Auch eine Ente kam zur Eröffnung des Waldschwimmbads
Knapp 400 Gäste tummelten sich am Samstag in der Freibad-Anlage im Gorxheimertal. Die Preiserhöhung vom letzten Jahr ist weiter Thema.

Von Volker Knab
Weinheim. Es herrscht Bilderbuchstimmung am Samstagmorgen gegen 11 Uhr im Weinheimer Waldschwimmbad. Im tiefen Becken ziehen die Schwimmer in aller Ruhe ihre Bahnen. Vom Becken daneben erschallt wieder und wieder Lachen: An der Rutsche eilen die ersten Kinder die Treppe hoch. Andere schnorcheln um das Whirlpool-Element herum. Es ist der diesjährige Eröffnungstag im Waldschwimmbad.
Am Abend sieht die Bilanz vielversprechend aus, auch was den weiteren Saisonverlauf betrifft. "Wir hatten knapp 400 Badegäste", teilt der derzeitige Bereichsleiter für die Bäder bei der TSG Weinheim, Carsten Jakob, am Sonntag auf Anfrage der RNZ mit. "Bei sehr gutem Wetter haben wir an den Wochenenden zwischen 1500 und 2500 Badegäste pro Tag", meint er.

"Das ist tatsächlich nicht ungewöhnlich", sagt auch Renate Meier. Sie kassiert die Schwimmkunden seit acht Jahren im Freibad ab. Sie weiß Bescheid über die starke Frequenz, die sich bei gutem Wetter einstellt, vor allem an Sonntagen. Samstage seien generell etwas weniger stark nachgefragt.
Marianne Eigermann-Schmalz und Christina Sohnchen haben bereits ihre Runden gedreht. Die beiden Besucherinnen genießen ein Getränk auf der Terrasse des Schwimmbad-Kiosks. "Wir sind froh, am Eröffnungstag dabei zu sein. Nein, im Ernst, wir sind regelmäßig da", scherzt Eigermann-Schmalz auf die Frage, ob sie zu den Stammgästen des Bads gehört. "Mehrmals die Woche schwimmen wir hier", ergänzt ihre Begleiterin. An dem Freibad schätzen die beiden besonders die Lage und die Beckengröße mit den 50 Meter langen Bahnen. Das Bad sei sehr gepflegt, sagen sie. Es sei selten überfüllt, deshalb habe man fast nie Parkprobleme.
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Selbst während der heftigeren Phasen der Corona-Pandemie sei die Einrichtung so offen gehalten worden wie möglich. Zu den morgendlichen Schwimmern zählt auch Martin Toth. "Ich bin so froh, dass wir dieses Bad hier haben", sagt er. Seit sechs Jahren zieht er regelmäßig im Waldschwimmbad zur körperlichen Ertüchtigung seine Bahnen. "Ich bin fast täglich hier. Das Bad verdient aber mehr Besucher", meint er. Mit seinem Enkelkind ist er regelmäßig da, erzählt er weiter: "Der hat auch hier sein Schwimmabzeichen gemacht."

Mit der Eröffnung hat die Turn- und Sportgemeinschaft (TSG) 1862 als Betreiber des Bads – die Liegenschaft, Anlage und Gebäude sind Eigentum der Stadt Weinheim – die bislang herrschenden Wassertemperaturen abgesenkt. "Das waren rund 24 Grad Celsius, jetzt gehen wir auf 22 Grad", erläutert Jakob. Er koordiniert die Einsätze im Bad. "Heute Morgen hatten wir 23 Grad", sagt er. Das entwickele sich aber im Laufe des Tages, so der technische Betriebsleiter.
Innerhalb der TSG gibt es mehrere Mitarbeiter, die für die vielen Liegenschaften und Sportareale des Vereins zuständig zeichnen. Das eigentliche Schwimmbadteam besteht aus dem Badeleiter, der in Vollzeit arbeitet, und aus einer weiteren Vollzeitkraft für die Badeaufsicht. Hinzu kommt die für die Anlagepflege zuständige Fachkraft ("Das ist unser Joker") sowie ein Team von zehn Honorarkräften für die Badeaufsicht.
Die zwölf Jahre alte Charlotte und ihre achtjährige Schwester Luise schnattern etwas. Gemeinsam mit ihrer Mutter Katrin Ullrich trocken sie sich mit Badetüchern ab. Das Trio zählt zu den Stammkunden. Allerdings hätten sie während des 2021 eingeschränkten Betriebs und aufgrund der deutlichen Preiserhöhung ein Jahr lang das Bad gemieden, verrät Katrin Ullrich im Gespräch.
"Wir holen das zwar durch unsere vielen Besuche rein, aber bei anderen sieht das anders aus", sagt sie und schüttelt den Kopf. "Ich gehe hier jeden Tag hin. Wenn möglich, nehme ich die Kinder mit. Deshalb rechnet sich das." Charlotte und Luise schätzen insbesondere die Rutschbahn ("Die ist ganz große Klasse") und schielen dabei schon wieder in Richtung der Sportanlage.