"Klarer Wählerauftrag" an die Amtsinhaberin
Ratsfraktionssprecher und Bürgermeisterkollegen kommentieren die gestrige Bürgermeisterwahl in Walldorf

Walldorf. (seb) Unter den Beobachtern der gestrigen Bürgermeisterwahl in Walldorf überwogen der Respekt für die Amtsinhaberin, die sich klar durchsetzen konnte, und auch ihren Herausforderer für sein achtenswertes Ergebnis. Allerdings bedauerte man die mit 52,8 Prozent recht geringe Wahlbeteiligung. "Überglücklich" zeigte sich natürlich Stadtrat Werner Sauer für die CDU: Er gratulierte Christiane Staab und war erfreut, "dass das Bündnis aus FDP, Grünen und SPD keinen Erfolg hatte". Nun hoffe er, dass diese Wahl "keine Nachwirkungen" habe und man im Rat wieder zur Sachpolitik und konstruktiven Zusammenarbeit zurückkehren könne.

Dicht gedrängt verfolgte eine große Bürgerschar die Auszählung zur gestrigen Bürgermeisterwahl in Walldorf. Foto: Pfeifer
Für die Grünen-Fraktion sagte Stadtrat Wilfried Weisbrod: "Wir hätten uns ein anderes Ergebnis gewünscht." Doch das gehöre zur Demokratie dazu, "das ist okay für uns, das nehmen wir so zur Kenntnis". Jetzt sehe seine Fraktion zu, dass Themen, die ihr wichtig seien, im Rat "beschleunigt und immer wieder auf die Agenda kommen", so Weisbrod. "Wir erwarten, dass die Zusammenarbeit gut wird." Ein "schnelles und klares Ergebnis", kommentierte Stadtrat Manfred Zuber (SPD). Nach diesem "kurzen, unaufgeregten Wahlkampf" sei ein zweiter Wahlgang auch unwahrscheinlich gewesen. Matthias Renschler habe "ein respektables Ergebnis" erlangt.

Dicht gedrängt verfolgte eine große Bürgerschar die Auszählung zur gestrigen Bürgermeisterwahl in Walldorf. Die Anspannung, die sich von Seiten der Besucher immer wieder auch in spontanem Beifall entlud, stand auch Amtsinhaberin Christiane Staab (Bild re., Mitte, mit Tochter) ins Gesicht geschrieben - bis ihr klarer Sieg feststand. Foto: Pfeifer
Stadtrat Dr. Günter Willinger (FDP) freute sich vor allem darüber, dass dank Matthias Renschler "eine echte Wahlentscheidung" möglich geworden sei. Zum "guten Wahlkampf und respektablen Ergebnis" könne man ihn nur beglückwünschen. "Wir gratulieren Frau Staab zu ihrem Erfolg", doch jetzt müsse sie "ihren Worten Taten folgen" lassen, dann könne die FDP sich die Zusammenarbeit mit ihr "gut vorstellen". Als Walldorfer Bürger hatte FDP-Bundestagsabgeordneter Jens Brandenburg den "sehr demokratisch-fairen Wahlkampf auf Augenhöhe" interessiert verfolgt. Er gratulierte Christiane Staab und wünschte ihr viel Erfolg und ergänzte, dass für die anstehenden Kommunal- und Europawahlen die Wahlbeteiligung besser werden müsse, da "inhaltlich starke Richtungsentscheidungen" anstünden. "Glückwünsche an Frau Staab" sprach auch CDU-Landtagsabgeordneter Karl Klein für das "klare Ergebnis" aus. "Die Walldorfer haben eine gute Wahl getroffen." Jetzt könne die Bürgermeisterin "voller Zuversicht in die zweite Amtsperiode starten".
Hintergrund
Die Stimmen der Kandidaten
Um 19.10 Uhr stand es fest: Christiane Staab bleibt Bürgermeisterin von Walldorf. Direkt nach der Bekanntgabe der Ergebnisse sprach die RNZ mit den drei Kandidaten:
Christiane Staab: "Es war ein
Die Stimmen der Kandidaten
Um 19.10 Uhr stand es fest: Christiane Staab bleibt Bürgermeisterin von Walldorf. Direkt nach der Bekanntgabe der Ergebnisse sprach die RNZ mit den drei Kandidaten:
Christiane Staab: "Es war ein Wimpernschlagfinale und schwer genug, nachdem sich doch so viele Parteien zusammengetan haben, im Prinzip das Gleiche wie vor acht Jahren. Ich bin jetzt froh, dass ich es geschafft habe, ich bin erleichtert. Ich werde meine Arbeit so fortführen, wie ich das die letzten acht Jahre gemacht habe - und ich bin der Meinung, wir haben unglaublich viel erreicht für Walldorf. Ich möchte mit den Walldorfern zusammen weitermachen."
Matthias Renschler: "Das ist ein ganz hervorragendes Ergebnis aus dem Stand heraus. Ich hoffe, dass man dadurch auch etwas bewegen kann in Walldorf und dass es etwas anders als bisher wird. Ich bedanke mich ganz herzlich bei allen Menschen, die mich unterstützt haben, insbesondere auch meiner Familie. Natürlich ist man nach so einem Wahlkampf enttäuscht, wenn es nicht ganz gereicht hat. Aber man hat ein klares Ergebnis, ein Stichentscheid wäre unglücklicher gewesen. Ich freue mich auf die Kommunalwahl 2019. Ich bleibe der Kommunalpolitik auf jeden Fall erhalten."
Frank Winnes: "Ich bin vollauf zufrieden, das übertrifft meine Erwartungen. Dafür, dass ich eigentlich keine Chance hatte, ist es ein sehr gutes Ergebnis. Ich würde das aber nicht noch mal machen, den Stress würde ich mir nicht mehr anzutun. Und trotzdem kann ich erhobenen Hauptes durch Walldorf gehen." (rö)
Einen "klaren Wählerauftrag" sah Wieslochs Oberbürgermeister Dirk Elkemann im Ergebnis und "mehr als einen Achtungserfolg" für Herausforderer Renschler. Schön sei, "die liebe Kollegin wieder an unserer Seite zu haben", so Elkemann, "wir verstehen uns, das ist für Wiesloch und Walldorf eine gute Kombination und der Wahlerfolg bedeutet auch Kontinuität, auf die ich mich freue". Dem konnte sich Bürgermeister Dr. Alexander Eger (St. Leon-Rot) anschließen, der Christiane Staab herzlich zum "klaren Erfolg" gratulierte: "Trotz ernst zu nehmendem Gegenkandidaten ist sie überzeugend wiedergewählt worden".
Als "natürlich nicht unparteiisch" bezeichnete sich Rauenbergs Bürgermeister Peter Seithel: "Ich freue mich mit der Kollegin." Auch die Bürgermeister Jens Spanberger (Mühlhausen) und Thomas Glasbrenner (Dielheim) beglückwünschten die Wahlsiegerin, doch bei diesen starken Kandidaten, meinten sie, hätte die Wahlbeteiligung stärker sein müssen.



