In Weinheim kehrt Optimismus ein
Händler halten sich über Wasser

Weinheim. (keke) "Unsere Mitgliedsbetriebe haben in den zurückliegenden vier Wochen tolle Angebote gemacht, um mit ihren Kunden verbunden zu bleiben", sagt Christian Mayer erleichtert. Der Vorsitzende des Vereins "Lebendiges Weinheim" mit seinen rund 65 Einzelhändlern lobte am "Wiedereröffnungstag" die "unglaublich gelebte Solidarität" der Kunden.
Auch die Buchhändler Paul Herrmann (Beltz) und Silvia Mayer (Schäffner) geben sich optimistisch. "Bestellungen wurden über Lieferdienste zugestellt, andere außerhalb des Ladens übergeben", berichtet Silvia Mayer, stellvertretende Vorsitzende beim "Lebendigen Weinheim". Die Kunden seien nicht auf Amazon ausgewichen, sondern hätten die lokalen Zustelldienste der Einzelhändler in Anspruch genommen.
Der Ansturm sei am Montag zwar "noch verhalten" gewesen, sagt Herrmann. Dennoch zeigten sich die Mitarbeiter erleichtert, dass "unsere Leser bei der Stange geblieben sind". Die Sicherheit stehe dabei an erster Stelle, verweist er auf Niesschutz-Scheiben, Markierungen und Schutzmasken, die die Mitarbeiter tragen. Vor der Buchhandlung Schäffner stehen Stühle, zum Warten und Abstandhalten.
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Für eine Bilanz sei es noch zu früh, so Mayer. Er ist aber überzeugt, dass die Mehrzahl der Händler die Corona-Krise halbwegs unbeschadet übersteht. Die Lieferdienste hätten viele über Wasser gehalten. Aber: "Drei Wochen später wäre die Situation eine andere gewesen." Gut eine Handvoll Händler hätten die Soforthilfe in Anspruch genommen, so Mayer. Auf 70 bis 80 Prozent schätzen die Befragten die Umsatzeinbußen der letzten Zeit. "Schwierig" ist die Lage in der Modebranche. "Vielfach liegt die Frühjahrsmode in den Regalen, während die Hochsommermode Druck ausübt", so Sebastian Kerner, Beisitzer im "Lebendigen Weinheim" und Geschäftsführer von "Herrenmode Englert". Dass gleich am ersten Tag Kunden kamen und ihre Loyalität versicherten, freut ihn sehr.



