Weinheimer Kerwe

Lieber "Prinzregent" als Amtsverweser

Beim traditionellen Rundgang der Bürgermeister war auch die klagefreudige Fridi Miller ein Thema

13.08.2018 UPDATE: 14.08.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 23 Sekunden

Gut gelaunt starteten die Bürgermeister ihren Rundgang. "Nur" noch Gast war Weinheims Alt-OB Heiner Bernhard (vorne, 2. v. r.). Foto: Kreutzer

Von Günther Grosch

Weinheim. Sinsheims Oberbürgermeister Jörg Albrecht hatte die weiteste Anreise beim gestrigen traditionellen Kerwerundgang der Bürgermeister und Behördenvertreter. Im Vorfeld hatte Weinheims Bürgermeister Torsten Fetzner, der seit dem 12. August die Amtsgeschäfte des in Ruhestand getretenen bisherigen Oberbürgermeisters Heiner Bernhard kommissarisch übernommen hat, auf seinem Schreibtisch an seinem ersten offiziellen "Amtstag" gleich eine erfreuliche Nachricht vorgefunden.

Der Einspruch der Sindelfinger Dauerkandidatin Fridi Miller gegen die Weinheimer OB-Wahl sei vom Regierungspräsidium Karlsruhe zurückgewiesen worden, erläuterte Fetzner seinen Gästen, die von dieser Entscheidung noch nichts gewusst hatten.

Was natürlich auch zum Hauptgesprächsthema des Spaziergangs über den Kerwerummel wurde. Auf der einen Seite sei man um den bundesrepublikanischen Rechtsstaat dankbar, so die Bürgermeisterriege. Auf der anderen Seite müsse das Ganze aber seine Grenzen dort haben, wo dessen Freiheiten und Vorteile schamlos ausgenützt würden.

Für Manuel Just gibt es deshalb auch noch keine endgültige Entwarnung und Hoffnung auf einen baldigen Amtsantritt. Wie verlautete, rechnet der amtierende Hirschberger Bürgermeister damit, dass Miller, "wie von ihr bereits angekündigt", so Just, auch noch die weiteren möglichen Instanzenwege beschreiten werde.

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Mit zehnminütiger Verspätung war Alt-OB Heiner Bernhard "am Tag zwei danach" in seinem ehemaligen Arbeitszimmer eingetroffen. Er habe sich "verloffe", so seine nicht ernst gemeinte Entschuldigung, die seine bisherigen Amtskollegen mit einem Schmunzeln quittierten.

Torsten Fetzner wiederum äußerte die Hoffnung, dass die leidige Angelegenheit vielleicht doch in absehbarer Zeit geklärt werden und er doch schneller wieder als gedacht an seinen alten Schreibtisch zurückkehren könne. Heiner Bernhard habe aber ein gut bestelltes Haus zurückgelassen, das ihm die Arbeit erleichtere.

Den Ausdruck "Amtsverweser" - was Fetzner in Wirklichkeit aber nicht ist - fand der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Rhein Neckar Nord, Stefan Kleiber, wenig angebracht. Er plädierte dafür, den Blick doch lieber einmal nach Bayern zu richten und anstelle des Amtsverwesers den Begriff "Prinzregent" zu verwenden. Womit auch Kleiber die Lacher der ersten Runde auf seiner Seite hatte und der Rundgang der Kreissägenträger Richtung Hutplatz und Kerwehaus über das Marktplatzpflaster bis zum letzten Einkehrpunkt "La Cantina" beginnen konnte.

Auch ein zwischenzeitlicher Platzregen konnte nichts an der ausgelassenen Stimmung ändern, die dadurch nur umso feucht-fröhlicher wurde.

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