vor, einen "Schlossplatz" zu schaffen: Aus der Kreuzung der Sternweiler- mit Kirch- und Eschelbacherstraße könne man beispielsweise einen verkehrsberuhigten Bereich machen, der mit dem "schönen Schloss" harmoniere. Auch aus dem "Asphaltsee" vor Kirche und Friedhof kann laut Glup ein attraktiver Anziehungspunkt werden. Seine Planung schaffe auch der "angespannten Parkplatz-Situation" in Tairnbachs Ortskern Abhilfe.

Ortsvorsteher Rüdiger Egenlauf (CDU) verwies auf die 30-jährige Geschichte der Planungen für den Tairnbacher Ortskern, räumte aber ein, dass jedem klar sei, dass angesichts der Finanzlage noch nichts geschehen könne. Doch gelte es nun, richtig vorauszuplanen und keinen "Fremdkörper auf den Dorfplatz" zu setzen. Der vorgeschlagene, südöstliche Standort sei für die Feuerwehrgerätehalle "der einzig Sinnvolle", zumal damit auch Parkplätze erhalten blieben. Dann könne man mit einer möglichen Bebauung westlich davon "eine runde Sache" aus dem Dorfplatz machen.

Für die Freien Wähler plädierte Bruno Sauer für den von Feuerwehr und Verwaltung vorgeschlagenen Standort. Er lobte das Engagement der Tairnbacher Feuerwehrleute und die Leistungsstärke der drei Mühlhausener Wehren. Es sei den Freien Wählern ein Anliegen, den Bau der Gerätehalle so zügig wie möglich anzugehen, nachdem er wegen der Schlosssanierung verschoben werden musste.

Dass das Gerätehaus in den Ortskern gehört, begründete Hans Becker (CDU) mit der früheren Entscheidung des Rats, für die Feuerwehr das ehemalige Sparkassengebäude zu nutzen. "Morgen oder übermorgen realisieren wir das nicht", verwies er auf die mittelfristige Finanzplanung, in der "viele wichtige Projekte" stünden. "Wir versuchen, Tairnbach mit hineinzunehmen", erklärte Becker. An Dietmar Glup und die Verwaltung gewandt sprach er sich mit Blick auf die Finanzen aber gegen eine aufwendig ans Ortsbild angepasste Feuerwehrgerätehalle aus, ein einfaches, funktionales Gebäude genüge. Über Fragen wie diese, so Bürgermeister Spanberger, werde man in künftigen Sitzungen entscheiden.

Der Zuschuss an den Kindergarten "Senfkorn" in Tairnbach wird von 90 auf 92 Prozent erhöht, nachdem dort eine Krippengruppe eingerichtet und damit eine personelle Umstrukturierung nötig wurde. Der Gemeinderat stimmte einhellig der Änderung des Vertrags mit der evangelischen Kirchengemeinde zu. Die jährlichen Mehrkosten belaufen sich auf rund 3000 Euro, so der Bürgermeister: Der Kindergarten erhalte gut 130 000 Euro pro Jahr. Die Gemeinde richte sich nach den Musterverträgen des Städte- und Gemeindetags, denen zufolge der Zuschuss auf 92 Prozent gedeckelt sei. Fünf Kinder besuchen ihm zufolge zurzeit die Gruppe, im Frühjahr wird sie mit zehn voll besetzt sein.

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