Wenig Andrang bei Radtour für Neubürger
Bis weit über die Grenze hinaus: Zum ersten Mal seit 2 Jahren fand die Veranstaltung statt.

Von Agnieszka Dorn
Walldorf. Fast zu gut schien das Wetter zu sein, als die Stadt Walldorf vor Kurzem eine Radtour für Neubürgerinnen und Neubürger veranstaltete. Die nicht allzu vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmer führte es bei strahlendem Sonnenschein am Astorhaus vorbei, entlang des Flugplatzes und der Storchenwiese. Die etwa 15 Kilometer lange Tour, die auch über die Walldorfer Gemarkungsgrenze hinaus führte, startete am Rathaus. Mit von der Partie waren Bürgermeister Matthias Renschler und Klaus Brecht, Fachbereichsleiter für Ordnung und Umwelt. Auch die RNZ radelte mit. Nicht angefahren wurden typische Standorte in der Innenstadt wie Kirchen, Geschäfte oder Restaurants. Vielmehr ging es darum, zu zeigen, welche Gemeinden an Walldorf angrenzen.
"Wir machen die Neubürgerradtour seit etwa zehn Jahren", berichtete Klaus Brecht. Je nach Wetter seien zwischen 30 und 100 Walldorferinnen und Walldorfer dabei – diesmal waren es weniger. Die Tour sei nicht nur für neu Zugezogene, so Brecht: Jeder, der Lust habe, könne teilnehmen. So radelten in der Vergangenheit auch schon etliche Ratsmitglieder und Bürger mit, die schon lange in der Astorstadt wohnen.

In den letzten zwei Jahren musste die Tour der Corona-Pandemie weichen – vielleicht muss sich erst wieder herumsprechen, dass die Stadt sie wieder anbietet? Eine neu zugezogene Walldorferin wusste jedenfalls schon Bescheid und fuhr mit. Vor zwei Jahren sei sie mit ihrem Mann wieder nach Walldorf gezogen, weil ihre Tochter hier wohne, erzählte sie. Das Ehepaar hatte vor Jahrzehnten in der Astorstadt gewohnt und war zwischenzeitlich nach Tübingen gezogen. Als es 2020 wieder nach Walldorf zurückging, gerieten die Neubürger mitten in den Lockdown, die einhergehenden Kontaktbeschränkungen und abgesagten Freizeitaktivitäten. Um etwas herauszukommen, habe sich die Frau damals dem Nußlocher Fahrradverein angeschlossen. Diese seien aufgrund der Kontaktbeschränkungen in Zweier-Gruppen gefahren – so hatte sie wenigstens etwas Gesellschaft beim Radeln.
Insgesamt dauerte die Neubürgertour etwa eineinhalb Stunden, geführt wurde sie von Klaus Brecht. Immer mal wieder informierte der Amtsleiter über die Zwischenstopps. Beim Erdgasspeicher Terranets in Sandhausen betonte er beispielsweise, wie wichtig eine eigene unabhängige Energieversorgung sei – spätestens mit dem Ausbruch des Ukrainekriegs sei das deutlich geworden. Vorbei am Totholzgarten ging es weiter, bis hin zum Naturschutzprojekt "Walldorfer Waldheide" im Schwetzinger Hardtwald. Nach einem Abstecher beim Kuhbrunnen endete die Tour am Rathaus.