Walldorf

"Zirkus Payaso" begeistert beim Zeltspektakel

Die Kapriolen wurden immer wilder. Am 7. September zeigt eine zweite Artistengruppe ihr Können.

04.09.2024 UPDATE: 04.09.2024 04:00 Uhr 2 Minuten, 6 Sekunden
Dicht unter der Zirkuskuppel schwebten die jungen Artisten am Vertikaltuch, sodass manchen Zuschauern der Atem stockte. F: Lerche

Von Sebastian Lerche

Walldorf. Als König Pumponell von Pumpolonien aufs Urmel anlegte, startete eine wilde Hatz, die nahtlos in Trampolin-Akrobatik überging: Beim "Zirkus Payaso" im Rahmen des Walldorfer Zeltspektakels sind die verschiedenen Nummern wieder in eine lustige Geschichte eingebunden, diesmal in die von "Urmel aus dem Eis" nach den Kinderbüchern von Max Kruse.

45 Kinder im Alter von sechs bis elf Jahren hatten eine Woche lang auf diese mitreißende Gala hingearbeitet – gemeinsam mit rund 15 Betreuern, die selbst mal Zirkuskinder beim Zeltspektakel waren und nun zur Walldorfer SG gehören. Das Zelt war fast voll, es waren überwiegend die Familien der jungen Artisten, schon gespannt aufs turbulente Geschehen.

Einige der Artisten waren auch Clowns, die die "Urmel"-Geschichte darstellten – mit viel von der Situationskomik der Vorlage. Das bildete den roten Faden der Gala, beginnend mit dem frustrierten Professor Tibatong, der sich für seine Forschungen und seinen Sprachunterricht für Tiere als "Scharlatan" beschimpfen lassen muss. Später bereichern Schuhschnabel Schusch, das reinliche Hausschwein Wutz und andere Figuren die Show mit ihren Späßen.

Es waren aber Fische und Krebse aus "Arielle, die Meerjungfrau", die mit Diabolo-Jonglage beeindruckten, die Doppelkegel rotieren, herumwirbeln und durch die Luft fliegen ließen. Auch mit Keulen und Bällen wurden Jonglagetricks gezeigt und zudem zeichneten die Artisten mit Tüchern bunte Muster in die Luft.

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Hie und da wurden Hilfestellungen gegeben, aber ganz klar hatten einige der jungen Akrobaten schon Zirkuserfahrung und zeigten in immer komplexer werdenden Darbietungen ihre Stärke. Kunststücke an Trapezen und an Vertikaltüchern dicht unter der Zirkuskuppel ließen bisweilen den Atem stocken, wenn die Kinder etwa kopfüber und nur an den Beinen hingen oder scheinbar herunterzurutschen drohten. Solo oder auch mal zu viert schwebten und turnten die jungen Zirkuskünstler durch die Lüfte.

So steigerte sich der Kugellauf zu Ringwerfen und Hula-Hoop-Tanz auf den wackligen Bällen – von denen einer sich später als das Ei erwies, aus dem Urviech Urmel schlüpft. Ein wildes Artistengewimmel füllte die Manege bei der Bodenakrobatik mit Räder, Überschlägen und beim Bau menschlicher Pyramiden. Und natürlich beim Trampolinspringen, als die stürmischen Kapriolen auch noch über andere Artisten oder Hindernisse hinweg vollführt wurden.

Kleine und große Springseile flirrten vor den Augen des Publikums: Die Artisten sprangen nicht nur über ihr eigenes, sondern auch über das extra lange Tau, das die Betreuer kreisen ließen, sie hüpften über beide zugleich und schließlich zu zweit und zu dritt über bis zu drei große Seile.

Die Großwildjagd aufs Urmel nimmt übrigens ein gutes Ende: Pumponell lässt sich von Tibatong stattdessen einen "unsichtbaren Fisch" andrehen, so einen hat der König "noch nie gesehen".

Die Zuschauerinnen und Zuschauer waren gut aufgelegt, viele natürlich stolz auf ihre Kinder, aber auch begeistert von dem Können, das die anderen zeigten. Sie machten auch gerne bei den Sketchen der Clowns mit, wenn sie etwa durch die Ränge gingen und auf der Suche nach dem Urmel einige Leute herauspickten.

Und wenn gemotzt wurde, dass der Applaus nicht laut genug sei, ließ das Publikum sich nicht lange bitten und gab alles – bis zum kräftigen, anhaltenden Schlussbeifall, als sich alle Artisten feiern ließen und viele Dankesworte an die Betreuer gerichtet wurden.

Info: Am kommenden Samstag, 7. September, treten um 14.30 Uhr 47 Artisten im Alter von neun bis 14 Jahren im "Zirkus Payaso" auf: im Spektakelzelt auf dem Grillhüttegelände neben dem Walldorfer Tierpark, Schwetzinger Straße 99.

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